• 18.08.2002 10:19

  • von Marcus Kollmann

Ferrari will Konstrukteurs-WM in Ungarn verteidigen

Schumacher und Barrichello geben sich vor dem 77 Runden langen GP selbstbewusst und wollen der Konkurrenz auf und davon fahren

(Motorsport-Total.com) - Die Fahrerweltmeisterschaft wurde diese Saison bereits schon beim Großen Preis von Frankreich zu Gunsten von Michael Schumacher entschieden und bis sich Ferrari rühmen kann einen weiteren Konstrukteurstitel geholt zu haben, dürfte es laut Expertenmeinung auch nicht mehr lange dauern. 141 WM-Punkte haben die Roten bislang auf ihrem WM-Konto zu stehen und in Ungarn könnte man auch die Markenwertung zum vierten Mal in Folge holen. Einzig und allein eine Reihe technischer Probleme könnten Michael Schumacher und Rubens Barrichello davon abhalten auch in der für die Konstrukteure wichtigen Meisterschaft eine Entscheidung herbeizuführen.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello (Ferrari)

"Rubinho" will kämpfen, um auch am Sonntag jubeln zu können

"Wir befinden uns in einer wirklich starken Ausgangslage", teilte Michael Schumacher nach der gestrigen Qualifikation selbstbewusst mit, dass er guter Dinge für das Rennen ist, in welches er von Startplatz 2 losfahren wird. Vor ihm startet sein brasilianischer Teamkollege, der auf Wunsch der Scuderia Vizeweltmeister werden soll. Im Vordergrund steht natürlich aber erst einmal der Gewinn des Konstrukteurspokals und Schumacher sagt, dass die Frage nicht lauten darf "ob wir ihn gewinnen, sondern wann wir ihn gewinnen."

Doch der Große Preis von Ungarn geht über eine Mensch und Auto alles abverlangende unglaublich lange erscheinende Renndistanz von 77 Runden. Für die Piloten, nicht nur die der Scuderia Ferrari, wird das Schwerstarbeit bedeuten, denn verschnaufen können die Fahrer kaum. Die 3,975 Kilometer lange Strecke besitzt nur wenige Geraden, welche zudem auch recht kurz sind, und die Kurven der Strecke haben es in sich. Erschwert wird das Ganze noch durch die Unebeneinheiten des Asphalts in einigen Bereichen und nur eine Linie auf der Grip vorhanden ist. Kommt man von ihr ab, landet man zwangsläufig im Kiesbett.

Obwohl die Temperaturen im Verlauf des Rennwochenendes zugelegt haben, was vor allem der Michelin-bereiften Fraktion zu Gute kommt, macht sich "Schumi" keine Gedanken dass die von den Startplätzen 3 und 4 losfahrenden BMW-Williams-Piloten ein Problem werden könnten: "Unser Auto ist sehr gut und die Reifen sind sehr konstant. Ich erwarte, dass die Bridgestones im Rennen die Oberhand haben. Die Michelins haben heute", so der Weltmeister nach der Qualifikation am Samstag, "gut funktioniert, jedoch teilweise nur wegen der höheren Temperaturen. Ich gehe davon aus, dass wir im Rennen eine andere Situation erleben werden." Grenzenloses Selbstvertrauen bei Ferrari also? Man könnte meinen ja. "Es scheint so, als wäre es am schwersten morgen nicht zu gewinnen", bekräftigt Schumacher noch einmal, dass er quasi mit einer "Spazierfahrt" in der ungarischen Puszta rechnet.

Rubens Barrichello, der Schumacher die Pole Position um 59 Tausendstel wegschnappte, kann den Aussagen seines Teamkollege nur zustimmen: "Unser Auto-Reifen-Paket ist wirklich gut. Deshalb bin ich zuversichtlich für das Rennen und bereit für ein gutes Ergebnis zu fighten." Doch was wenn im Rennen etwas Regen wie am Freitag im Freien Training niedergehen sollte? "Darüber mache ich mir keine Sorgen", sagt der Brasilianer. Aber: "Ich würde es bevorzugen wenn es trocken bleibt."