Formel-1-Newsticker
Formel 1 Bahrain 2019: Der Freitag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Wie Mercedes die Ferrari-Leistung bewertet +++ Wo fährt Max Verstappen in der Saison 2021? +++ Experten über Kubica +++
Reglement-Diskussionen: Vorteil? Nachteil?
Was, wenn das neue Formel-1-Reglement für 2021 wie geplant im Juni 2019 veröffentlicht wird? Was, wenn die entsprechenden Daten erst im Dezember 2019 einsehbar sind? Mit diesen beiden Szenarien beschäftigen sich derzeit die Formel-1-Teams. Denn hinter den Kulissen überlegt man, was der beste Zeitpunkt für die Vorstellung der neuen Chassis-Regeln sein könnte, damit niemand – vor allem nicht die Topteams – einen Vorteil daraus ziehen.
Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur glaubt: Eigentlich spielt der Zeitpunkt keine Rolle. "Die großen Teams können ohnehin schneller entwickeln als wir." Haas-Teamchef Günther Steiner denkt ähnlich: "Sie stehen so oder so besser da, weil sie gerade kurzfristig mehr Ressourcen für dieses Projekt aufbringen können."
Eine verzögerte Verkündung im Dezember hätte den Charme, dass bis dahin die Entwicklung der 2020er-Fahrzeuge weitgehend abgeschlossen sein müsste. Andernfalls würden die Teams zu dieser Zeit bereits zweigleisig fahren, wie Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost betont: "Wenn die Regeln im Juni veröffentlicht werden, gründet man sofort technische Arbeitsgruppen, die sich direkt damit befassen. Anschließend führt man diverse Tests und Simulationen durch, damit man möglichst einen Vorteil gewinnt."
Haas hat nur Netflix im Kopf
Ein bisschen ist Haas das Jordan-Team der 2010er-Jahre. Einfach anders, gerne kontrovers, auch mal unverblümt. Letzteres war vor allem in der ersten Staffel der Netflix-Serie zur Formel 1 zu sehen und zu hören. Teamchef Günther Steiner und seine Flüche wurden darin zu einer Art Running Gag. Die Rückmeldung zu dieser erfrischend offenen Art fiel so positiv aus, dass man sich bei Haas sogar einen Spaß daraus macht, wie mein Kollege Oleg Karpow vor Ort in Bahrain miterlebt hat. Steiner, der als besonders journalistenfreundlich gilt, wurde direkt vor dem 1. Training noch von drei Medienvertretern abgefangen und stand ihnen Rede und Antwort. Als Romain Grosjean aus dem Haas-Motorhome kam, sagte Steiner scherzhaft: "Romain, rette mich!" Und Grosjean meinte nur: "Oh, fuck you!" Das dicke Grinsen auf seinem Gesicht musst Du Dir jetzt dazudenken – genau so, wie sich Grosjean schon wieder prominent auf Netflix laufen sieht …
Noch 1 Stunde bis zum 2. Training
Um 16 Uhr (MEZ) und 18 Uhr Ortszeit beginnt in Bahrain das 2. Training. Ferrari hat mit Charles Leclerc in der ersten Einheit vorgelegt. Hier kannst Du das Ergebnis des 1. Trainings noch einmal aufrufen!
Weil im 1. Tageslicht komplett bei Tageslicht gefahren wurde, das Qualifying und das Rennen aber in der Dämmerung und bei Nacht stattfinden, hat das 2. Training heute schon wesentlich mehr Aussagekraft zum Kräfteverhältnis der Formel 1 2019 in Bahrain. Heißt: Dranbleiben lohnt sich!
Und schon jetzt der Tipp: Das 2. Training kannst du am besten in unserem Session-Live-Ticker mit Chefredakteur Christian Nimmervoll verfolgen!
Williams reaktiviert Patrick Head!
