• 23.10.2012 10:03

  • von Stefan Ziegler

Force India in Indien: Beim Heimrennen glänzen

Vijay Mallya und sein indischer Formel-1-Rennstall wollen bei ihrem Heimrennen in Noida unbedingt glänzen und mit beiden Autos in die Punkte fahren

(Motorsport-Total.com) - "Es ist nicht unmöglich", sagt Vijay Mallya. Denn der Inder hat ein Ziel: In den restlichen vier Rennen des Jahres will der Teamchef von Force India den Rückstand auf das Sauber-Team noch wettmachen und den sechsten Platz in der Teamwertung einnehmen. Und beginnen soll die große Aufholjagd am besten vor heimischem Publikum - beim Großen Preis von Indien auf dem Buddh International Circuit.

Titel-Bild zur News: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg will an seine jüngsten Ergebnisse anknüpfen und erneut punkten Zoom

"Der Große Preis von Indien war schon 2011 ein riesiger Erfolg", sagt Mallya. "Ich denke, wir dürfen mit einem ähnlich spektakulären Rennen rechnen. Hinter den Kulissen wurde hart gearbeitet, um die Strecke und die Anlagen feinzutunen. Das Wichtigste ist aber das Layout des Kurses. Denn 2011 haben es alle Fahrer geliebt. Es ist ohne Zweifel eine der besten Strecken der Welt", meint der Inder.

Mallya selbst hat ähnlich hohe Ansprüche wie die Verantwortlichen der Rennstrecke. Seine Force-India-Autos sollen bei der zweiten Auflage des Indien-Grand-Prix die Massen begeistern. "Ich kann mich gut erinnern, wie stolz ich war, unsere Autos in Indien in den indischen Farben fahren zu sehen. Das war ein Moment, von dem ich zuvor nur geträumt hatte", sagt Mallya rückblickend über 2011.

"Dass wir damals auch gleich in die Punkte gefahren sind, war das Tüpfelchen auf dem i. In diesem Jahr würde ich gern noch besser abschneiden und mit beiden Fahrzeugen punkten", erklärt der Geschäftsmann und Formel-1-Teamchef. "Es hat den Anschein, dass wir uns seit der Sommerpause gesteigert haben. Dass wir zuletzt um WM-Punkte gekämpft haben, ist sehr zufriedenstellend."

"Enttäuschend ist nur: Wir haben nicht immer beide Autos in die Top 10 gebracht. Das schmerzt natürlich im Hinblick auf den WM-Gesamtstand", meint Mallya und fügt hinzu: "Der Abstand zu Sauber beträgt nun 27 Punkte. Das ist viel, doch es ist nicht unmöglich, sie bis zum Ende der Saison noch einzufangen. Es stehen noch einige Rennen aus. Und wir werden dabei viel Druck machen."


Fotos: Damon Hill im Red Bull


So wie Nico Hülkenberg bei den jüngsten Rennen, in denen der junge Deutsche laut eigenen Angaben "viel Spaß" hatte. "Es waren vielleicht meine besten Rennen in diesem Jahr. Ich fühle mich wohl im Auto und das Team leistet gute Arbeit. Wir haben einfach einen guten Rhythmus und auch den Schwung. Das ist wichtig in der Formel 1", sagt Hülkenberg, mit 45 Punkten aktuell WM-Zwölfter.

"Wir müssen jetzt sicherstellen, dass wir unsere Leistung aus Südkorea auch in den vier noch ausstehenden Rennen abrufen. Um alles aus dem Auto herauszuholen, müssen wir uns aber etwas strecken", meint der Force-India-Pilot, der 2012 erstmals in Indien an den Start geht - im vergangenen Jahr war er "nur" Dritter Fahrer gewesen und konnte beim Grand Prix nicht selbst ins Lenkrad greifen.

Seine Hausaufgaben hat Hülkenberg daher gemacht. "Ich habe mir den Kurs in einem Mietauto und im Simulator angesehen, muss am Freitag aber trotzdem noch etwas lernen. Für das Team ist dieser Grand Prix in jedem Fall eine große Nummer", sagt der deutsche Rennfahrer. Sein Teamkollege Paul di Resta sieht das ähnlich: "Es wird ein besonderes Wochenende, denn wir stehen unter Druck.

"Für uns alle ist das eine stressige Woche und wir werden viel Medienarbeit verrichten und an zusätzlichen Aktivitäten teilnehmen. Das wird uns aber nicht davon ablenken, die bestmöglichen Ergebnisse anzustreben. Wir sollten uns erst einmal in den Top 10 qualifizieren. Dann wären wir bei der Musik dabei und könnten uns auf das Rennen konzentrieren. Es muss halt alles perfekt passen."

"2011 haben wir hier aber ziemlich gut ausgesehen. Hoffentlich setzt sich das in diesem Jahr fort", sagt di Resta und merkt an: "Die Strecke ist jedenfalls sehr aufregend. Es gibt ein paar sehr anspruchsvolle Kurven. Und 2011 war der Reifenabrieb recht groß. Ich musste im Rennen gleich dreimal zum Reifenwechsel abbiegen. Am Freitag hat daher Priorität, ein Reifenverständnis aufzubauen."