FIA verlässt sich nicht auf Automobilwerke

Max Mosley hat heute in einer eigens verfassten Pressemitteilung neuerlich seiner Skepsis gegenüber den Werken Ausdruck verliehen

(Motorsport-Total.com) - Die Geschichte ist inzwischen fast so alt wie die Bibel: Die Automobilhersteller wollen sich über den Umweg der GPWC mehr Einfluss verschaffen, die FIA hingegen will genau dies verhindern und stattdessen die unabhängigen Teams fördern.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley erinnerte erneut an die Notwendigkeit der Privatteams

Dass sich an diesem Standpunkt nach wie vor nichts geändert hat, unterstrich heute in Monaco FIA-Präsident Max Mosley zum wiederholten Male: "Die Automobilindustrie ist ein willkommener und wertvoller Bestandteil der Formel 1, aber der Grand-Prix-Sport ist nicht das Kerngeschäft der Industrie und man darf von keiner Autofirma eine konstante Präsenz erwarten. Firmenchefs wechseln und was noch heute als fixe Philosophie gilt, kann schon morgen als Fehler einer vorherigen Administration betrachtet werden. Die Industrie kann kommen und gehen wann sie will und das tut sie auch."

Besonderen Nachdruck verlieh Mosley seinen Befürchtungen, wonach ein zu sehr auf die Hersteller zugeschnittenes Formel-1-Konzept dem Sport schaden würde, mit einer imposanten Aufstellung diverser Engagements in früheren Jahren. So haben beispielsweise BMW, Ford, Honda, Mercedes-Benz und Renault der Königsklasse früher schon einmal oder mehrfach den Rücken zugewendet. "Wer glaubt", so Mosley, "dass die Formel 1 ohne unabhängige Teams auskommen kann, soll sich meine Aufstellung ansehen."

Die heutige Mitteilung des FIA-Präsidenten dürfte allerdings weniger ein Signal in Richtung GPWC sein als vielmehr ein Versuch, die Presse auf seine Seite zu ziehen. Während die Hersteller nämlich bei all ihren Plänen auch an den Profit denken müssen, ist der Automobilweltverband völlig neutral und finanziell unbelastet, weil die Einnahmen der Formel 1 nicht in die FIA-Kassen, sondern in jene der Formel-1-Holding SLEC fließen.