Er hat Williams gemeinsam mit Namensgeber Frank Williams im Jahr 1976 gegründet, jetzt ist er wieder da: Patrick Head kehrt als Berater in das britische Traditionsteam zurück, nachdem er 2011 offiziell ausgeschieden war. Doch die anhaltende sportliche Krise und die Auszeit von Technikchef Paddy Lowe lassen Williams jetzt zu anderen Maßnahmen greifen. Head soll dabei helfen, die Technikabteilung wieder auf Kurs zu bringen. Denn Williams kämpft nicht nur um den Anschluss an den Rest der Formel 1, sondern auch um die Bereitstellung von Ersatzteilen.

© Sutton
Re-Start im Live-Ticker!
Und da sind wir wieder!
Gleich mit einem schönen Höhepunkt aus dem 1. Training: Wie Kimi Räikkönen im Alfa Romeo C38 seine Begegnung mit Formel-1-Neuling Alexander Albon im Toro Rosso STR14 empfand, erfährst Du hier!
Mittagspause!
Stefan Ehlen und Kollegen biegen ab in die eigene Boxengasse, wir sind aber nach einer kurzen Mittagspause wieder für Dich da im Live-Ticker. Also bis gleich!
Trainingscrash zwischen Hülkenberg und Giovinazzi
Nico Hülkenberg im Renault R.S.19 und Antonio Giovinazzi im Alfa Romeo C38 sind kurz vor dem Ende des 1. Trainings in Bahrain miteinander kollidiert. Schauplatz dafür war Kurve 7.
Die genauen Umstände sind noch unklar, wahrscheinlich war es ein klassisches Missverständnis. Beide Fahrzeuge schienen die Berührung indes erstaunlich gut weggesteckt zu haben. Die beteiligten Piloten blieben ersten Erkenntnissen zufolge unverletzt.
Sowohl Hülkenberg als auch Giovinazzi wurden bereits von der Rennleitung zum Gespräch vorgeladen. Eine Sanktion ist nicht ausgeschlossen, denn der Vorwurf gegen Hülkenberg lautet auf "unsportliches Verhalten".
Ergebnis: 1. Training in Bahrain
Charles Leclerc hat im Ferrari SF90 das 1. Training zum Bahrain-Grand-Prix 2019 für sich entschieden und erstmals eine Formel-1-Bestzeit erzielt.
Hier das komplette Trainingsergebnis abrufen!
McLaren: Was genau los war ...
McLaren sorgt sich weiterhin um die Zuverlässigkeit. Konkret: um die Zuverlässigkeit der Renault-Antriebskomponenten. Denn bei Carlos Sainz ging in Melbourne die kinetische Motor-Generator-Einheit (MGU-K) kaputt. Und dieser Defekt gibt McLaren-Renault bis heute Rätsel auf. Teamboss Zak Brown sagte bei 'Sky': "Wir sind nicht ganz sicher, was da los war. Es war aber auch nicht das erste Mal, dass ein solcher Fehler auftrat." Damit hatte man bereits bei den Wintertests Bekanntschaft gemacht. "Wir glauben aber", so Brown, "dass wir dem Defekt auf die Spur gekommen sind. Genau wissen werden wir es erst nach dem Rennen."
Sainz setzt in Bahrain einen fast komplett neuen Antriebsstrang ein. Und die große Frage lautet: Kann Renault die ausgewechselten Komponenten reparieren und neu einsetzen oder drohen Sainz schon früh in der Saison Startplatzstrafen?
2021: Chassis-Regeln erst im Dezember 2019?
Wie mein Kollege Jonathan Noble herausgefunden hat, gibt es derzeit Überlegungen, die Verkündung der neuen Formel-1-Regeln für 2021 um ein halbes Jahr zu verzögern. Konkret geht es um die Eckdaten zum neuen Chassis, die eigentlich im Juni 2019 final präsentiert werden sollen. Doch aus Sorge, die Topteams könnten dann zu viel Vorlauf haben, um ihre größeren Ressourcen besser einzusetzen, will man diesen Termin auf Dezember 2019 verschieben. Das ist zumindest der Plan, beschlossen ist er noch nicht.
