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Force India: KERS-Problem beeinträchtigt Chilton

Max Chilton wurde am ersten Tag der Young-Driver-Tests Sechster - Laut Force India wäre aber ohne KERS-Problem eine schnellere Zeit möglich gewesen

(Motorsport-Total.com) - Der Brite Max Chilton erlebte auf dem Yas Marina Circuit eine gelungene Formel-1-Premiere. Der 20-Jährige wurde von Force India für den ersten und den dritten Tag des Young-Driver-Tests in Abu Dhabi nominiert. Bis dahin war er ausschließlich bei Geradeaus-Tests zum Einsatz gekommen. In seinen 81 Runden in Abu Dhabi gelang dem GP2-Piloten, der 2011 mit Carlin den 20. Gesamtrang belegte, eine Rundenzeit von 1:43,016 Minuten.

Titel-Bild zur News: Max Chilton

Max Chilton lässt den Force India auf dem Yas Marina Circuit fliegen

Damit fehlten ihm auf Platz sechs drei Sekunden auf die Bestzeit von Jean Eric Vergne im Red-Bull-Boliden. Heute ging es für ihn vor allem darum, sich an die Formel 1 zu gewöhnen. Das Team konzentrierte sich auf das Sammeln von Daten, wofür man zahlreiche Sensoren am Auto angebracht hatte. Zudem probierte man die Entwicklungsreifen von Pirelli für die Saison 2012 aus.

Chilton "überwältigt"

"Ich habe mich mein gesamtes Leben lang auf diesen Moment gefreut", gibt sich der Brite nach dem Testtag euphorisch. "Das hat meine Erwartungen übertroffen. Die Leistung des Autos ist einfach unglaublich, vor allem der Abtrieb und die Traktion - das ist überwältigend. Das Design dieser Autos ist unglaublich und ich habe jetzt Lust auf mehr. Es ist beängstigend, wie schnell man durch die Hochgeschwindigkeits-Kurven fahren kann, aber das Auto ist wirklich gut ausbalanciert und fühlt sich sehr ruhig an."

Am Vormittag musste Chilton viele Informationen verarbeiten, um mit der neuen Materie zurecht zu kommen. Kein Wunder, dass die Zeit rasch verging: "Die Morgensession verging wie im Flug, während ich mich an das Auto und an die Systeme gewöhnte."


Fotos: Force India, Young-Driver-Test in Abu Dhabi


Ein Tag Pause als Vorteil?

Chilton meint, dass es zunächst nicht um Rundenzeiten ging: "Am ersten Tag erwarten sie nicht gleich den vollen Speed. Ich denke aber, dass ich gezeigt habe, dass ich schnell bin. Heute Morgen war ich noch etwas zögerlich, denn es war etwas fremd mit all den Steuerelementen und der Servolenkung. Ich habe mich aber rasch gewöhnt und am Nachmittag konnte ich wirklich attackieren, nützte den gesamten Randstein. Es ist uns dann gelungen, ordentlich zu testen."

"Mit so einer großen Crew zu arbeiten, war für mich eine neue Erfahrung und das Leben wird so viel einfacher, weil für jede Arbeit eine Person zuständig ist und man dadurch Dinge schnell ändern kann. Ich möchte mich bei den Jungs für diesen großartigen Tag bedanken und ich kann es gar nicht erwarten, am Donnerstag wieder ins Auto zu springen."

Chilton ist froh, dass er nun einen Tag Pause hat: "Wenn man etwas neues lernt, ist es immer gut, einen Schritt zurück zu machen und sich umzusehen. Ohne sich zu bemühen, kehrt man zurück und leistet bessere Arbeit." Für den Donnerstag hat er sich einiges vorgenommen: "Da wäre es perfekt, wenn ich eine Zeit fahre, mit der ich wirklich glücklich bin, hoffentlich auf den Supersoft-Reifen, damit ich das Team wirklich beeindrucken kann. Mein Ziel ist es, am Ende des Tests so viel wie möglich gelernt zu haben. Hoffentlich führt das dann noch zu viel mehr."

Lob für Chilton

Auch Oliver Knighton, unterstützender Renn- und Strategieingenieur von Force India, zeigt sich zufrieden: "Das war ein guter erster Testtag und ich bin sehr zufrieden damit, wie sich Max ins Team integriert hat. Er machte keine Fehler, er war sehr konstant und er hatte die Steuerungssysteme sehr rasch im Griff. Am Morgen akklimatisierte er sich an das Auto und wir verwendeten auch einige Testsensoren, um in Hinblick auf Brasilien in einer Woche und für 2012 mehr Daten zu sammeln."

Am Nachmittag konzentrierte man sich dann auf die Entwicklungsreifen von Pirelli. "Das hat uns einige interessante Informationen für den Rest der Woche vermittelt. Wir hatten am Nachmittag ein Problem mit KERS, worunter Max' endgültige Rundenzeit etwas litt. Dennoch war es ein sehr guter Tag." Am Mittwoch kommt Johnny Cecotto Junior zu Formel-1-Ehren und übernimmt Chiltons Cockpit. Am Donnerstag darf der Brite noch einmal ins Lenkrad greifen.

"Ich bin sehr zufrieden damit, wie sich Max ins Team integriert hat." Oliver Knighton