• 17.10.2007 13:33

Formel 1 bleibt Zugpferd für 'RTL' und 'Premiere'

Nach der Vertragsverlängerung von 'Premiere' bis 2010 hat nun auch 'RTL' den Vertrag mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone verlängert

(Motorsport-Total.com/sid) - Die deutschen Fernsehsender 'RTL' und 'Premiere' haben das Jahr eins ohne Quoten-Garant Michael Schumacher gut überstanden und werden auch 2008 in der Formel 1 kräftig Gas geben. Nachdem der Pay-TV-Sender 'Premiere' schon Ende September seinen Vertrag mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone bis 2010 verlängert hatte, zieht 'RTL' jetzt nach.

Titel-Bild zur News: Heiko Wasser und Christian Danner

'RTL' wird den Vertrag mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone verlängern

"Wir sind uns handelseinig, haben aber noch keine Unterschrift unter den Vertrag. Daran arbeiten wir jetzt", bestätigte 'RTL'-Sportchef Manfred Loppe in einem Interview mit dem 'Sport-Informations-Dienst', dass die Kölner auch in der kommenden Saison die Königsklasse als Zugpferd im Programm haben werden.#w1#

Mit der offiziellen Vertragsunterschrift ist aber wohl noch nicht beim Saisonfinale am Wochenende in Sao Paulo zu rechnen, da noch juristische Details des Vertragswerkes geklärt werden müssen. Über die Laufzeit und die finanziellen Konditionen herrscht derzeit noch Stillschweigen. Ecclestone hatte zunächst angeblich einen finanziellen Aufschlag gefordert.

Die starken Leistungen der deutschen Hersteller Mercedes und BMW, die erfrischenden Auftritte der deutschen Fahrer Nick Heidfeld, Nico Rosberg oder Sebastian Vettel sowie der kometenhafte Aufstieg des neuen Wunderkinds Lewis Hamilton haben die deutschen Formel-1-Fans weitgehend über den Rücktritt des großen Idols Schumachers hinweggetröstet. "Die Formel 1 hat sich auch ohne ihn als nicht nur überlebensfähig, sondern als die neben Fußball populärste Sportart erwiesen", sagte Loppe.

Natürlich habe es einen Zuschauerrückgang gegeben, räumte der 'RTL'-Sportchef ein: "Allerdings auf einem Niveau, der unsererseits kalkuliert war und der sehr viel geringer ausgefallen ist, als viele es vermutet haben. Den durchschnittlichen Marktanteil von 40 Prozent und Zuschauerzahlen knapp unter sechs Millionen betrachten wir als ein entsprechend sehr gutes Ergebnis."

Ähnlich fällt auch die Bilanz von 'Premiere' aus. "Die Zuschauerzahlen waren insgesamt im Rahmen unserer Erwartungen. Positiv festzuhalten ist jedenfalls, dass die Formel 1 das Fundament für ein hohes Interesse in der Zukunft gelegt hat. Das ist die Erkenntnis, die uns den Rückgang insgesamt gut verschmerzen lässt", sagte 'Premiere'-Vorstand Carsten Schmidt dem 'sid'.

Für Schmidt war dabei vor allem die deutsche Komponente wichtig: "Ob Fahrer oder Teams - unsere Zuschauer brauchen nationale Identifikation im spannenden Wettbewerb. Das war in dieser Saison besser als erwartet."

Viel zusätzliches Interesse hat die Formel 1 in diesem Jahr allerdings auch durch Skandale wie die "Spionage-Affäre" oder den "Krieg der Sterne" im Team von McLaren-Mercedes auf sich gezogen, was sich laut Loppe auch auf die Zuschauerzahlen ausgewirkt hat.

"Einerseits sind Skandale wie die 'Spionage-Affäre' nie gut für das Image eines Produkts, andererseits sorgen sie für Gesprächsstoff und können eine reinigende Wirkung haben", sagte Loppe, für den auch teaminterne Reibereien, vermeintliche Wechselabsichten und tatsächliche Personalkarussels "natürliche Zutaten in einem großen Spektakel" sind: "Das ist in der Formel 1 nicht anders als beim Fußball und zahlt aus unserer Sicht eher auf die Formel 1 ein, als das es ihren Wert schmälert."

Schmidt, dessen Sender 2008 nach dem neuen Vertrag auch im Internet und über Mobilfunkgeräte übertragen wird, ist da etwas anderer Meinung: "Das war keine Werbung für die Formel 1 und ist kein adäquates Promotionsmittel. Hart aber fair sollte das Motto sein."

Zudem wünscht sich der 'Premiere'-Vorstand, dass Ralf Schumacher nach seinem Abschied von Toyota doch noch ein Cockpit für 2008 findet: "Ralf Schumacher sollte immer ein Thema für die Formel 1 sein. Er hat bewiesen, dass er schnell Auto fahren kann. Und ich denke, er wäre besonders ehrgeizig, es seinen Kritikern zu zeigen. Ich würde mir keine Saison ohne den Namen Schumacher als Fahrer wünschen."