Für die Formel 1 ist das eine klassische Zwickmühle: Gibt man die Daten zu früh heraus, stürzen sich die Topteams mit aller Macht darauf und profitieren durch den erhöhten Budgetaufwand ihrerseits. Wartet man aber zu lange mit einer Veröffentlichung, dann sind erneut die Topteams die Gewinner, weil sie kurzfristig mehr Ressourcen mobilisieren können. Das wirft freilich die Frage auf, ob überhaupt ein Mittelfeld-Team die Chance haben könnte, maximalen Nutzen aus dem neuen Formel-1-Reglement zu ziehen und für eine Überraschung zu sorgen. Nur die Zeit kann es zeigen!
Bei all dem nicht vergessen ...
... dass in Bahrain sowohl das Qualifying als auch das Rennen bei Dämmerung beziehungsweise Nacht ausgetragen werden. Das bedeutet: Trainings, die wir derzeit unter Tageslicht stattfinden, haben nur bedingt Aussagekraft. Für den weiteren Wochenendverlauf ist schon eher das 2. Training relevant, das ab 16 Uhr (MEZ) und Ortszeit 18 Uhr ausgetragen wird.
Nach 60 Minuten: Leclerc übernimmt die Spitze
Charles Leclerc ist der neue Spitzenreiter im 1. Training zum Bahrain-Grand-Prix 2019. Er hat seinen Ferrari SF90 gerade mit einer neuen schnellsten Runde auf Platz eins manövriert. Was das für das aktuelle Klassement bedeutet, erfährst Du im Session-Live-Ticker!
Schon nächstes Jahr: Vierteiliges Qualifying?
Womöglich erhält die Formel 1 bereits zur Saison 2020 ein neues Qualifyingformat. Wie mein Kollege Adam Cooper erfahren hat, steht eine Vierteilung des Zeittrainings im Raum – statt bisher drei Teileinheiten wie in diesem Jahr.
Nach dem neuen Modus würden nach Q1, Q2 und Q3 jeweils vier Piloten ausscheiden, die restlichen acht Piloten würden in Q4 um die Pole-Position und die vorderen Startplätze kämpfen.
Was damit bezweckt wird: Bei insgesamt weniger Zeit soll der Druck auf die Spitzenfahrer erhöht werden. Denn für eine Q4-Teilnahme müssten sie sich erst drei Mal beweisen und für die nächste Runde qualifizieren, nicht nur zwei Mal wie aktuell.
Vettel kritisiert mediale Euphorie und Schelte
Ferrari-Pilot Sebastian Vettel ist nicht einverstanden, wie Rennergebnisse in den Medien transportiert werden. "Das ist eine Eigenheit im Motorsport und speziell in der Formel 1", erklärt der viermalige Weltmeister. "Wenn du gewinnst, dann ist alles in Ordnung. Wenn du aber Zweiter wirst, dann muss es ein furchtbares Rennen gewesen sein. Das ist die Art von Rückmeldung, die du kriegst."
Diese Äußerungen bezogen sich hauptsächlich auf seine erneute WM-Niederlage gegen Lewis Hamilton im vergangenen Jahr. Vettel meint dazu: "Wir hatten [damals] trotzdem viel Positives. Und es war trotzdem eine Leistung, Zweiter zu werden, auch wenn ich es gehasst habe."
Fahren wie auf der Käsereibe
Formel-1-Reifenhersteller Pirelli hat einen außergewöhnlichen Vergleich hergestellt: Rennfahren auf dem Bahrain International Circuit in Bahrain sei für die Reifen "wie auf einer Käsereibe". Denn der Belag der Strecke besteht hauptsächlich aus hartem und rauem Granit, der die Pirelli-Reifen besonders strapaziert.
Fotos wie diese findest Du inzwischen auch in unserer Formel-1-Bildergalerie zum Wochenende. Heißt: Die ersten Fahrbilder sind eingetroffen!

© LAT
Der erste größere Zwischenfall
Lance Stroll hat sich im Racing Point RP19 von der Bahn gedreht und dabei seinen Boliden leicht beschädigt. Die Bilder dokumentieren das Ausmaß des Abflugs - und dessen Folgen.


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