• 26.11.2002 20:59

  • von Fabian Hust

Formel-1-Debüt für Franck Montagny im Minardi

Am Dienstag begann das Minardi-Team zusammen mit Franck Montagny und Sergey Zlobin die Saisonvorbereitungen in Valencia

(Motorsport-Total.com) - Auch das kleine Minardi-Team hat am Dienstag zusammen mit vier anderen Teams im spanischen Valencia die Vorbereitungen auf die kommende Saison aufgenommen. Da man nach der Pleite von Asiatech den Motorpartner wechseln muss, blieb Minardi nichts anders übrig, als mit zwei alten PS01-Chassis der Saison 2001 auszurücken. Primär ging es dem Team darum, dem neuen Testfahrer des Teams, Sergey Zlobin, mehr Testkilometer zu ermöglichen und den Formel Nissan-Champion von 2001, Franck Montagny ein Formel-1-Debüt zu gestatten.

Titel-Bild zur News: Sergey Zlobin

Sergey Zlobin durfte am Dienstag wieder im Minardi Platz nehmen

Am Ende des ersten Testtages war der junge Franzose mit 3,7 Sekunden nach 28 gefahrenen Runden erstaunlich schnell: "Zunächst einmal muss ich mich beim Minardi-Team ganz herzlich dafür bedanken, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben, ein Formel-1-Auto zu testen, was eine Belohnung für meinen 2001er-Titel in der Formel Nissan ist. Ich habe mich wirklich darauf gefreut, dieses Auto heute zu fahren und ich denke, dass alles gut verlaufen ist."

"Das einzige kleinere Problem, das ich hatte, war, dass ich für das Chassis ein wenig zu groß bin und mich zu Beginn des Tests ein wenig unbequem gefühlt habe. Als wir erst einmal fuhren, konnte ich mich aber anpassen. Für mein erstes Mal in einem Formel-1-Auto war es ein gutes Gefühl und ich habe es sehr genossen. Ich fliege heute Abend nach Brasilien, wo ich an meiner letzten Runde in der Nissan-Meisterschaft teilnehmen werde, bevor ich nach Europa zurückkehre, um weitere Formel-1-Tests über den Winter durchzuführen."

Zlobin, der am Mittwoch Hardware- und Softwaretests für das 2003er-Auto durchführen wird, war nach 29 Runden um knapp 0,3 Sekunden langsamer als Montagny: "Ich bin hier heute in Valencia zum ersten Mal gefahren und war mir am Anfang bewusst, dass ich eine neue Strecke zu lernen habe, was ein wenig schwierig war. Zusätzlich bin ich seit einem Monat kein Formel-1-Auto mehr gefahren und musste mich an den PS01 erst wieder gewöhnen. Ich habe mir nun die Telemetriedaten angeschaut und verstehe nun das Handling des Autos deutlich besser. Ich werde mir später heute Abend die Daten genauer anschauen und ich bin mir sicher, dass mir dies helfen wird, mich morgen zu verbessern. Damit möchte ich sagen, dass mein Lernprozess lang und hart sein wird, aber ich freue mich darauf, wieder zu testen und bald gute Resultate zu sehen."

Teamgründer Gian Carlo Minardi verfolgte auch diesen Test im Rahmen seiner Tätigkeit als Talentscout und fällte ein eindeutiges Urteil: "Wir hatten einen konstruktiven Tag mit keinen technischen Problemen. Für Montagny war es ein gutes Debüt und was Sergey angeht, so setzt er seine Lehrzeit in der Formel 1 fort. Er hat noch eine Menge Arbeit vor sich, aber er lernt eine Menge und hat einen starken Willen."