• 13.07.2005 12:23

  • von Fabian Hust

Findet Cosworth einen Abnehmer für den V8-Motor?

Cosworth-Besitzer Kevin Kalkhoven gibt zu, dass die Konkurrenz der Automobilhersteller in der Formel 1 sehr hart ist

(Motorsport-Total.com) - Es ist schon etwas paradox, denn auf der einen Seite wünscht sich die Formel 1 eine gewisse Unabhängigkeit von den Automobilherstellern, auf der anderen Seite sind es gerade die großen Player, die Cosworth als unabhängigen Motorenhersteller den Formel-1-Verbleib erschweren.

Titel-Bild zur News: Cosworth-Motor

Cosworth möchte den V8-Motor 2006 in der Formel 1 sehen

WilliamsF1 ist für den ehemals Ford gehörenden Motorenbauer derzeit die einzig probate Variante für das kommende Jahr, doch Frank Williams möchte nach dem Ende der "Ehe" mit BMW auch 2006 einen kostenlosen Werksmotor im Heck stecken haben. Cosworth ist jedoch nicht in der Lage, unentgeltlich Motoren zu verteilen, schließlich kann man es sich nicht leisten, wie BMW, Honda und Co. nur Produktwerbung als Gegenleistung zu erhalten.#w1#

Zwar wird Cosworth auch kommendes Jahr in der Formel 1 vertreten sein, allerdings erhält Minardi den Cosworth-Motor dieses Jahres, der dann mit einem Drehzahlbegrenzer ausgerüstet sein wird, damit das V10-Aggregat nicht mehr Leistung abgibt als die dann eigentlich laut Reglement vorgeschriebenen V8-Motoren.

Im Moment entwickelt Cosworth "ins Blaue", ohne zu wissen, ob man kommendes Jahr tatsächlich ein Team mit V8-Motoren ausrüstet oder nicht: "Der V8 läuft, mit deutlich mehr als 700 PS und 21.000 Umdrehungen in der Minute", verrät Kalkhoven gegenüber 'Autosport-Atlas'. "Er läuft gut. Es ist ein großartiger Motor. Wir stehen im Moment mit ein paar Teams in Verhandlungen. Aber es ist hart, mit den Herstellern zu konkurrieren, die kostenlose Motoren und jede Menge Support bereitstellen."

Der Cosworth-Boss hat sich bereits mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone getroffen, um über weitere Möglichkeiten zu diskutieren und wirbt zudem mit den anderen Leistungen, die das Unternehmen bereitstellen kann: "Vor allem dann, wenn man das mit Pi (Elektronikhersteller; d. Red.) kombiniert."

Unbedingt wolle man auch kommendes Jahr in der Formel 1 an den Start gehen, aber "in der schlussendlichen Analyse kann man niemals ein Angebot übertreffen, das ein Automobilhersteller macht." Zumindest verfügt man schon über einen Vertrag mit Minardi: "Aber das ist kein Team, das vorne mitfährt."