• 23.03.2010 12:37

  • von Stefan Ziegler

Force India will wieder in die Punkte fahren

Der Saisonauftakt in Bahrain hat Lust auf mehr gemacht: Vijay Mallya und Force India möchten in Australien an die jüngsten Leistungen anknüpfen

(Motorsport-Total.com) - Beim Wüstenrennen in Bahrain wusste Force India sehr zu überzeugen: Adrian Sutil und Vitantonio Liuzzi legten bereits in den Trainings eine solide Geschwindigkeit an den Tag und zählten schließlich auch im Grand Prix zu den positiven Überraschungen des Saisonauftakts. Ein Zwischenfall in Kurve eins verhinderte eine mögliche doppelte Punkteankunft des Teams, dennoch ist Vijay Mallya sehr zufrieden.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil und Force India nehmen Kurs auf weitere starke Top-10-Ergebnisse

"Wir haben ein tolles Auto und eine gute Ausgangsbasis", findet der Teamchef und Miteigner von Force India. "Dass wir eine so starke Form haben, ist definitiv ein Schritt nach vorne. Im weiteren Saisonverlauf dreht es sich um die Entwicklungsrate und wir wollen diesen Schwung ausnutzen", so der indische Geschäftsmann. An Rückhalt aus der Heimat mangelt es Mallya jedenfalls nicht.#w1#

"Das Interesse wächst Tag für Tag und die Formel 1 wird in Indien immer größer. Erst hatten wir ein indisches Team, jetzt gibt es auch einen indischen Fahrer. Die Fans haben große Lust, diese Sache zu beobachten", sagt Mallya und kommt auf das Abschneiden seiner beiden Piloten zu sprechen: "Es war fantastisch für Tonio, erstmals seit 2007 wieder in die Punkte zu fahren", meint der Inder.

"Das Interesse wächst Tag für Tag und die Formel 1 wird in Indien immer größer." Vijay Mallya

"Adrian hat die zweitschnellste Rennrunde hingelegt und kann somit ebenfalls etwas Positives aus diesem Grand Prix mitnehmen", hält Mallya fest. Gleiches soll nach dem Australien-Wochenende auch für Test- und Ersatzfahrer Paul di Resta gelten. Der Schotte darf in Melbourne erstmals am Trainingsbetrieb der Formel 1 teilnehmen und soll sich mit diesem Umfeld vertraut machen.


Fotos: Force India, Großer Preis von Bahrain


"Paul ist ein guter Fahrer mit reichlich Potenzial. Die Frage ist nur, wie er als Dritter Fahrer sein Potenzial anwenden kann, wenn es während der Saison keine Testfahrten gibt. Wir haben eine gute Lösung gefunden", so Mallya. "Er kann das Auto und die Strecken in der Realität kennen lernen und seine Zeit im Simulator dazu verwenden, das Fahrzeug zu verbessern. Das ist ein Vorteil für uns."

Sutil will seine ersten Punkte holen

Sutil muss dafür hingegen einen kleinen Nachteil hinnehmen: Der deutsche Rennfahrer muss am Freitag eine Trainingssitzung auslassen, um di Resta etwas Fahrpraxis zu ermöglichen. Auf das Rennen in Bahrain blickt Sutil indes mit gemischten Gefühlen zurück: "Alles lief prima - bis zum Start des Rennens. Aus der Sicht des Teams hatten wir aber immerhin ein Auto in den Punkten."

"Jetzt wollen wir in Australien nur noch mehr erreichen." Adrian Sutil

"Doch jetzt wollen wir in Australien nur noch mehr erreichen. Ich denke, wir haben das Potenzial, um alles zu verbessern und sogar an die Top 5 oder Top 6 heranzukommen", meint Sutil. "Der Albert Park zählt zu meinen Lieblingsstrecken. Es ist ein toller Stadtkurs, aber sehr fordernd. 2007 habe ich dort mein Renndebüt für Spyker gegeben, ein Jahr darauf ging Force India erstmals an den Start."

"Im vergangenen Jahr belegte ich im Rennen den neunten Rang. Sollte mir das auch in dieser Saison gelingen, so wären das zwei Punkte. Wir müssen uns aber dennoch mehr vornehmen", sagt der 27-Jährige. "Darauf freue ich mich schon." Von etwaigen Diskussionen um das aktuelle Rennformat der Formel 1 will sich Sutil nicht einschüchtern lassen. Der Deutsche plädiert zunächst auf Abwarten.¿pbvin|512|2558|inside|0|1pb¿

Liuzzi rechnet mit weiteren Fortschritten

"Meiner Meinung nach war jeder Fahrer ein bisschen vorsichtig", so Sutil. "Es war das erste Rennen und wir mussten eine große Distanz auf den weichen Reifen zurücklegen. Da wusste niemand so genau, wie man das am Besten angehen musste. Außerdem willst du ja nicht gleich beim Saisonstart einen Ausfall riskieren. In Melbourne werden wir schon etwas aggressiver zu Werke gehen."

"Das Rennen war ermutigend." Vitantonio Liuzzi

"Ich rechne mit mehr Überholmanövern", gibt der Force-India-Pilot zu Protokoll. Teamkollege Liuzzi verspricht sich ebenfalls einiges vom zweiten Saisonrennen, schließlich hat der Italiener bereits beim Jahresauftakt in Bahrain gepunktet. "Das Rennen war ermutigend und ich konnte ein tolles Ergebnis für mich und das Team erzielen. Das Team hat im Winter wirklich unheimlich hart gearbeitet."

"Zwei Punkte sind daher ein absolut fantastisches Resultat. Die Jungs haben es verdient, regelmäßig gute Ergebnisse zu erzielen. Das ist nur der Anfang", verspricht Liuzzi und fügt hinzu: "Wir haben einige Entwicklungen an Front- und Heckflügel. Du weißt natürlich nie, was die anderen mitbringen, doch ich wünsche mir natürlich, näher an unsere Rivalen an der Spitze heranzurücken."

Di Resta freut sich auf das Trainingsdebüt

"Mein Ziel ist dieses Mal der dritte Abschnitt der Qualifikation - und im Rennen logischerweise ein Rang in den Punkten", erklärt der frühere Formel-3000-Champion. Die hereinbrechende Dämmerung im Rennen bereitet Liuzzi kein Kopfzerbrechen: "Im vergangenen Jahr war das keine große Sache. Die Herausforderung ist halt, dass es problematisch werden könnte, wenn die Sonne untergeht."

"Ich fühle mich bereit und möchte einfach nur loslegen." Paul di Resta

"Dann sinkt nämlich die Temperatur und du könntest Schwierigkeiten mit dem Aufwärmen der Reifen bekommen, wenn du gerade mit der harten Mischung unterwegs bist", meint der Italiener. Eine Herausforderung der anderen Art wartet hingegen auf di Resta, der erstmals in seiner noch jungen Karriere an einem Formel-1-Wochenende ins Lenkrad greifen darf. Der Schotte ist sehr gespannt.

"Ich war bereits im Simulator und habe versucht, mir das Layout der Rennstrecke einzuprägen. Ich habe mir sämtliche Informationen aus Bahrain angesehen und fühle mich bestmöglich vorbereitet", hält di Resta vor seinem Trainingseinstand bei Force India fest. "Ich fühle mich bereit und möchte einfach nur loslegen. Es ist eine große Möglichkeit für mich und ich bin natürlich aufgeregt."