Force India in Spanien: "Bei der Musik bleiben"
Das britisch-indische Force-India-Team möchte den zuletzt gezeigten Aufwärtstrend in Barcelona bestätigen und weitere Fortschritte machen
(Motorsport-Total.com) - Taten sich Adrian Sutil und Giancarlo Fisichella in den Auftaktrennen zur Saison 2009 noch etwas schwer, so ist spätestens seit dem Großen Preis von Bahrain klar, dass mit Force India in Zukunft durchaus zu rechnen ist. Innerhalb kürzester Zeit verpasste der Rennstall seinen VJM02-Boliden einen neuen Unterboden samt Diffusor und jagte damit prompt deutlich schneller um den Kurs als zuvor. In Barcelona will man weiter nachrüsten und endlich auch einmal in Q2 vorstoßen.

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Giancarlo Fisichella und Adrian Sutil rechnen sich für Barcelona einiges aus
Zwar hat die Mannschaft um Teameigner Vijay Mallya in dieser Saison noch keine Punkte gemacht, konnte aber zumindest einige Achtungserfolge einfahren oder - wie Sutil in China - ein Zeichen setzen. So verwundert es auch kaum, dass die Piloten viel Gutes über ihr bisheriges Auftreten zu berichten haben. "Ich persönlich bin mit meinem Saisonstart sehr zufrieden", sagte Sutil vor dem fünften Rennen des Jahres.#w1#
Sutil sieht großes Potential im VJM02
"In der Vergangenheit war das nicht immer so, denn ich habe meistens etwas Zeit gebraucht, um mich zurecht zu finden. In diesem Jahr konnten wir dagegen von Anfang an richtig loslegen und ich kam bei drei von vier Rennen ins Ziel", erläuterte der deutsche Youngster. "Als Team haben wir eine sehr gute Konstanz bewiesen. Der Wagen fühlt sich gut an, ist klasse ausbalanciert und wir konnten damit schon einige Fortschritte erzielen."
"Aus dem VJM02 kann man wirklich einiges herausholen und in Spanien werden wir ein weiteres Update erhalten. Das wird dann hoffentlich gut genug sein, um konkurrenzfähig zu bleiben und vielleicht sogar einmal in Q2 vorzustoßen", kündigte Sutil an und ging anschließend näher auf die Rennstrecke an der spanischen Mittelmeerküste ein: "Barcelona kennen wir alle sehr gut, weil wir dort im Winter immer sehr viele Runden abspulen."
"In diesem Jahr habe ich auf dem Circuit de Catalunya fast 1.000 Kilometer zurückgelegt. Das bedeutet unterm Strich, dass du mit einem Setup an die Strecke kommst, das quasi fahrfertig ist. Ich mag den Kurs jedenfalls, weil er sehr flüssig ist. Nur die Schikane und natürlich der Schlusspart weichen etwas davon ab", erklärte der 26-Jährige. "Es sind eigentlich immer richtig viele Zuschauer dort. Das gibt dir als Fahrer erst den richtigen Kick."
"Warten wir also einmal ab, wie sich die Updates auswirken. In Bahrain haben unsere Modifikationen auf jeden Fall viel besser funktioniert, als wir uns das ausgemalt hatten", gab Sutil abschließend zu Protokoll. "Wir müssen aber am Ball bleiben und weiterhin neue Teile bringen, damit wir bei der Musik bleiben. Beim vergangenen Rennen hat das gut geklappt, aber die anderen machen ebenfalls Fortschritte. Wir müssen also konzentriert bleiben."
Fisichella visiert die Top 12 an
Das sieht auch Teamkollege Fisichella nicht anders. Der italienische Routinier kennt den Kurs in Spanien ebenfalls wie aus seiner Westentasche und möchte beim Europaauftakt in die Top 12 vorstoßen: "Ich freue mich schon sehr auf Barcelona und natürlich ist es auch eine schöne Sache, wieder nach Europa zurückzukehren. Ich habe auf dem Circuit de Catalunya schon zwei schnellste Rennrunden gedreht, fühle mich dort also sehr wohl."
"Wir kennen den Kurs sehr gut, weil wir dort im Winter viele Testrunden drehen", erläuterte Fisichella und ging näher auf das Streckenlayout ein: "Es gibt eine ganze Reihe interessanter und schneller Kurven. Die Haarnadel in Kurve zehn hat einen kniffligen Ausgang, wo man leicht durchdrehende Räder bekommt. Das ist also eine schwierige Stelle für die Reifen. Leider zerstört die Schikane am Ende der Runde den ganzen Rhythmus der Strecke."
"Ein Umlauf ist also nicht mehr ganz so aufregend wie früher einmal, als die letzten Kurven vor Start und Ziel echt eine Herausforderung waren", analysierte der Römer und zeigte sich mit den jüngsten Entwicklungen seines Teams sehr zufrieden: "In Bahrain hatten wir schon ein viel besseres Auto als in den Rennen davor, doch wir brauchen noch immer ein paar Fortschritte, bis wir aus eigener Kraft um Punkte kämpfen können."
"Im vergangenen Jahr hatten wir in Barcelona ein gutes Rennen und sind als Zehnter abgewinkt worden", sagte Fisichella rückblickend. "Wir konnten aber auch schon erkennen, dass die Zuverlässigkeit allgemein sehr gut ist, also so sollten wir besser nicht allzu viele Prognosen abgeben. Es wird sicherlich nicht einfach, denn auch die anderen verbessern sich natürlich weiter. Für uns wäre ein Platz in den Top 12 ein herausragendes Ergebnis."

