FIA gegen Teams: Kompromiss in Sicht?
Nach dem äußerst harten Briefwechsel schlagen Max Mosley, Frank Williams und Ron Dennis nun wieder sanftere Töne an...
(Motorsport-Total.com) - Nachdem McLaren und Williams die FIA wegen der "diktatorischen" Einführung des neuen Reglements sogar verklagen wollten, zeichnet sich nun eine Annäherung der Streitparteien ab. Von beiden Seiten zeigte man sich im Anschluss an den von uns ausführlich behandelten Briefwechsel kompromissbereit.

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Sir Frank Williams machte den ersten Schritt, sucht eine Annäherung
Den Anfang machte Sir Frank Williams, der andeutete, man könne notfalls auch ohne Schiedsgericht vorgehen und stattdessen eine Debatte mit der FIA anstreben: "Vor Australien", teilte er 'GMM' mit, "wird erst einmal gar nichts passieren. Ich könnte mir vorstellen, dass wir uns am Ende des Jahres mit Bernie und Max an einen Tisch setzen und diskutieren, welche Änderungen funktioniert haben und welche nicht."
Überhaupt betonte er noch einmal, dass es ihm und Dennis nicht um das neue Reglement an sich geht, sondern vielmehr um die Art und Weise, wie die entsprechenden Beschlüsse gefasst wurden ? nämlich ohne vorherige Absprache mit den Teams. Dem stellt die FIA aber weiterhin entgegen, dass man im Dezember ein Meeting einberufen hatte, welches schlicht und einfach boykottiert wurde. Williams und Dennis müssten sich da selber an der Nase fassen, glaubt auch Bernie Ecclestone.
Williams lobte indes mit einem Augenzwinkern den klug ausformulierten letzten Brief von Max Mosley: "Wenn man Englischstudent ist, war es das Schreiben wert, gelesen zu werden. Es war ein wundervoller, sehr cleverer Brief. Wir alle wissen, dass Max ein talentierter Mann ist." Der FIA-Präsident gilt bekanntlich als Sprachtalent, verfügt über eine gewählte Ausdrucksweise und diplomatisches Geschick. Genau das kommt ihm in solchen Streitsituationen entgegen.
Mosley selbst reagierte auf die Annäherung und betonte, das persönliche Verhältnis zwischen ihm und Williams lasse sich von einer Meinungsverschiedenheit nicht trüben: "Ich kenne Frank, seit ich ihm im Herbst 1967 einen Brabham abgekauft habe. Wir waren damals beide in unseren 20ern und seither sind wir gute Freunde. Ich denke nicht, dass daran eine geschäftliche Auseinandersetzung etwas ändern wird."
Außerdem betonte der FIA-Präsident, es sei "schwieriger, mit Ron (Dennis; Anmkg. d. Red.) zu kommunizieren, aber ich bin immer gut mit ihm ausgekommen und hoffe, dass das auch so bleibt." Im gleichen Atemzug schlug er dann vor, man solle doch die ersten Rennen einmal abwarten und erst danach eine Situationsanalyse durchführen. An der FIA soll es jedenfalls nicht scheitern: "Wir setzen uns gerne an einen Tisch und lösen die Probleme."

