Fisichella: "Habe meinen Augen nicht getraut"
Giancarlo Fisichella im Interview über seine angebliche Kritik am Renault-Team, den bevorstehenden Grand Prix von Spanien und vieles mehr
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Giancarlo, bevor wir über den bevorstehenden Großen Preis von Spanien sprechen, lass uns über einige Presseveröffentlichungen in Italien reden."
Giancarlo Fisichella: "Ein gutes Thema! Genau wie du habe ich gestern meinen Augen nicht getraut, als ich die Zeitung aufgeschlagen habe. Dort wurden mir ausgesprochen negative Kommentare über unser Team in den Mund gelegt, die definitiv nicht von mir stammen."

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Giancarlo Fisichella ärgert sich über die Kollegen von der 'Gazzetta dello Sport'
"Sicherlich ist die Situation, in der wir uns aktuell befinden, nicht einfach. Auch für mich nicht. Nie in meinem Leben würde ich jedoch so wenig Respekt empfinden für die Arbeit und das Engagement, das die Menschen um mich herum praktisch rund um die Uhr an den Tag legen. Wir sind gemeinsam unermüdlich bestrebt, die Ursachen für unsere Probleme zu identifizieren. Ich bin sehr enttäuscht und ehrlich gesagt auch sehr wütend über diese angeblichen Zitate von mir."#w1#
Neuer Heckflügel ein Fortschritt
Frage: "Das Team hat in der vergangenen Woche hier in Barcelona ausgiebig getestet. Welche neuen Erkenntnisse habt ihr dabei gewonnen?"
Fisichella: "Wir kümmerten uns insbesondere um eine neue Vorderachsgeometrie und Modifikationen des Heckflügels - mit Erfolg, denn unser Renault R27 ist dadurch schneller geworden. Um fortan um Siege und Qualifyingbestzeiten zu kämpfen, dafür reicht es allerdings noch nicht. Entsprechend schwierig dürfte sich das Barcelona-Wochenende für uns entwickeln. Wir brauchen noch etwas Zeit, um die Gründe für unsere mangelnde Konkurrenzfähigkeit zu finden und um zu verstehen, wie wir uns verbessern können."
Frage: "Hast du eine Idee, ich welchen Bereichen ihr bei der Suche nach der Wurzel des Übels fündig werden könntet?"
Fisichella: "Was wir bereits wissen, ist: Wir arbeiten in die richtige Richtung und kreisen die Problemzonen immer stärker ein. In der vergangenen Woche haben wir zum Beispiel neue Messmethoden ausprobiert, die uns interessante Informationen gebracht haben."
Motivation leidet unter der Krise nicht
Frage: "Wie schwierig ist die aktuelle Situation für dich persönlich?"
Fisichella: "Es ist natürlich etwas frustrierend. Vom ersten Rennen an wussten wir, dass wir nicht zu den Schnellsten auf der Strecke gehören. Nach drei Grands Prix laufen wir den Führenden immer noch hinterher. Die Motivation innerhalb des Teams konnte diese unerwartete Situation jedoch nicht brechen. Jeder ist geradezu versessen darauf, den Spieß wieder umzudrehen. Alle ziehen an einem Strang."
Frage: "Wann werden wir deiner Meinung nach die ersten maßgeblichen Entwicklungsschritte sehen, die eure Position verbessern werden?"
Fisichella: "Ich hoffe schon bald, aber die Situation an sich ist recht kompliziert. Das Team arbeitet 24 Stunden am Tag auf Höchstdrehzahl. Vielleicht gelingt uns bereits in einer Woche der entscheidende Schritt, vielleicht erst in einem Monat. Soviel steht auf jeden Fall fest: Sobald wir wissen, woran es derzeit hapert, werden wir das Problem unverzüglich eliminieren!"

