FIA kündigt künftig schärfere Dopingtests an

Eine Zusammenarbeit mit der Internationalen Dopingkommission soll auch in der - bisher sauberen - Formel 1 für mehr Kontrollen sorgen

(Motorsport-Total.com) - In der Geschichte der Formel 1 hat es zwar noch nie einen Dopingfall gegeben, dennoch will die FIA die Vorschriften beziehungsweise Einschränkungen für leistungssteigernde Substanzen klarer definieren und künftig schärfere Geschütze auffahren. Aus diesem Grund wird sich künftig die Internationale Dopingkommission 'WADA' der Tests in der Königsklasse des Motorsports annehmen.

Titel-Bild zur News: Gary Hartstein

Gary Hartstein ist seit dem Rücktritt von Sid Watkins der Formel-1-Arzt der FIA

"Wir haben die 'WADA' damit beauftragt, weil sie die Experten sind", sagte Gary Hartstein, der Formel-1-Arzt der FIA, dem 'Daily Mirror'. "Es steht bei uns so viel auf dem Spiel, dass die Dopingtests optimal erledigt werden müssen. Jeder einzelne Schritt der Testprozedur muss reibungslos ablaufen, falls einmal jemand gegen ein Testergebnis protestieren sollte. Es gibt keine Hinweise darauf, dass jemand Dopingmittel verwendet, aber es macht dennoch Sinn, diesen Bereich zu kontrollieren."#w1#

Bislang wurden nur im Rahmen von Rennwochenenden Kontrollen durchgeführt, künftig können die 'WADA'-Experten aber auch unangekündigte Urin- oder Blutproben vornehmen - zum Beispiel bei Überraschungsbesuchen zuhause. Der Standard in der Formel 1 entspricht damit nach vielen Jahren endlich jenen Richtlinien, die in anderen Sportarten wie in der Leichtathletik, im Radsport oder im Tennis längst üblich sind.

Der einzig dokumentierte Dopingfall der jüngeren Motorsportgeschichte datiert zurück ins Jahr 2000, als der Tscheche Tomas Enge seinen Formel-3000-Titel nachträglich aberkannt bekam, weil in seinem Urin Spuren von Cannabis entdeckt wurden. Enge wurde für ein Jahr gesperrt und verlor so im Nachhinein betrachtet jede realistische Chance auf einen dauerhaften Aufstieg in die Formel 1.