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  • 31.07.2011 19:50

  • von Fabian Hust

Ferrari zufrieden: Der Aufwärtstrend hält an

Obwohl für das Auto des Teams die denkbar ungünstigsten Bedingungen herrschten, schaffte es Alonso auf dem Hungaroring erneut auf das Podium

(Motorsport-Total.com) - In einem sehr schwierigen Großen Preis von Ungarn sicherte sich das Ferrari-Team auf dem Hungaroring die Positionen drei und sechs. Fernando Alonso und Teamkollege Felipe Massa leisteten sich beide einige Ausflüge neben die Strecke. Am Ende hatte Alonso die Nase vorn, der sich im Qualifying Massa noch hatte knapp geschlagen geben müssen. Massa überzeugte mit der schnellsten Rennrunde.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg, Fernando Alonso

Auch Fernando Alonso war nicht nur auf der Ideallinie unterwegs

"Eine weitere Ankunft auf dem Podium", freut sich Alonso. "Es war die vierte in Reihe. Wir waren auf vier Strecken mit verschiedenen Charakteristiken konkurrenzfähig. Und sicherlich hat das Wetter in diesem Juli definitiv nicht zu unserem Auto gepasst. Dies verleiht mir für den Rest der Meisterschaft Zuversicht, auch wenn ich es jetzt kaum erwarten kann, eine Pause einzulegen."

"Es war ein sehr stressiger und arbeitsreicher Juli. Und ich denke, dass alle, besonders die Mitglieder des Teams, ein paar Wochen Urlaub verdienen. Wenn wir wieder loslegen, lasst uns hoffen, dass wir schlussendlich etwas wärmeres Wetter bekommen, auch wenn man in Spa nichts als garantiert annehmen kann."

"Beim Start bin ich gut vom Fleck gekommen, aber ich hatte in Bezug auf die Traktion in der ersten Kurve ein paar Probleme und Michael schaffte es, an mir vorbei zu kommen. Danach kosteten mich verschiedene Zwischenfälle in der Anfangsphase hinter dem Mercedes und dann hinter Webber wertvolle Zeit."

"Zu dieser Zeit entschieden wir uns dazu, früh an die Box zu kommen und auf eine Vier-Boxenstopp-Strategie zu wechseln. Der Plan funktionierte, und so haben wir es auf das Podium geschafft. Klar, auch die anderen hatten ein paar schwierige Momente, aber wir leisteten gute Arbeit, indem wir mit den Trockenreifen auf der Strecke blieben, als es wieder zu regnen begann."

"Zu diesem Moment waren wir auf den superweichen Reifen nicht sehr schnell, aber wir gerieten nicht in Panik und wechselten dann auf den weichen Reifen. Es war ein sehr interessantes und aufregendes Rennen, und ich möchte Jenson gratulieren, der auf die bestmögliche Art und Weise sein 200. Formel-1-Rennen gefeiert hat."

"Aufgrund des ständig kommenden und gehenden Regen war es ein schwieriges Rennen", so Massa. "Mein Nachmittag wurde ruiniert, als ich in der achten Runde von der Strecke flog. Mit dem Heck des Autos traf ich die Leitplanken, und ich machte mir Sorgen, dass das Auto vielleicht zu stark beschädigt sein könnte, um weiter zu fahren. Aber mein Ingenieur sagte mir, dass ich weiterfahren soll."

"Ich verlor deswegen zu viel Zeit, und auch wenn ich danach ein paar schöne Überholmanöver zeigte und in der Rangfolge nach vorne kam, ärgere ich mich immer noch, dass ich nicht in der Lage war, um eine Zielankunft auf dem Podium zu kämpfen, die ich womöglich hätte schaffen können."

"Als es nach der 40. Runde zu regnen begann, waren die Bedingungen sehr schwierig. Man musste die weißen Linien absolut vermeiden, denn sie waren extrem rutschig. Es war, als würde man auf Eis fahren."

"Nun haben wir kleine Ferien. Ich werde zu meiner Familie nach Brasilien gehen. Ich genieße es immer, Zeit in meiner Heimat zu verbringen. Ich bin mir sicher, dass die Rückkehr nach Europa den Start der zweiten Saisonhälfte markieren wird, die besser laufen wird als die erste."

"Wenn man alles bedenkt, so können wir ganz zufrieden sein, wie die Dinge gelaufen sind", so Teamchef Stefano Domenicali. "Als wir in das Rennen gingen, hatten wir uns sicherlich erhofft, etwas mehr aus ihm herauszuholen, aber dies scheint der feuchteste Juli in der Geschichte der Formel 1 gewesen zu sein! Ich weiß nicht, ob dies wirklich der Fall ist, aber es ist eine Tatsache, dass die vergangenen drei Rennen alle unter den Bedingungen stattgefunden haben, die uns am wenigsten liegen."

"Gleichzeitig wurde das Rennen durch Zwischenfälle geprägt, die schlussendlich den Unterschied ausgemacht haben. Es ist aus diesem Grund immer noch positiv, dass wir es unter diesen Bedingungen geschafft haben, auf das Podium zu kommen. Und wir können sagen, dass unser Glas halb voll ist."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Ungarn, Sonntag


"Ich glaube, dass wir nach der Sommerpause jede Möglichkeit haben werden, ein paar gute Ergebnisse zu erzielen. Ohne Vettel wäre die Meisterschaft sehr offen, aber wir werden weiterhin um den Titel kämpfen, solange dies rechnerisch noch möglich ist. Nun werden wir kommende Woche vor der Sommerpause so viel Druck wie möglich machen, um für den Großen Preis von Belgien so gut wie möglich vorbereitet zu sein."

"Das war ein Rennen voller Zwischenfälle", so Chefingenieur Pat Fry. "Es fand unter Wetterbedingungen statt, die uns definitiv nicht liegen. Wir verloren die Möglichkeit, um Top-Positionen zu kämpfen, verloren im ersten Teil des Rennens Zeit. Aber dann schafften wir es, dank einer aggressiven Strategie - vier Stopps für Fernando und dasselbe für Felipe -, ein paar Plätze gutzumachen."

"Natürlich profitierten wir auch von den Problemen der Anderen, aber das ist Rennsport. Was die Boxenstopps betrifft, so mussten wir Fernando bei seinem ersten auf seinem Platz halten, weil ein Mercedes ankam und wir kein gefährliches Manöver riskieren konnten."

"Bei ein paar anderen Schreckmomenten verloren wir ebenfalls im Vergleich zum Optimum ein paar Zehntelsekunden. Aber in Bezug auf die Position kosteten uns diese Ausrutscher nichts. Dies ist ein Gebiet, auf dem wir uns weiter verbessern können und verbessern müssen, dies gilt auch für die Leistung des Autos."

"Hier waren wir ganz konkurrenzfähig, dies konnte man anhand der Tatsache sehen, dass Felipe die schnellste Rennrunde fuhr. Aber wir müssen einen weiteren Schritt nach vorn machen, besonders in den langsameren Kurven. Auch die Qualifying-Leistung muss besser werden, denn es bedeutet definitiv, dass man im Rennen mehr zu kämpfen hat, wenn man aus der zweiten oder dritten Reihe startet."

"Nun müssen wir uns auf Belgien und auf Monza vorbereiten, zwei Rennen auf verschiedenen Streckentypen, wo wir unsere neuen aerodynamischen Komponenten mitbringen werden. Die anderen werden dasselbe tun, also müssen wir einmal abwarten, wer die beste Arbeit erledigt hat."