• 28.04.2009 20:08

  • von Roman Wittemeier

Force India: Folgt in Barcelona der nächste Schritt?

Adrian Sutil und Giancarlo Fisichella sind von den Fortschritten am VJM02 begeistert - Wie viel kann das Team in Barcelona nachlegen?

(Motorsport-Total.com) - Force India hat zwar in Bahrain deutliche Fortschritte gezeigt, doch hingen die Früchte für eine erste Punkteernte auch diesmal zu hoch. Die indische Mannschaft hatte zum Hitzerennen in der Wüste viele Updates ans Auto gebracht, die kurzfristig am Freitag ausprobiert wurden. "Unser Speed war eigentlich ganz gut. Wir haben schon einen guten Fortschritt im Bereich Aerodynamik hingelegt. Jetzt hoffe ich auf einen ähnlichen Schritt zum nächsten Rennen", sagte Giancarlo Fisichella im Team-Podcast.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella lieferte sich ein herzhaftes Duell mit Felipe Massa

"Das Auto fühlte sich gut an, die Balance war in Ordnung", fügte Teamkollege Adrian Sutil hinzu. "Wir wissen, dass alle sich immer weiter verbessern. Die großen Teams finden für jedes Rennen große Fortschritte. Das ist klar, denn wegen der neuen Regeln ist der Raum für Verbesserungen eben noch da. Wir müssen noch einmal einen solchen Schritt machen, wie wir ihn jetzt gerade in Bahrain hatten."#w1#

Aber dann kamen die Stewards...

Bei Force India hofft man, dass man die aktuelle Lage zumindest in den kommenden Rennen stabilisieren kann. "Für Barcelona wird zwar nicht allzu viel kommen, aber trotzdem können wir hoffentlich noch mithalten und gegen die anderen Autos kämpfen. Vielleicht kommen wir ja in Q2", erklärte Sutil, der in Bahrain in der Qualifikation nah dran war. Er fuhr auf Rang 16, wurde aber später wegen eines Zwischenfalls mit Mark Webber um drei Plätze zurückversetzt.

Adrian Sutil

Adrian Sutil wurde nach der Qualifikation um drei Plätze nach hinten versetzt Zoom

"Wir hatten uns eigentlich mit Mark schon darauf verständigt, es einfach abzuhaken, aber dann kamen die Stewards auf den Plan", beschrieb Teammanager Andy Stevenson. "Es gehört eben zu den Dingen, die an einem Rennwochenende passieren können." Sutil hatte Webber im Qualifying auf einer schnellen Runde aufgehalten: "Ich habe ihn einfach nicht gesehen. Und das Team hat mich leider auch nicht entsprechend vorgewarnt."

Stolz ist man auf die Fortschritte im Team. "Wir mussten reagieren. Wir haben sofort losgelegt, als die FIA festlegte, dass die Doppeldiffusoren legal sind", so Stevenson. "Die Jungs in der Fabrik haben in Windeseile ein tolles Paket entwickelt und es im Windkanal ausprobiert. Hier an der Strecke haben wir die Aufgaben in den Freien Trainings dann verteilt: Der eine Pilot kümmerte sich um die aerodynamischen Verbesserungen und der andere testete die mechanischen Updates. Das hat toll funktioniert. Wir haben bestimmt sieben Zehntelsekunden aufgeholt."

Natürlich brachten die kurzfristigen Updates auch kleine Schwierigkeiten. Was man früher bei Tests in Ruhe probieren konnte, musste nun innerhalb von zwei Trainingssitzungen erledigt werden. "Das Testverbot hat gute Seiten", so Stevenson. "Sonst sind immer viele Millionen verschwendet worden, von denen niemand wirklich etwas hatte. Jetzt werden die neuen Teile vor Publikum am Freitag ausprobiert und das bereichert doch das Rennwochenende. Auch für die Ingenieure ist das eine tolle Herausforderung. Für uns als kleines Team ist das sowieso gut."

Ab Silverstone regelmäßig in die Punkte

"Hoffentlich können wir in Barcelona noch weiter davon profitieren und unsere Leistung auch bis Ende des Rennens bringen. Wir werden von Rennen zu Rennen besser und ich bin sicher, dass wir ab Silverstone regelmäßig in die Punkte fahren können", brachte der Teammanger seine Hoffnungen und Erwartungen auf den Punkt.

¿pbvin|512|1495||0pb¿Marketingchef Ian Philips staunte derweil über den nächsten Sieg der Brawn-Mannschaft: "Button ist brilliant gefahren. Er hat klug abgewartet und hat dann zugeschlagen. Das war perfekt. Ich sehe einen Zweikampf zwischen Button und Vettel um die Meisterschaft. Ich könnte keinen erkennen, der da womöglich noch ernsthaft eingreifen wird."

Er sei fasziniert von der Leistung von Red Bull mit einem Auto ohne Doppeldiffusor, ohne KERS und mit schlanken Formen. "KERS halte ich sowieso für Nonsens", so der erfahrene Formel-1-Kenner. "Nur McLaren-Mercedes hat es bisher hinbekommen. Und die machen damit ein recht schlechtes Auto etwas besser."

Mit Blick auf das kommende Rennen in Spanien fügte Philips hinzu: "Barcelona wird der große Test für die neuen Regeln, denn eigentlich waren die vor dem Hintergrund gemacht worden, dass es mehr Überholmanöver geben soll. In Spanien ist das traditionsgemäß schwierig. Da werden wir dann sehen, ob es etwas gebracht hat."