Formel-1-Grand-Prix in Barcelona auf der Kippe

Trotz eine bestehenden Vertrages überlegt die katalanische Regierung, zukünftig auf die Ausrichtung des Rennens in Barcelona zu verzichten

(Motorsport-Total.com) - Die Wirtschaftskrise, die Spanien derzeit fest im Griff hat, bedroht nun auch das Formel-1-Rennen in Barcelona. Als Teil einer Sparmaßnahme denkt die katalanische Regierung darüber nach, auf die Ausrichtung von WM-Läufen auf dem Circuit de Catalunya zu verzichten. Vor allem beim Formel-1-Grand Prix trägt die öffentliche Hand derzeit einen Teil der Verluste. Um Kosten einzusparen, könnte hier der Rotstift angesetzt werden.

Titel-Bild zur News: Sébastien Buemi

Das Rennen in Barcelona könnte der Wirtschaftkrise in Spanien zum Opfer fallen

"Wir könnten die Ausrichtung der Formel-1- oder Motorrad-Grands-Prix überdenken", sagt Andreu Mas-Colell, Wirtschaftsminister der Region Katalonien, gegenüber dem Radiosender 'RAC1'. Es sei nicht klar, ob sich die Regierung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten den "Luxus" eines Formel-1-Rennens leisten könne. "Es ist nicht die erste Maßnahme, über die wir nachdenken, aber in Zeiten wie diesen müssen sehr genau darauf achten, wo wir das Geld ausgeben."

Die Ankündigung aus Barcelona kommt nicht überraschend. Vor wenigen Tagen hatten sich nach Berichten spanischer Medien die Organisatoren des Rennens in Valencia in einem Brief an Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gewandt und um eine Anpassung des bestehenden Vertrages gebeten. Auch beim Grand Prix von Europa gibt es aufgrund der Schuldenkrise Probleme mit der Finanzierung.

Das Rennen auf dem Circuit de Catalunya gehört seit 1991 ununterbrochen zum Rennkalender, der aktuelle Vertrag über den Grand Prix von Spanien läuft noch bis zum Jahr 2016. Allerdings erklärte Wirtschaftsminister Mas-Colell, dass die Konventionalstrafe für einen Vertragsbruch für die Regierung unter Umständen das kleinere Übel sein könnte: "Es gibt Verträge, die einen mehr kosten, wenn man sie einhält, als wenn man sie bricht."