Force India: Rossiter sorgt für Schrecksekunde an der Box

Simulatorfahrer James Rossiter fährt einen der Force-India-Mechaniker über den Haufen und scherzt: "Leider gibt es im richtigen Leben keinen Reset-Button"

(Motorsport-Total.com) - Wie schon am Mittwoch fuhr Force India auch am Donnerstag, dem dritten von vier Testtagen in Jerez de la Frontera, zweigleisig. Neben Stammfahrer Paul di Resta kam erneut Simulatorfahrer James Rossiter im VJM06 zum Einsatz. Letztgenannter fuhr diesmal am Vormittag und erledigte den Löwenanteil der Testarbeit, was in einem defekten Auspuff am Nachmittag - als di Resta im Auto saß und nur sieben Runden schaffte - begründet lag.

Titel-Bild zur News: James Rossiter

Die Ausfahrt aus der Boxengasse klappte für James Rossiter problemlos... Zoom

"Die Autos haben sich ziemlich stark verändert", kommentiert der ehemalige Honda-Testfahrer Rossiter, der in dieser Woche erstmals nach fünf Jahren wieder ein Formel-1-Auto auf einer Rennstrecke bewegte. Zudem erlebte der Brite bei dieser Gelegenheit seine persönliche KERS-Premiere. Insgesamt zeigt er sich mit seiner Arbeit zufrieden und glaubt, wertvolle Erkenntnisse gewonnen zu haben.

"Es war sowohl für mich als auch für die Jungs der Abteilung Fahrzeugdynamik, mit denen ich im Simulator zusammenarbeite, ein sehr wichtiger Test. Gerade was die diesjährigen Reifen betrifft, ist es ungeheuer wichtig, alles so früh wie möglich richtig zu verstehen", sagt Rossiter und glaubt: "Wenn uns das gelingt, können wir einen wichtigen Beitrag für die ersten Upgrades im Saisonverlauf leisten."

Unterm Strich gehe es darum, die richtige Richtung zu erkennen, um das Potenzial der Reifen voll ausschöpfen zu können. So probierte der Brite am Donnerstag laut Chefingenieur Jakob Andreasen "sowohl die Medium- als auch die Soft-Mischung" aus dem Pirelli-Repertoire und brachte es im Zuge von 42 Umläufen auf eine persönliche Bestzeit von 1:19.303 Minuten (Platz sechs in der Zeitenliste).

Zwischenfall in der Boxengasse endet glimpflich

"Zum Glück ist Marcus bis auf ein paar Schrammen okay. Ich werde ihm wohl ein paar Bier ausgeben." James Rossiter

Seinen einzigen Fauxpas leistete sich Rossiter, als er beim Verzögern in der Boxengasse einen seiner Mechaniker erwischte. "Das war komplett mein Fehler. Wir absolvierten ein paar Aero-Tests und die Bremsen waren noch kalt. Auch die Reifen waren noch kalt und ich kam einfach zu schnell herein", erklärt der Simulatorfahrer von Force India sein Missgeschick und zeigt sich erleichtert, dass der betroffene Mechaniker mit Prellungen davonkam: "Zum Glück ist Marcus bis auf ein paar Schrammen okay. Ich werde ihm wohl ein paar Bier ausgeben."

"Leider gibt es im richtigen Leben anders als im Simulator keinen Reset-Button. Im Simulator stehen auch keine Mechaniker vor deinem Auto", scherzt Rossiter und meint: "Es war einfach ein unglücklicher Zwischenfall." Der Nachmittag hielt für das Team nichts Zählbares mehr bereit. "Wir setzten Paul nach dem Mittag ins Auto, doch einen defekter Auspuff zwang uns, vorzeitig Feierabend zu machen", bedauert Chefingenieur Andreasen, gibt aber sogleich Entwarnung: "Dank der tollen Arbeit der Ingenieure, die sich mit der Telemetrie beschäftigen, war der Schaden nur oberflächlich."