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Ferrari und Bridgestone geben Daten-Geheimhaltung auf
Bisher konzentrierte sich Bridgestone bei der Reifenentwicklung auf Partner Ferrari, jetzt tauschen die Teams sogar Testdaten untereinander aus
(Motorsport-Total.com) - Vergangenes Jahr ging die Phase der Dominanz von Bridgestone und Ferrari in der Formel 1 zu Ende, Michelin konnte das Ruder herumreißen und prompt sowohl den Fahrer- als auch den Konstrukteurstitel zusammen mit Fernando Alonso und Renault gewinnen.

© xpb.cc
Ross Brawn verrät: Die Bridgestone-Teams werden Reifendaten austauschen
Ein Grund für den Rückstand von Reifenhersteller Bridgestone auf die Michelin-Konkurrenz war neben dem nicht konkurrenzfähigen Ferrari die Tatsache, dass man mit den Italienern nur ein Partnerteam hatte, das ausreichend Testfahrten unternimmt.#w1#
Zwei wertvolle neue Partner für Bridgestone
Das hat sich in diesem Jahr geändert, denn mit Williams und Toyota hat man zwei neue Partner, die wesentlich mehr testen als Jordan und Minardi im letzten Jahr. Auch das Jordan-Team, aus dem nun MF1 Racing geworden ist, setzt weiterhin auf die Reifen aus Tokio. Minardi hingegen wird nach dem Kauf durch Red Bull und der Umbenennung in die Scuderia Toro Rosso auf Michelin-Gummi unterwegs sein.
Ein Grund, warum sich viele Teams mit Michelin ins Bett legten, war die Tatsache, dass die Franzosen keinen präferierten Partner hatten und haben und deshalb bei der Entwicklung keines der konkurrenzfähigen Teams zu kurz kam. Bei Bridgestone jedoch lag das Hauptaugenmerk immer auf dem Team aus Maranello.
Ferrari und Bridgestone haben aus dem "Exklusiv-Fehler" gelernt
Nach der Schlappe im vergangenen Jahr denkt man bei Ferrari und Bridgestone um und wird in diesem Jahr bei der Entwicklung und den Tests Daten mit der Konkurrenz austauschen: "Es gibt eine Vereinbarung zwischen Toyota, Williams, Ferrari und Jordan, alle Informationen zu zeigen", erklärte Ross Brawn, Technischer Direktor von Ferrari laut 'autosport.com' anlässlich der Präsentation des neuen Ferrari 248 F1.
"Alle Informationen von den Reifentests wandern in eine zentrale Datenbank, die wir uns alle anschauen können, um zu sehen, wie die Reifentests verlaufen", erläutert der Brite. "Wir können unsere Ergebnisse also mit den verschiedenen Reifen vergleichen und sehen, wie die Reifen auf den verschiedenen Autos reagieren."
Mehr Partner eine Herausforderung für Bridgestone
Nach Aussage des 51-Jährigen stellt die Aufstockung der Partner für Bridgestone eine neue Herausforderung dar, die aber auch neue Chancen eröffnet, gerade wegen der offeneren Zusammenarbeit, "weil sich Bridgestone zwei Jahre lang beinahe exklusiv auf Ferrari konzentriert hat", so Brawn. "Alles in allem ist es eine gute Sache, dass wir nun zwei zusätzliche Teams haben, die dabei helfen, die Reifen zu entwickeln."
Nun muss man die Prioritäten anders verteilen, mehr Teams berücksichtigen und ganz einfach auch mehr Reifen bereitstellen. Die Informationen, die nun jeder Reifenpartner von mehreren Teams beziehen kann, seien "sehr wertvoll". "Wenn man nur Ergebnisse von einem Auto erhält, vor allem in einem schwierigen Jahr wie 2005, dann fragt man sich, warum man diese Ergebnisse erzielt. Liegt es am Auto? Liegt es an den Reifen? Oder ist es eine Kombination?"
Teams dürfen ganz legal "spionieren"
Nicht nur Reifenhersteller Bridgestone wird den Datenpool der Reifentests rege nutzen, sondern auch die Teams. Sie können aufgrund der Datentransparenz zum Beispiel ganz genau sehen, welches Chassis Reifen besonders schnell auf Temperatur bekommt ohne diese gleichzeitig übermäßig zu verschleißen, sich daraufhin das Auto der Konkurrenz näher anschauen und eigene Schwächen ausbügeln.

