FIA protestiert gegen eigene Rennkommissare

Erst hat die FIA die Schwingungstilger verboten, dann wurden sich von den Rennkommissaren wieder zugelassen - FIA legt dagegen nun Protest ein

(Motorsport-Total.com) - Zu Beginn des Formel-1-Wochenendes in Hockenheim gibt es hinter den Kulissen erneut einige sportpolitische Turbulenzen: Gegenstand der Diskussionen sind diesmal die umstrittenen Schwingungstilger, die zunächst verboten, von den Rennkommissaren dann aber doch wieder zugelassen wurden. Dagegen hat die FIA nun Protest eingelegt.

Titel-Bild zur News: FIA- und Formel-1-Flagge

Wieder einmal bestimmt die Sportpolitik in der Formel 1 die Schlagzeilen...

Das System, das die von der Strecke herrührenden Vibrationen ausgleicht und die Autos damit schneller macht, wurde Ende 2005 von Renault in der Formel 1 eingeführt und von sechs weiteren Teams kopiert. Renault wollte sich den Vorteil der Schwingungstilger jedoch nicht nehmen lassen, schickte zur Technischen Abnahme in Hockenheim ein T-Car mit dem System - und wurde abgewiesen. Heute Morgen revidierten die Rennkommissare diese Entscheidung jedoch.#w1#

Damit ist wiederum die FIA nicht einverstanden, die ihrerseits gegen ihre eigenen Rennkommissare vorgehen muss, was eine gewisse Ironie mit sich bringt - auch wenn die Rennkommissare natürlich unabhängig arbeiten und von der FIA an und für sich nur nominiert werden. Eine Entscheidung, ob der Protest der FIA durchgeht oder nicht, kann frühestens nächste Woche fallen, was die betroffenen Teams in Hockenheim in eine schwierige Lage bringt.

Denn: Angenommen, Renault entscheidet sich dafür, die Schwingungstilger nicht auszubauen und damit den Grand Prix von Deutschland zu bestreiten, dann könnten den Franzosen die erzielten Punkte im Nachhinein aberkannt werden, falls die FIA mit ihren Protest Erfolg haben sollte. Einen solchen Protest der FIA gegen die Rennkommissare gab es übrigens letztmals in Imola 2005 um das BAR-Honda-Team, welches daraufhin für zwei Rennen gesperrt und nachträglich disqualifiziert wurde...