Ferrari: Wenn es Testkilometer WM-Punkte wären...

... dann hätten die Italiener den Titel schon in der Tasche: Fernando Alonso spulte in Jerez weitere 131 Runden ohne technische Probleme ab

(Motorsport-Total.com) - Ausnahmezustand in Jerez de la Frontera: Weil am heutigen Samstag tausende Andalusier kamen, um Fernando Alonso im neuen Ferrari zu sehen, waren die Tribünen an der Strecke genauso voll wie die öffentlichen Straßen auf dem Weg dorthin. Mit Platz zwei lieferte der Lokalmatador dann auch ein gutes Ergebnis ab.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso gedenkt Robert Kubica

Fernando Alonsos Helm war heute mit Robert Kubicas Helmdesign bemalt

Alonso blieb nur um 0,132 Sekunden hinter Nick Heidfeld im Renault zurück, aber zwei Erkenntnisse stimmen noch positiver: Erstens scheint der Ferrari F150th Italia auf längere Distanzen das derzeit konstanteste Auto zu sein und zweitens gibt es an seiner Zuverlässigkeit nicht das Geringste auszusetzen. Zu den 217 Runden von Felipe Massa am Donnerstag und Freitag addierte Alonso heute weitere 131 dazu. Insgesamt ist der neue Ferrari mit über 2.600 Testkilometern die Nummer eins der Formel-1-Generation 2011.

"Es ist sehr wichtig, so viele Kilometer ohne Probleme zu fahren", erklärt der Spanier. "So können wir viele Daten sammeln, was vor allem für das Verstehen des Reifenverhaltens nützlich ist. Das ist bei diesem Test nämlich die größte Unbekannte. Ich habe es aber schon in Valencia gesagt und wiederhole es noch einmal: Was die Zeiten angeht, dürfen wir nicht auf die anderen schauen. Es ist besser, unser eigenes Ding zu machen. Dann sehen wir in Bahrain weiter."


Fotos: Fernando Alonso, Testfahrten in Jerez, Samstag


Zumindest der Vergleich mit Massa ist aber zulässig, denn laut Ferrari-Mitteilung fuhr Alonso heute "ein ähnliches Programm" wie sein Teamkollege an den vorangegangenen Tagen. Das Duell ging bisher denkbar knapp aus: Massa kam gestern auf eine Bestzeit von 1:20.413 Minuten und war damit um genau acht Hundertstelsekunden schneller als Alonso, der allerdings morgen eine weitere Gelegenheit hat, sich zu steigern.

Übrigens fuhr Alonso heute mit einem Spezialhelm, auf dem das Helmdesign seines schwer verletzten Freundes Robert Kubica abgebildet war. "Ich bin froh, dass sich Roberts Zustand mit jedem Tag positiv entwickelt und besser wird", atmet der Ferrari-Pilot, der mit Kubica die Leidenschaft für Kartenspiele teilt, auf. "Jetzt wird er natürlich viel Geduld brauchen, aber das Wichtigste ist, dass es ihm besser geht."