• 14.07.2002 13:33

  • von Fabian Hust

Ferraris Formel 1 für die Straße

Der neue Supersportwagen mit dem klangvollen Namen "Enzo Ferrari" bringt Ferraris Formel-1-Technik auf die öffentliche Straße

(Motorsport-Total.com) - Noch bis September dieses Jahres ist Ferraris neuer Supersportwagen nur ein Traum, dann können sich Ferrari-Fanatiker mit dem entsprechend dicken Portemonnaie das modernste Geschoss aus Maranello in die Garage stellen. "Enzo Ferrari" heißt die neue Schöpfung der Italiener ? 660 PS stark und über 350 km/h schnell. Der Name ist eine Hommage an den am 14. August 1988 verstorbenen Firmengründer. Das neuste Modell darf sich Enzo Ferrari nennen, weil die Zeit dazu reif ist, denn Ferrari macht auf und abseits der Strecke eine unglaublich erfolgreiche Zeit durch. Der Commendatore wäre stolz gewesen.

Titel-Bild zur News: Enzo Ferrari

Im "Enzo Ferrari" steckt jede Menge Technik aus der Formel 1

"Ferrari hat den Autos immer die Namen Modena und Maranello gegeben, um die engen Beziehungen der Firma zur Heimatstadt zu symbolisieren", so Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo. "Aber wir hatten einen Traum: Wir wollten einem unserer Autos den Namen unseres Gründers geben, der den Mut hatte, aus seiner Stadt wegzugehen und ein Unternehmen zu gründen. Das ist auch der Grund, warum wir uns entschieden haben, eine Kopie seiner Unterschrift in das Auto zu integrieren."

So viel wie nie ist der neue Überwagen mit Technik aus der Formel 1 ausgestattet. Das darf man aber für einen Kaufpreis von rund 700.000 Euro erwarten. Ein Kohlfaserchassis drückt das Gewicht, die Bremsscheiben beißen auf Kohlefaser-Keramik-Verbund-Technik, geschaltet wird am Lenkrad mit Schaltwippen. Der Zwölfzylinder-Motor holt seine Leistung aus sechs Litern Hubraum, bei 5.500 U/Min drücken die Passagiere 657 Nm in den Sitz. In Sachen Gewicht, Größe, Power, Verbrauch und Fahrbarkeit setzt der Motor neue Maßstäbe.

Auch das Getriebe hat die neusten Entwicklungen aus der Formel 1 bereits eingebaut. Über das Lenkrad können die wichtigsten Funktionen des Autos gesteuert werden. Ohne einen stabilen Kohlefasersitz wären die Passagiere, die durch zwei Flügeltüren das Innere besteigen, hoffnungslos verloren. Nach dem Start des Motors per Knopfdruck lässt es sich bei Bedarf in atemberaubenden 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen, nach 9,5 Sekunden steht die Tachonadel sogar schon bei 200. Sogar eine Launch-control hat der Ferrari an Bord, damit man wie Schumi optimal losbrausen kann.

Am dem Auto haben Ferrari-Chefdesigner Rory Byrne, Technikdirektor Ross Brawn und Weltmeister Michael Schumacher höchstpersönlich mitgearbeitet: "Um ein außergewöhnliches Produkt zu kreieren, braucht man außergewöhnliche Leute, die in einer außergewöhnlichen Umgebung arbeiten können", so Luca di Montezemolo. "Das haben wir bei Ferrari, wo jeder als Teil des Teams arbeitet, in einer Atmosphäre, die Kultur und Tradition mit Zukunft und Innovation verbindet. Das macht Ferrari zu einer der prestigeträchtigsten Firmen der Welt."

Das unter dem Codenamen "FX" produzierte Auto, dessen Frontpartie an den Frontflügel eines Formel-1-Autos erinnert, wird nur 349 Mal hergestellt werden. Vom 28. September bis zum 13. Oktober wird das von Pinifarina designte Auto auf der Pariser Auto-Show der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt. Stolz werden auch die Ferrari-Partner sein. Reifenhersteller Bridgestone entwickelte für das Auto einen speziellen Reifen, Brembo besondere Bremsen und Elektronikpartner Magneti Marelli arbeitete am Getriebe. Ferrari arbeitet bereits am Nachfolgermodell, das noch besser werden soll...