• 30.06.2006 21:50

  • von Marco Helgert

FIA bleibt hart: Homologierung kommt

FIA-Präsident Max Mosley bleibt hart: Die Homologierungsvorgaben werden nur gelockert, wenn die Teams einstimmig einen Vorschlag machen

(Motorsport-Total.com) - Eine Kehrtwende der FIA war nicht zu erwarten: Die Einfrierung der Motoren soll 2008 so kommen, wie sie in den bisherigen Regeln festgeschrieben wurde. Gerade die Automobilhersteller suchten zum Teil Auswege aus dem geplanten Vorgehen, konnten sich aber bisher nicht allesamt einigen und scheiterten zudem an der Härte der FIA.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley bleibt hart und fordert eine Einstimmigkeit der Teams

In der neu geschaffenen Sportlichen Arbeitsgruppe gab es eine Abstimmung gegen die strikte Homologierung, die von der FIA jedoch nicht anerkannt wurde. Nun stellte FIA-Präsident Max Mosley in einem Schreiben an die Hersteller klar, dass eine Änderung nur kommen wird, wenn alle Teams einstimmig dafür stimmen - was kaum passieren wird.#w1#

"Die Regeln für 2008 stoppen jede Weiterentwicklung an den Motoren zwischen 2008 und 2011", heißt es im Schreiben. "Dem hat jeder zugestimmt, der sich im März einschrieb. Wir können nicht andere und vor allem teurere Regeln einführen, wenn nicht alle Teams zustimmen. Wir haben immer wiederholt, dass wir uns jeden Vorschlag ansehen werden, wenn er von allen eingeschriebenen Teams unterstützt wird. Uns wurde ein einstimmiger Vorschlag vor einigen Wochen versprochen, aber dieser kam nicht."

Die Motoren werden demnach ab 2008 eingefroren - auf dem Stand des 1. Juni 2006. Jede Abkehr von diesem Vorhaben würde einige Teams vor Probleme stellen, so Mosley. "Viele Budgets sind daraufhin festgelegt", erklärte er. "Es wäre nicht angemessen und unfair, jeden dazu zu zwingen, große und ungeplante Kosten für die Weiterentwicklung der Motoren für die nächsten 15 Monate aufzuzwingen."

Dazu führte der Engländer auch Sicherheitsgründe an, denn die Kurvengeschwindigkeit erreichten in den vergangenen Rennen ein gefährliches Niveau. Doch damit fordert die FIA gleichzeitig auch Änderungen an Regeln, die doch so kommen sollten, wie sie im März geplant waren. Dabei geht es jedoch um die sinnlose Motorenentwicklung im kommenden Jahr.

"Da die Motoren für 2008 auf dem Stand vom 1. Juni 2006 sind, würde es Sinn ergeben, die gleichen Motoren auch 2007 einzusetzen", so Mosley. "Die existieren bereits und benötigen keine Weiterentwicklung mehr. Damit würden wir ein Sicherheitsproblem vermeiden, viel Geld sparen und fair gegenüber allen sein. Es wäre irrational, die Motoren von jetzt bis Oktober 2007 ohne Unterlass weiterzuentwickeln, um dann im März 2008 wieder auf das Niveau von 2006 zurückzugehen."

Doch auch dafür ist eine Einstimmigkeit der Teams nötig, zudem muss die Formel-1-Kommission einer solchen Änderung zustimmen. "Ich wäre aber sehr überrascht, wenn sie nicht zustimmen würde."