Ferrari von gutem Wetter in Silverstone überrascht

Der ausgebliebene Regen stellte das Programm von Ferrari auf den Kopf - Konkurrenz in Silverstone "so stark wie erwartet"

(Motorsport-Total.com) - Ferrari gewinnt zwar nach wie vor ein Rennen nach dem anderen, doch der Vorsprung der Italiener auf den Rest des Feldes ist schon in den letzten Wochen merklich geschrumpft. Am ersten Tag in Silverstone setzte sich dieser Trend fort - und das unerwartet gute Wetter war für Schumacher und Barrichello eher Handicap denn Hilfe.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Um Schumacher muss man sich in Silverstone keine Sorgen machen

Die Prognose der Italiener prophezeite für das zweite Freie Training am Nachmittag Regen, tatsächlich blieb es aber trocken. Michael Schumacher: "Wir haben aus diesem Grund mehr Arbeitslast ins Vormittagstraining verlegt, im zweiten haben wir dann nur noch ein paar Setup-Varianten probiert, die allesamt gut funktionierten. Insgesamt bin ich mit unserer heutigen Performance halbwegs zufrieden, aber wir wissen, dass die Konkurrenz stark ist. Einige sehen hier wirklich gut aus."#w1#

Schumacher: "Glaube, dass wir um den Sieg mitfahren können"

Der Weltmeister, am Ende übrigens Dritter mit gut einer halben Sekunde Rückstand, war heute in beiden Sessions unter den ersten Piloten auf der Strecke, ließ einige Male seine Abstimmung umbauen, erlebte aber ansonsten einen recht produktiven Tag. Sorgen machen muss man sich jedenfalls nicht, betonte er: "Ich glaube, dass wir hier um den Sieg mitkämpfen können. Jetzt müssen wir nur noch den bestmöglichen Weg finden, der zu diesem Ziel führt."

Ähnlich zufrieden, wenn auch nicht restlos happy, bilanzierte Teamkollege Rubens Barrichello (6./+ 0,818): "Am Vormittag ging alles sehr rasch voran, aber am Nachmittag hatte ich dann einige Probleme beim Evaluieren der Reifen. Die Basis stimmt aber und ich bin sicher, dass unser Auto ganz gut zu dieser Strecke passt. Mit ein bisschen mehr produktiver Arbeit morgen Früh sind wir sicher wieder im Spitzenfeld dabei."

Teamchef Jean Todt hat in Silverstone ohnehin mit starken Gegnern gerechnet: "Das ist die Heimstrecke vieler Teams und einige sind sehr gut aufgestellt, was wir so erwartet haben. Wie immer haben wir an der Reifenwahl und am Setup gearbeitet. Die Stärke der Teams einzuschätzen, ist schwierig, weil ja alle mit unterschiedlichen Benzinmengen und Reifen gefahren sind. Für unseren Teil haben wir wertvolle Daten gesammelt, mit denen wir uns jetzt beschäftigen werden."

Ferrari noch nicht perfekt, aber auf gutem Weg

Auch Todt räumte ein, dass "noch Arbeit zu bewältigen" sei, aber er betonte weiter, es sei nicht ungewöhnlich, dass Ferrari heute nicht alles nach Strich und Faden dominiert hat. Auch an den letzten Wochenenden war man im Training nicht immer voran, aber am Ende hieß der Sieger doch immer Schumacher. Daher machte sich auch Technikchef Ross Brawn keine Sorgen, der ja am besten wissen muss, wie sehr Ferrari morgen noch zulegen kann.

"Wir haben mit Regen am Nachmittag gerechnet, unser Programm daher umgedreht und deshalb verwendete Michael in der zweiten Session nur angefahrene Reifen", erklärte er. "Daher ist es noch schwieriger als sonst, den Vergleich zur Konkurrenz einzuordnen. Man hat gesehen, dass die Bridgestones sehr gut funktionieren und konstant sind. Für Rubens' Auto müssen wir auf neuen Reifen noch die beste Balance finden, aber mit angefahrenen Pneus sieht er recht gut aus. Wir können recht optimistisch sein."