• 06.07.2008 17:27

  • von Stefan Ziegler

Force India mit Doppelausfall

Weder Adrian Sutil noch Giancarlo Fisichella überstanden den Regenkrimi in Silverstone - Vorfreude auf Test und Grand Prix in Hockenheim

(Motorsport-Total.com) - Es war die große Chance für Force India, endlich einmal groß aufzutrumpfen und im Regen möglicherweise sogar einige WM-Punkte abzugreifen. Zunächst sag auch alles richtig gut aus für die Truppe um Adrian Sutil und Giancarlo Fisichella - dann allerdings verabschiedeten sich die beiden Piloten unmittelbar hintereinander aus dem Renngeschehen. Beide gingen im englischen Regen unter, der eigentlich ein Segen für die Hinterbänkler hätte sein können. Jetzt konzentriert sich der Rennstall auf Hockenheim.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Beim Chaosrennen in Silverstone konnte Adrian Sutil nicht vom Regen profitieren

"Als ich mich von der Strecke drehte, begann der Kurs schon abzutrocknen und es war ziemlich schwierig zu sagen, wo die richtig nassen Stellen waren", berichtete Sutil von seinem Abflug. "Das ist dann in meinem Fall passiert. Ich habe eine dieser Pfützen getroffen und hatte komplett Aquaplaning. Sehr schade, vor allem Hinblick auf den Ausgang des Rennens."#w1#

Chance nicht genutzt

"Wir hätten eine gute Chance gehabt, noch ein paar weitere Plätze gutzumachen. Aber das ist halt Rennsport und man weiß vorher nie, was alles geschehen wird", gab Sutil achselzuckend zu Protokoll. "Ich freue mich jetzt auf den kommenden Test, wo wir einige neue Teile ausprobieren werden und dann steht mein Heimrennen in Deutschland auf dem Programm.

"Ich habe im Kurvenkomplex die Kontrolle verloren, denn ich hatte viel Graining auf meinen Reifen. Das kam von der großen Benzinlast, die ich an Bord hatte, um bei diesem Wetter so flexibel wie nur irgend möglich zu sein", schilderte Fisichella sein Aus. "Gerade zwei Runden zuvor hatte die Strecke begonnen, langsam abzutrocknen - dann trat das Graining auf. Das Gripniveau war gleich Null und ich drehte mich."

"Ein Wochenende mit einem sehr enttäuschenden Ausgang", fasste der technische Direktor Mike Gascoyne zusammen. "In solchen Bedingungen ist es einfach wichtig, beide Autos ins Ziel zu bringen und die Plätze zu belegen, die man kriegen kann. Leider wurden unsere beiden Fahrer Opfer der Bedingungen."

Force India auf dem richtigen Weg

"Wenn man dem aber etwas Positives abgewinnen will, dann war unsere Pace mit den Modifikationen sicherlich besser und wir werden auch für Hockenheim einige Updates haben", kündigte Gascoyne abschließend an. "Wir müssen also nach vorne schauen und dort ein besseres Wochenende hinlegen."

Teambesitzer Vijay Mallya war trotz der Nullnummer sehr angetan vom britischen Grand Prix: "Was für ein Rennen! Zum ersten Mal seit vielen Jahren hat ein Sieger alle Fahrer bis zum dritten Platz überrundet - und Lewis Hamilton hat den Sieg sehr verdient", meinte der Inder. "Es ist außerdem sehr bemerkenswert, dass ein Auto auf das Podium fuhr, das im Qualfiying nur zwei Zehntelsekunden von uns entfernt war."

"Wären wir ins Ziel gekommen, wer weiß, was dann möglich gewesen wäre? Das hat leider nicht geklappt, aber die Bedingungen waren auch wirklich schwierig", fuhr der Geschäftsmann fort, der das Ausscheiden seiner Fahrer aber relativierte: "Wie wir gesehen haben, hatten die meisten Fahrer so ihre Probleme."

"Wir sollten uns aber nicht allzu sehr darüber auslassen sondern uns stattdessen auf den anstehenden Test konzentrieren, der schon in zwei Tagen beginnt. Danach kommt auch schon der deutsche Grand Prix und ich bin sicher, Adrian wird vor seinem Heimpublikum eine gute Show zeigen wollen", sagte Mallya zum Schluss.