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Fisichella optimistisch: "Alles kann passieren"
Ferrari ist für Giancarlo Fisichella WM-Favorit Nummer eins, er selbst rechnet sich aber auch gute Chancen auf eine Überraschung aus
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso hat schon mit ein paar großen Worten in Form einer Kampfansage an Michael Schumacher aufhorchen lassen, nun tut es ihm sein Renault-Teamkollege Giancarlo Fisichella gleich. Der Italiener orientiert sich zwar nicht nur am siebenfachen Weltmeister, möchte aber auch Jagd auf den WM-Titel machen.

© Renault
Giancarlo Fisichella ist einer der am meisten unterschätzten Formel-1-Piloten
"Die Weltmeisterschaft ist mein Traum", erklärte der 32-Jährige. "Wir haben das eingeplant, es ist unser Ziel. Ich hoffe es zumindest. Ich werde mein Bestes geben, um das Resultat aus dem vergangenen Jahr zu verbessern. Renault war Dritter der Konstrukteurs-WM, also muss das Ziel jetzt sein, zu gewinnen. Ferrari ist noch immer die Nummer eins, aber aufgrund der großen Veränderungen im Reglement kann dieses Jahr alles passieren."#w1#
Neuer Renault bisher eines der schnellsten Autos
Zuversicht schöpft Fisichella aus den bisherigen Wintertests mit dem neuen R25, der von allen 2005er-Fahrzeugen den besten Eindruck hinterlassen hat und gemeinsam mit dem neuen "Silberpfeil" auch den Interims-Ferrari F2004M klar in seine Schranken weisen konnte. Folglich wittert der Renault-Heimkehrer seine größte und wahrscheinlich auch letzte Chance auf den ganz großen Durchbruch, nachdem er sein unbestrittenes Talent zuletzt in den falschen Teams vergeudet hat.
"Ich bin optimistisch, seitdem ich das neue Auto in Valencia erstmals getestet habe", gab er zu Protokoll. "Gleich auf den ersten Runden war das Feedback gut. Das Auto wirkt stärker als das letztjährige Modell. Am Heck haben wir jetzt mehr Stabilität und es ist ein bisschen mehr Power da, daher verfügen wir insgesamt über ein besseres Paket. Natürlich haben wir in den Wochen vor dem ersten Rennen noch viel zu tun, aber ich habe ein sehr gutes Gefühl."
Fisichella hat so hart wie nie zuvor trainiert
"Es wird eine ungemein wichtige Saison. Es wird wichtig sein, von Anfang an schnell zu sein, daher habe ich dieses Jahr früher als sonst mit dem Training begonnen, damit ich gleich beim ersten Rennen topfit bin. Physisch und vor allem mental fühle ich mich sehr stark, denn jetzt habe ich die Chance auf Siege. Ich bin in einem Top-Team. Ich will versuchen, überall Punkte zu holen, ein paar Mal zu gewinnen und vor allem immer mein Bestes zu geben", ergänzte Fisichella.
Die Umstellung von der familiären Atmosphäre bei Sauber auf das strikte Briatore-Regime bei Renault fällt dem Italiener übrigens nicht allzu schwer, zumal er ja zwischen 1998 und 2001 schon für Benetton beziehungsweise Renault gefahren ist. Aus jener Zeit kennt er noch viele Mitarbeiter - und auch die alten Zwistigkeiten mit Teamchef Flavio Briatore, der ihn 2000 teilweise öffentlich kritisiert und 2001 aufgrund finanzieller Differenzen rausgeschmissen hat, sind ausgeräumt.
Als "sehr, sehr gut" bezeichnete er das Verhältnis zu seinem flamboyanten Arbeitgeber: "Wir waren vor einiger Zeit eine Woche bei Flavio in Kenia und haben dort trainiert. Es war eine sehr nette Woche. Natürlich haben wir hart an uns gearbeitet, aber es war auch eine gute Gelegenheit, sich untereinander kennen zu lernen, vor allem Fernando. Zwischen uns passt die Chemie. Auch Flavio war sehr nett zu uns. Wie gesagt, es war eine nette Woche."
Stallduell gegen den Lieblingsschützling des Teamchefs
Gegen Fisichella spricht, dass Alonso seit Jahren als so etwas wie Briatores Ziehsohn gilt und außerdem von Renault als Aushängeschild für die Marke aufgebaut wird. Dennoch hat er keine Angst davor, benachteiligt behandelt zu werden: "Fernando ist schon länger im Team, aber ich bin vor ein paar Jahren auch hier gefahren. Die meisten Leute sind dieselben und ich hatte sofort ein gutes Gefühl. Wir werden dieselben Autos haben, es gibt keine Nummer eins. Das ist das Wichtigste."
Auch die Routine von neun Jahren Formel 1 könnte sich als Vorteil für ihn erweisen, vermutet "Fisico", wie er von seinen Fans genannt wird: "Natürlich bin ich ein erfahrenerer und besserer Rennfahrer geworden", teilte er mit. "Ich will nicht sagen, dass ich schneller geworden bin, aber in den Rennen bin ich sicher besser geworden, denn ich kann das Auto besser kontrollieren und mit mehr Selbstvertrauen an den Start gehen."

