• 04.08.2007 18:12

  • von Marco Helgert

Ferrari zu langsam und leicht chaotisch

Kimi Räikkönen musste sich sogar Nick Heidfeld geschlagen, Felipe Massa startet nach einem teaminternen Missverständnis nur als 14.

(Motorsport-Total.com) - Es war wie ein leichter Rückfall in längst vergessene Zeiten: Felipe Massa war im Mittelteil des Qualifyings schon wieder auf dem Weg hinaus, als man ihn anwies, doch noch einmal anzuhalten. Man schob in zurück und betankte ihn - was zuvor vergessen wurde. Als er dann fahren konnte, waren die Reifen schon ausgekühlt, womit an ein Weiterkommen nicht zu denken war. Kimi Räikkönen hatte solche Probleme nicht, aber an die Zeiten der "Silberpfeile" kam auch er nicht heran.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa Kimi Räikkönen

Auf Kimi Räikkönen (vorn) und Felipe Massa wartet ein hartes Rennen

"Wir waren heute einfach nicht schnell genug, aber unser Tempo im Rennen ist gut, da werden wir konkurrenzfähiger sein als im Qualifying", so der Finne. "Auf Longruns ist das Auto sehr gut, daher bin ich zuversichtlich. Von der schmutzigen Seite zu starten ist sicher kein Vorteil, auch wenn wir normalerweise gute Starts haben. Meine beiden Runden im letzten Qualifying waren gut, aber ich hatte in den letzten zwei, drei Kurven zu viel Untersteuern. Dort habe ich wertvolle Zeit verloren. Dieses Problem hatten wir schon das ganze Wochenende und konnten es über die erste schnelle Runde nicht lösen."#w1#

Enttäuscht war Massa, der nur als 14. starten wird. "Was im zweiten Qualifying passiert, ist sehr frustrierend", erklärte er. "Ich hatte einen Fehler bei meinem ersten Versuch in der letzten Kurve. Als ich an die Boxen kam, gab es ein Missverständnis wegen des Betankens und sie ließen mich ohne Sprit wieder raus. Daher hielt ich an und wurde von den Mechanikern zurückgeschoben. Ich fuhr dann wieder raus, aber die Reifen waren sehr kalt und ich konnte keine Zeit setzen, die gut genug war, um es in die Top 10 zu schaffen."

"Für morgen erwarte ich ein sehr schwieriges Rennen, denn das ist einer der schlimmsten Orte, um von weit hinten zu starten", so Massa weiter. "Ich werde mein Bestes geben, um das Auto so weit vorn wie möglich ins Ziel zu bringen. Ich schätze, dass ich es heute in die erste Reihe hätten schaffen können, aber der dritte Rang war ein realistisches Ziel. Nun müssen wir schauen, wie wir mit der Strategie unsere Situation verbessern können. Es ist schade, so weit hinten zu stehen, denn das Auto ist im Rennen schnell."

"Wir haben einen ernsten Fehler beim Management der zweiten Qualifyingsession von Felipe begangen und ihn nach dem ersten Versuch nicht wieder aufgetankt", räumte Chefstratege Luca Baldisserri ein. "Danach war Felipe auf Reifen unterwegs, die zu kalt waren. So konnte er sich nicht verbessern und blieb außerhalb der Top 10. Bei Kimi haben wir uns entschieden, in Q3 mit dem weicheren Reifen zu fahren, aber wir konnten sie nicht optimal nutzen, im dritten Sektor fiel die Leistung ab. Daher konnte er Rang drei nicht holen. Das wäre auch das Beste gewesen, was wir hätten erreichen können. Wir erwarten ein schweres Rennen, speziell bei Felipe. Wir wollen so viele Punkte wie möglich mitnehmen."

Von einem "enttäuschenden Qualifying" sprach auch Rennleiter Jean Todt. "Einer unserer Fahrer steht auf Rang vier, der andere auf 14", erklärte er. "Felipe machte einen kleinen Fehler in seinem ersten Versuch in Q2 und verlor dann wegen des Missverständnisses zwischen dem Kommandostand und der Box viel Zeit. Auf Reifen, die keine optimale Temperatur hatten, schaffte er es nicht in die Top 10. Kimi hätte den erhofften dritten Rang fast geschafft, wurde aber Vierter. Wir wissen, dass im Rennen alles passieren kann, aber wir müssen auch realistisch sein und erkennen, dass wir uns nach vorn kämpfen müssen."