Force India macht in Monza Jagd auf Honda

Für das Force-India-Team geht es beim Europaabschied in Monza vor allem um das Duell gegen Honda - Heimrennen für Giancarlo Fisichella

(Motorsport-Total.com) - Als einziges der zehn aktiven Formel-1-Teams hat Force India 2008 noch keinen einzigen WM-Punkt geholt. Daran wird sich unter normalen Umständen auch am kommenden Wochenende in Monza nichts ändern, doch dank der Ferrari-Power im Heck möchte der indisch-britische Rennstall wenigstens Honda herausfordern.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella freut sich auf seinen Heim-Grand-Prix in Monza

"Nach Belgien", erklärte Adrian Sutil, "bin ich optimistisch für Monza. Wir haben am Wochenende hart gearbeitet, hatten starke Trainings und dann ein gutes Qualifying. Natürlich ist es enttäuschend, wenn man eine vermeintlich gute Runde hinlegt und dann trotzdem nur 18. ist, aber andererseits muss man das eben akzeptieren, wenn man sein Bestes gegeben und keine Fehler gemacht hat. Dann muss man eben im Rennen das Beste daraus machen."#w1#

Sutil: Gute Leistung in Belgien

"Ich war am Sonntag zufrieden mit meiner Leistung", meinte er rückblickend. "Dank meines Setups konnte ich auf den Geraden überholen - und ich hatte einen tollen Fight mit Button. Honda ist jetzt unser direkter Rivale. Das wird wohl auch in Italien so sein. Wir hatten dort einen guten Test und ich denke, dass unser Basissetup stimmt. Wir müssen nur so hart wie immer arbeiten und dann alle Chancen nutzen, die sich uns bieten."

Ein besonderes Rennen ist Monza für Giancarlo Fisichella, denn der Italiener wird am kommenden Wochenende möglicherweise einen seiner letzten Heim-Grands-Prix bestreiten. Sein bisher bestes Resultat auf heimischem Boden war 2005 der dritte Platz im Renault, außerdem wurde er zweimal Vierter. So ein Resultat ist diesmal natürlich illusorisch, doch zumindest möchte der Routinier die "rote Laterne" abgeben.

"Monza", sagte er, "ist eine meiner Lieblingsstrecken, vor allem weil es mein Heimrennen ist und weil die Tifosi die italienischen Fahrer anfeuern. Es ist aber auch ein fantastischer Kurs. Das Layout sieht einfach aus, aber man muss hart an einem Setup arbeiten, mit dem man auf den Geraden schnell sein kann, ohne die Stabilität in den Schikanen und Kurven zu opfern. Genau wie Spa ist Monza eine echte Fahrerstrecke und eine große Herausforderung."

Fisichella vor dem Heimrennen

"Wir hatten vor Belgien einen guten Test in Monza, daher sehe ich gute Chancen. Ich bin enttäuscht über das Resultat in Belgien, aber mein Rennen war schon am Start vorbei, als sich Nakajima in der ersten Runde vor mir gedreht hat. Andererseits konnte ich bei freier Fahrt ähnliche Rundenzeiten erzielen wie der Rest des Feldes und mit den Regenreifen konnten wir sogar etwas Zeit aufholen", gab Fisichella zu Protokoll.

Obwohl Force India keine neuen Teile mehr entwickelt und sich schon auf 2009 konzentriert, rechnet sich der Italiener in Monza einen Achtungserfolg aus: "Wir müssen in Monza weiter hart arbeiten, versuchen, ein gutes Qualifying zu zeigen, und dann eine saubere erste Runde hinlegen, um etwaige Chancen bei allen möglichen Bedingungen nutzen zu können. Ich bin zuversichtlich. Es wäre schön, zu Hause ein gutes Resultat einzufahren."

Kolles und Gascoyne vorsichtig optimistisch

Auch Teamchef Colin Kolles hofft auf einen starken Abschied aus Europa, weiß aber, dass WM-Punkte "schwer erreichbar" sein werden: "Wir haben bewiesen, dass wir aus eigener Kraft mit anderen Teams mithalten können. Wenn sich Chancen bieten, müssen wir sie nutzen. Genau wie in Spa könnten sich auch in Monza schwierige Bedingungen bieten. Wir müssen kämpfen, falls etwas passieren sollte", so der Deutsche.

"Guter Dinge" fliegt Technikchef Mike Gascoyne nach Monza: "Wir haben in Spa gut gearbeitet. Adrian ist ein exzellentes Rennen gefahren und konnte mit den Werks-Hondas mithalten, zumindest am Ende und bei wechselnden Bedingungen. Ich denke, er hat wieder bewiesen, wie reif er inzwischen ist und wie er Risiken managen kann. Das ist ermutigend im Hinblick auf Rennen wie Singapur, Fuji und Brasilien."

Und weiter: "In Monza müssen wir diese Performance aufrechterhalten und alle Gelegenheiten am Schopf packen, die sich uns bieten. Wir hatten dort einen positiven Test und beide Fahrer sind sehr motiviert, im letzten Europarennen gut auszusehen. Unser Ziel muss sein, ein starkes Qualifying zu zeigen und zwei Autos ins Ziel zu bringen - und wieder andere Autos aus eigener Kraft zu schlagen", meinte Gascoyne abschließend.