• 03.11.2012 17:02

  • von Roman Wittemeier

Ferrari vs. Red Bull: Der Kampf abseits der Strecke

Auch der Titelkampf 2012 hat nicht nur sportliche Aspekte: Ferrari blickt kritisch auf Red-Bull-Entwicklungen und bittet um Klarstellung durch die FIA

(Motorsport-Total.com) - Im aktuellen Kampf um die Weltmeistertitel in der Formel 1 betreten die Protagonisten von Red Bull und Ferrari gleich zwei Schlachtfelder. Einerseits trifft man sich - für alle sichtbar - zum sportlichen Kräftemessen auf den Rennstrecken, auf der anderen Seite führt man einen politischen Kampf im Verborgenen. Wie das Magazin 'auto motor und sport' berichtet, hat Ferrari unlängst bei FIA um Stellungnahme bezüglich zweier Entwicklungen bei Red Bull gebeten.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Es gibt nicht nur sportlichen Wettbewerb: Ferrari wittert illegale Kniffe am Red Bull Zoom

In Maranello wird vermutet, dass die Konkurrenz um Weltmeister Sebastian Vettel einen Kniff bei der Bremsbelüftung anwendet. Angeblich soll Red Bull die Lufteinlässe mit zwei Metallen versehen haben, die sich bei Erwärmung unterschiedlich stark ausdehnen. Bei größerer Hitze entstünde somit ein breiterer Spalt, der zusätzliche Luft an das Bremssystem ließe - illegal? Im Reglement heißt es, dass das Bremssystem während der Fahrt nur durch direkte Einflussnahme des Fahrers verändert werden darf (Artikel 11.1.4 im Technischen Reglement).

Aus Sicht von Ferrari wäre ein solches System nicht legal, aber die FIA scheint dies anders zu sehen. Es ist bislang nichts darüber bekannt, dass Red Bull womöglich Veränderungen an der Bremsbelüftung vornehmen musste. Der zweite angeblich Clou, der bei Ferrari für Naserümpfen sorgt, betrifft die Verwendung von Ölreserven, um die Balance und Anstellung des Fahrzeuges während der Fahrt womöglich zu optimieren. Angeblich soll Red Bull an der Front einen weiteren Tank installiert haben, in den während der Fahrt Öl gepumpt wird.

"Es gibt diese Gerüchte, dass Red Bull offenbar Öl in einen vorderen Behälter pumpt, um bei Bedarf die Gewichtsverteilung etwas zu verändern", sagt 'BBC'-Technikexperte Gary Anderson. "Wenn sie das tun, dann würde das gegen das Regelwerk verstoßen, aber ich glaube nicht daran. Wenn es so wäre, dann wüsste die FIA davon. Denen wäre bekannt, wenn es da eine Pumpe gäbe, die Öl von hinten nach vorne oder von vorne nach hinten pumpt."


Fotos: Großer Preis von Abu Dhabi


Möglicherweise gibt es ein solches System, und vielleicht ist es der FIA tatsächlich bekannt. Im Gegensatz zur Aussage von Anderson muss dies aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass eine solche Einrichtung illegal ist. Tatsache ist, dass es keine Rolle spielt, wie viele Öltanks im Auto verbaut sind. Es darf sogar jederzeit Öl zwischen den Tank hin- und hergepumpt werden. Allerdings nur unter einer Voraussetzung: Ein solcher Prozess darf nur stattfinden, wenn er der Ölversorgung des Motors dient.

Nach Informationen von 'auto motor und sport' haben tatsächlich alle Teams, die mit Renault-Motoren fahren, eine solche Einrichtung für die Ölversorgung des Triebwerks verbaut. Es heißt, dass dieses System von der FIA begutachtet und für legal befunden wurde. Die Kommissare erkannten wohl die Notwendigkeit einer solchen Installation, um das Renault-Triebwerk entsprechend betreiben zu können. Von einem aerodynamischen Effekt über das Verändern der Gewichtsverteilung ist nichts bekannt.

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