• 05.07.2008 18:03

  • von Marco Helgert

Ferrari unerwartet schwach

Ein Problem beim Reifenwechsel zerstörte Felipe Massas Chancen im Qualifying, Kimi Räikkönen Dritter - Ferrari nicht mit "gewohntem Standard"

(Motorsport-Total.com) - Viele, wenn nicht gar die meisten Teams, würden sich über die Startplätze drei und neun kaum ärgern. Doch bei Ferrari war man nach dem Qualifying ein wenig ratlos. Der so überragende Speed schien auf einmal wie weggeblasen. Mit Rang drei durch Kimi Räikkönen konnte man noch leben, doch Felipe Massa schaffte nur den neunten Startplatz - er konnte seinen letzten Versuch im Qualifying nicht starten, weil es rechts hinten ein Problem beim Reifenwechsel gab.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen ist gespannt, wie sich das Rennen entwickeln wird

"Der dritte Rang ist nicht das Ergebnis, das wir erhofft hatten, aber man sollte das nicht unterschätzen, denn erst morgen folgt das richtige Ergebnis, wenn wir wissen, wie viel Benzin die anderen Fahrer an Bord haben", so Räikkönen. "Gegenüber gestern ist die Situation besser. Wir haben viel am Setup gearbeitet und besonders in Q3 war die Balance gut."#w1#

"Es gab viel Wind und es war schwierig, die Bedingungen zu durchschauen, weil sie sich immer änderten", erklärte der Finne die Probleme im Qualifying. "Im Renntrimm haben wir ein gutes Auto, wir können ein gutes Ergebnis einfahren. Und wir haben heute Morgen gesehen, dass wir auch im Regen stark sein können."

Unzufrieden war Massa, der sich um eine Chance beraubt sah. "Es ist schade, dass ich wegen des Problems beim Stopp Neunter bin", erklärte er. "Ich verlor so viel Zeit, während die Mechaniker Probleme beim Wechsel des rechten Hinterrades hatten, dass ich meinen zweiten Versuch nicht mehr beginnen konnte."

"Ich glaube, dass ich eine gute Zeit hätte fahren können. Vielleicht hätte es nicht zur Pole Position gereicht, aber es wäre gut genüg für die ersten beiden Reihen gewesen", fuhr der Brasilianer fort. "Der Wind war heute stark, die Balance des Autos daher nicht so gut wie gestern. Und wir waren nicht so schnell wie beim Test hier. Im Rennen werde ich kämpfen, um wieder nach vorn zu kommen. Ich werde alles tun, um ein gutes Ergebnis einzufahren. Aber leicht wird das nicht."

"Das Ergebnis ist sicher nicht zufriedenstellend, sowohl von der Leistung als auch von der Arbeit des Teams her", so Chefstratege Luca Baldisserri. "Wir müssen noch genau untersuchen, was bei Felipe beim Stopp geschah, weil es darf nicht erneut passieren. Es hat aber nichts damit zu tun, was in der Startaufstellung in Monaco passierte."

Noch versteht man auch den Leistungsabschwung nicht. "Verglichen mit der Vorwoche scheinen wir einen Schritt zurück gemacht zu haben, auch das müssen wir uns ansehen, um es zu verstehen", fuhr er fort. "Wenn man die Ergebnisse analysiert, muss man aber auch beachten, dass dieser Kurs einer derjenigen ist, auf denen sich Benzinlast besonders bemerkbar macht. Wir werden erst morgen sehen, wo wir stehen. In diesem Rennen kann alles passieren - vor allem, wenn es regnet."

"Das Ergebnis ist nicht das, was wir wollten", begann auch Teamchef Stefano Domenicali. "Probleme wir bei Felipe sind schwerwiegend, es tut mir leid, dass das seinen besten Versuch vereitelt hat. Wir müssen auch unsere Leistung verstehen und dabei alle Unbekannten mit einbeziehen. Denn das war nicht unser gewohnter Standard. Aber es ist erst der Samstagnachmittag, das Rennen liegt noch vor uns. Unsere Gegner sind stark, aber wir werden alles geben, um ein gutes Ergebnis einzufahren."