Firman-Unfall überschattet 2. Freies Training

Nach einem Horror-Crash bei 290 km/h musste Ralph Firman in ein Krankenhaus geflogen werden - Bestzeit für Alonso

(Motorsport-Total.com) - Ein schwerer Unfall von Ralph Firman (Jordan-Cosworth) hat das zweite Freie Training am Hungaroring überschattet. Auf der erneut sehr staubigen Piste verlor der Ire wegen eines Defekts seinen Heckflügel, was zu einem Horror-Crash führte. Nach der halbstündigen Unterbrechung sicherte sich dann Fernando Alonso (Renault) die Bestzeit.

Titel-Bild zur News: Ralph Firman

Hatte bei seinem Abflug Glück im Unglück: Jordan-Fahrer Ralph Firman

Vor der ersten Zwischenzeitmessung löste sich der Heckflügel von Firmans Wagen, der Formel-1-Neuling bemerkte dies jedoch nicht, blieb voll auf dem Gas und verlor die Kontrolle, was zu einem folgenschweren seitlichen Einschlag in die Leitplanken führte. Firman wirkte bei der Bergung benommen und musste anschließend routinemäßig mit einem Hubschrauber in ein Hospital gebracht werden, kann heute nicht mehr fahren, obwohl er sich wahrscheinlich nur Prellungen zugezogen hat.

Das Jordan-Team reagierte rasch, ließ die Heckflügel von den verbliebenen Autos abbauen und untersuchen und beschloss hinter verschlossenen Rollbalken, dass Fisichella nicht mehr auf die Strecke gehen sollte. Bis Mittag wird nun wohl der Lokalmatador Zsolt Baumgartner, der am Freitag schon getestet hat, anstelle von Firman nachnominiert.

Weil die Leitplanken an der Unfallstelle beschädigt worden sind, musste das Training für rund 30 Minuten unterbrochen werden, danach herrschte aber umso intensiverer Fahrbetrieb, da die Trainingszeit eingeschränkt wurde. Auf der schmutzigen Fahrbahn drehten sich noch Alonso, Ralf Schumacher (BMW-Williams) sowie David Coulthard (McLaren-Mercedes) und Nicolas Kiesa (Minardi-Cosworth).

Die Zeiten hatten nur hintergründig Relevanz, zumal wegen der verkürzten Trainingszeit kein aussagekräftiges Klassement zustande kam. Alonsos Bestzeit bestätigte lediglich die starke Form von Renault, während auch Ferrari mit Schumacher und Barrichello auf den Plätzen Siegesambitionen anmeldete. Die Teamkollegen Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya klassierten sich solide in den Top 10 und spulten ein Mammut-Programm ab, ähnlich wie Jacques Villeneuve (BAR-Honda), der ganze 19 Runden absolvierte.

Wieder nicht viel zu sehen war vom McLaren-Mercedes-Team: Räikkönen sicherte sich mit 1,887 Sekunden Rückstand Platz zwölf, unmittelbar hinter ihm landete Coulthard.