• 15.06.2007 14:03

  • von Fabian Hust

Fisichella und Kovalainen wollen es besser machen

Giancarlo Fisichella und Heikki Kovalainen merken, dass ihr Auto Fortschritte macht, und wollen diese im Rennen in Indianapolis in ein Punkte-Resultat umsetzen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem aus Teamsicht gemischten Rennen in Montréal richten sich bei Renault nun alle Blicke auf den Großen Preis der USA in Indianapolis. Vor allem Giancarlo Fisichella ist auf Wiedergutmachung aus, schließlich wurde er in Kanada wegen Überfahrens der roten Ampel in der Boxengasse disqualifiziert, während Heikki Kovalainen von ganz hinten auf den vierten Rang fuhr.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen lernte wieder eine Lektion und will darauf in Indy aufbauen

"Das Rennen verlief gut und das Auto war schnell", blickt Fisichella zurück. "Ich hätte auf das Podium kommen können und es ist frustrierend, eine Chance wie diese verpasst zu haben. Das Positive ist, dass das Auto in Montréal ganz klar konkurrenzfähig war. Wir kämpften im Rennen mit Ferrari. Das ist für das Wochenende in Indy ermutigend. Hoffentlich können wir hier ein besseres Ergebnis erzielen."#w1#

Der Italiener freut sich vor allem auf die Stimmung im "Nudeltopf" von Indianapolis: "Um ehrlich zu sein, die ist unglaublich. Es gibt eine Menge wahrer Rennsportfans. Es ist ein legendärer Kurs und das macht es zu etwas sehr Besonderem, hier einen Grand Prix zu bestreiten. Und es wird noch besser, da ich es dort geschafft habe, im vergangenen Jahr auf das Podium zu fahren."

Und was hält der 34-Jährige von der Strecke? "Es ist kein einfacher Kurs, wie man das vielleicht denken mag. Es ist sehr schwierig, dort ein gutes Setup zu finden. Man muss einen guten Kompromiss zwischen ausreichend Haftung im Infield und Geschwindigkeit auf der Geraden finden."

"Man braucht ein stabiles Auto mit guten Richtungswechseln für den verwinkelten Teil der Strecke, aber guten Top-Speed, um überholen oder seine Position auf der Geraden verteidigen zu können. Es ist nicht einfach, die Balance zu finden."

Welches Gefühl hat man, wenn man durch die Steilwandkurve fährt? "Es ist ein genussvoller Teil der Strecke, aber es ist aus der Sicht des Fahrens kein schwieriger Abschnitt. In einem Formel-1-Auto ist das fast wie eine Gerade, da das Auto so viel Haftung hat, können wir da locker voll fahren."

"Wir müssen mit positiver Stimmung in das Wochenende gehen", fährt "Fisico" fort. "Dies war für mich immer ein guter Kurs und ich denke, dass unser Speed in Kanada ganz gut war. Unser Kampf in der Meisterschaft findet im Moment mit BMW statt. Unser Ziel muss es also sein, an diesem Wochenende mehr Punkte zu holen als sie. Sie waren auch in Montréal sehr konkurrenzfähig, wir müssen also Gas geben. Aber das wird unser Ziel sein."

Nach seiner Aufholjagd von Startplatz 22 bis auf den vierten Rang ist Heikki Kovalainen natürlich hoch motiviert: "Dass sich das Blatt nach zwei schwierigen Tagen gewendet hat, war wahnsinnig. Wir kamen nach einem harten Wochenende so knapp am Podium ins Ziel."

"Ich denke, dass wir zufrieden sein können, denn das war nicht nur dem Glück zu verdanken. Wir hatten die richtige Strategie, ich fuhr gut und das Auto war schnell. Das war für dieses Rennen ein guter Motivationsschub und ich habe es zum Ziel, diesen Schwung mitzunehmen."

An diesem Wochenende will der Finne einige Dinge anders machen: "Die erste Lektion, die ich gelernt habe, war jene, die ich schon in Melbourne erteilt bekam. Es ist wichtig, während des Wochenendes keine Zeit auf der Strecke zu verlieren."

"Als ich in das Qualifying ging, hatte ich zum Beispiel kein Gefühl für die Leistung des weichen Reifens. Ich muss die Sessions also bestreiten, um eine gute Balance für das Auto zu finden, und meine Zuversicht über das Wochenende hinweg aufbauen."

"Die andere Lektion war jene der Einstellung, die man braucht. Ich hatte ein hartes Wochenende, blieb jedoch positiv und arbeitete weiterhin hart. Das Team hat auch für mich gearbeitet, unterstützte mich überall und ich gab für sie am Sonntag mein Bestes. Aus diesem Grund muss man weitermachen, wenn man erfolgreich sein möchte. Man muss zuversichtlich und positiv gestimmt bleiben."

Für den Renault-Piloten wird es die erste Ausfahrt in Indianapolis sein: "Es ist eine mythische Strecke, von der jeder im Motorsport schon gehört hat. Es ist eine spektakuläre Sicht, wenn man das erste Mal durch den Kanal fährt und sich dann im Infield wieder findet. Das Oval ist riesig und es lässt den Formel-1-Kurs daneben sehr klein aussehen!"

"Ich denke, dass es für uns ein interessanter Kurs zum Fahren ist. Der Abschnitt im Oval ist sehr schnell, das Infield bietet ein paar interessante Kurvenkombinationen. Ich freue mich darauf zu entdecken, wie sich das im Cockpit anfühlt."

Auch Kovalainen weiß, dass das Setup in Indy eine große Herausforderung ist: "Die Gerade ist sehr lang und beinhaltet den Steilwand-Bereich, wobei wir dennoch die ganze Zeit über voll auf dem Gas bleiben. Man braucht also einen guten Top-Speed, was relativ wenig Abtrieb bedeutet."

"Auf der anderen Seite muss man im Infield den optimalen mechanischen und aerodynamischen Grip haben. Das macht es schwer, eine gute Balance zu finden, denn man hat zwei konträre Charakteristiken des Autos. Das Auto muss sowohl auf beiden Hälften der Strecke gut arbeiten, und darauf werden wir uns während des Trainings am Freitag konzentrieren."

Und welches Ergebnis hat der Rennfahrer im Visier? "Ich denke, dass wir nach dem Rennen in Kanada einen guten Schwung haben und mein Ziel wird es sein, auf diesem Wochenende aufzubauen. Ich glaube, dass wir nun ein Top-10-Auto haben, ich muss aus diesem Grund sicherstellen, dass ich im Qualifying das Maximum aus ihm heraushole."

"Wenn man es erst einmal in den dritten Teil des Qualifyings geschafft hat, dann ermöglicht dies viele Strategie für das Rennen. Ich lerne die ganze Zeit über wie ich meine Leistung verbessern kann, und Kanada war für mich eine weitere gute Lektion. Ich war aggressiv und machte keine Fehler. Das wird in Indy mein erstes Ziel sein. Wenn ich dies tun kann, dann bin ich zuversichtlich, dass die Ergebnisse zu kommen beginnen."