• 10.06.2006 12:36

Fisichella-Ingenieur: "Machten uns ziemliche Sorgen"

Fisichella-Renningenieur Fabrice Lom erklärt, wie Renault die veränderte Charakteristik in Silverstone anpackt und warum es keinerlei Probleme gibt

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Fabrice, im Vergleich zum Vorjahr verfügt der Kurs in Silverstone aufgrund des neuen Reglements über eine andere Charakteristik. 71 Prozent einer Runde arbeiten die Motoren unter Volllast. Was ändert sich dadurch für euch?"
Fabrice Lom: "Als wir vor einigen Monaten mit den Simulationen von Silverstone begannen, machten wir uns zunächst ziemliche Sorgen. Wir erkannten, dass die erste Kurve jetzt voll genommen und der Motor dadurch über einen sehr langen Zeitraum - vom Ausgang der letzten Kurve vor Start und Ziel bis Becketts - unter Volllast arbeiten würde. In puncto Zuverlässigkeit stellt dies natürlich eine Herausforderung dar, und wir passten die B-Spezifikation des Renault RS26 entsprechend an."

Titel-Bild zur News: Renault-V8-Motor

Der Renault-Motor wird in Silverstone stärker beansprucht als früher

Frage: "Dein Kollege Denis Chevrier erklärte, dass aufgrund der höheren Temperaturen die Luftschwingungen im Ansaugtrakt des Motors geändert werden müssten. Was bedeutet das?"
Lom: "Seit dieser Saison verbietet das Reglement variable Ansaugrohre, mit denen wir in der Vergangenheit maximale Leistung über einen breiten Drehzahlbereich erzielen konnten. Wenn die Temperaturen steigen, erreichen wir das Leistungsmaximum bei höheren Touren. Die einzige Möglichkeit, den Leistungsgipfel auf ein niedrigeres Drehzahlniveau zu bekommen, besteht darin, längere Ansaugrohre zu verwenden. Genau das tun wir."#w1#

Frage: "Und das Reglement erlaubt das?"
Lom: "Ja. Die Ansaugrohre zählen zu den Anbauteilen des Motors, die wir bis zum Ende des Qualifyings jederzeit wechseln können. Erst wenn das Auto im Parc Fermé parkt, dürfen wir nicht mehr an ihm arbeiten."

Frage: "Giancarlo Fisichella fuhr gestern nur drei Runden. Stellt dies für den Rest des Wochenendes ein Problem dar?"
Lom: "Nein. Das Softwareproblem in seinem Auto ist bereits gelöst. Dass er nicht viel fahren konnte, ist auch kein Problem, da wir bei unseren letzten Test auf dieser Strecke ausreichend Daten sammeln konnten. Es gibt also keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Es läuft nach wie vor alles nach Plan."