• 02.03.2009 15:44

  • von David Pergler

Fisichella möchte das Jahr 2008 vergessen machen

Giancarlo Fisichella ist von dem neuen Force India sehr angetan, das Auto reagiert nicht mehr so störrisch wie sein Vorgänger

(Motorsport-Total.com) - Giancarlo Fisichella ist wieder mitten im Geschehen. Der neue Force India VJM02, angetrieben von Mercedes-Benz, hat ein solides Debüt im spanischen Jerez absolviert. Noch ist es gemäß dem Römer aber zu früh, um das wahre Potenzial des Wagens zu erkennen, wie er gegenüber 'Formula1.com' erklärt. In der Garage des Teams aus Silverstone brannte das Licht noch bis in die Nacht.

Titel-Bild zur News: Giancarlo FisichellaJerez, Circuit de Jerez

Der neue Force India soll der Schlüssel zurück ins Mittelfeld sein

"Wir sind die Probleme durchgegangen, mit denen wir am Tag so konfrontiert worden sind und haben unser Programm diskutiert", erklärt Fisichella die Gründe für das lange Debriefing. "Primär haben wir darüber gesprochen, in welche Richtung wir vom Setup her gehen sollten. 31 Runden sind noch nicht genug, um das Potenzial des Wagens umfassend beurteilen zu können, aber die Ingenieure und ich sind recht zufrieden, wie es gelaufen ist."#w1#

Der VJM01 von 2008 genoss keinen besonders guten Ruf, besonders McLaren-Testfahrer Pedro de la Rosa bezeichnete den Wagen im Dezember vergangenen Jahres als absolut unfahrbar. Umso größer war die Spannung, wie groß die Verbesserung ausgefallen ist: "Ich denke, als Pedro vergangenen Dezember in Barcelona gefahren ist, war das Auto ein Desaster. Ich kann nun sagen, dass ich mich in diesem Wagen wesentlich wohler fühle und mehr Vertrauen in das Fahrzeug habe."

Fisichella hofft auf Entschädigung für 2009

"Es scheint sehr beständig zu sein. Nach einem Tag und vier Runs bin ich wirklich positiv überrascht." Die lange Formel-1-Pause hat auch etwas für Verunsicherung gesorgt: "Ich muss zugeben, ich hatte vor dem ersten Tag etwas Angst, weil ich so lange nicht mehr im Cockpit gesessen bin. Aber obwohl ich nicht so viele Runden gedreht habe, war das Gefühl sofort wieder da. Es ist wie Fahrradfahren. Sobald man es einmal kann, vergisst man es nie wieder."

Die Zeiten der letzten Startreihen sollen der Vergangenheit angehören Zoom

"Ich habe mich sofort sehr wohl gefühlt, sogar der Sitz und die Pedale scheinen gut zu passen. Es war das erste Mal, dass ich nicht viel verändern musste. Normalerweise besteht der erste Tag meistens darin, das Cockpit neu anzupassen. Heute bin ich einfach in den Wagen geglitten und es hat alles auf Anhieb geklappt."

Für das Wohlbefinden ist auch Balbir Singh zuständig. Der Inder war lange Jahre der Physiotherapeut von Michael Schumacher und betreut nun Giancarlo Fisichella und Adrian Sutil. "Vor zehn Tagen war ich mit Balbir in Köln und habe ein Spezialtraining sowie einen besonderen Test absolviert, damit wir sehen, wo ich von den Muskeln her stehe. Es war sehr gut. Abgesehen davon habe ich viel Zeit mit der Familie verbracht und dabei mein normales Fitnesstraining verfolgt", so der Italiener.

Wen erwartet Fisichella 2009 eigentlich an der Spitze? "Die üblichen Verdächtigen: Ferrari, McLaren und BMW Sauber. Vielleicht mischt noch ein Outsider wie Toyota oder Red Bull mit. Hoffentlich auch Force India", antwortet der 36-Jährige. "Dieses Jahr wird sehr wichtig für das Team sein, auf für mich selbst. Nach 14 Jahren Formel 1 möchte ich so ein Jahr wie 2008 nicht noch einmal erleben. Ich muss meine Motivation also aufrecht erhalten und das geschieht am Besten durch gute Arbeit und WM-Zähler."