• 14.10.2011 11:21

  • von Marco Helgert

Ferrari setzt auf Improvisationskünste

Fernando Alonso und Felipe Massa hofften vergeblich auf mehr Trockenheit und beklagten eine schlechte Regenform - Eile am Samstag vorhergesagt

(Motorsport-Total.com) - Der Regen am Freitag im südkoreanischen Yeongam brachte auch bei Ferrari Unruhe in die Vorbereitungen. Mitgebrachte Neuentwicklungen für Fernando Alonso (Vierter) und Felipe Massa (Siebter) konnten nur unzureichend getestet werden. Im Nassen lag der 150° Italia nicht so, dass die Fahrer zufrieden gewesen wären, und zu allem Überfluss waren die Arbeiten wahrscheinlich sogar umsonst, weil es am Samstag und Sonntag trocken sein soll.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso war im Regen unzufrieden mit seinem Ferrari

"Das war ein recht schwieriger Freitag", so Alonso. "Das Wetter hat sich immer geändert, so konnte man kaum sinnvolle Rückschlüsse für das restliche Wochenende ziehen. Wenn man bedenkt, dass es weder morgen noch am Sonntag regnen soll, dann ist klar, dass es noch weniger Bedeutung hatte. Wir müssten dennoch so gut es geht das Handling des Autos verstehen."

Vieles bei der Einschätzung muss aber auf Erfahrungswerten beruhen. "Wir mussten einen neuen Frontflügel testen, aber das ist bei solchen Bedingungen schwierig. Diese Bedingungen waren für McLaren ideal", erklärt der Spanier. "Wir brauchen mehr Runden, um die Reifen anzuwärmen. Und wenn sie warm genug sind, bauen sie schon wieder ab. Wir müssen uns im Qualifying und Rennen etwas steigern."

150. Formel-1-Rennen für Massa

"Ein eher komplizierter Tag", so Massa. "Die Strecke bot nicht gerade viel Grip und die Intermediates schienen schneller zu verschleißen als gewöhnlich. Es gibt keine andere Erklärung dafür, dass die Zeiten auch dann nicht besser wurden, als sich eine trockene Spur bildete. Natürlich ist die Vorbereitung auf Qualifying und Rennen so erschwert, aber das geht allen so."

Massa möchte dennoch möglichst gut vorbereitet in seinen 150. Grand Prix gehen. "150 Formel-1-Rennen sind schon toll. Ich erinnere mich natürlich am besten an die Siege, sogar sehr gern an Brasilien 2008", so der Brasilianer. Damals verlor Massa dort die WM, gewann aber den Grand Prix. "Zu den schlimmsten Erinnerungen gehören die Rennen in Ungarn und Singapur im selben Jahr. Dort hätte ich gewinnen können, aber es ging mir durch die Lappen."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Südkorea, Freitag


Auch Chefingenieur Pat Fry spricht von einem schwierigen Tag. "Am Morgen war so viel Wasser auf der Bahn, dass es keinen Sinn ergab, rauszugehen - zumal es morgen und am Sonntag trocken sein soll", erklärt er. "Am Nachmittag was es dann etwas besser. Aber die Strecke trocknete so langsam ab, dass man nie richtig auf Slicks fahren konnte. Wir haben dann aus der Not eine Tugend gemacht und ließen beide Fahrer so viel es ging auf Intermediates fahren."

Kritik an der Boxenausfahrt

"Bei Fernando haben wir uns hauptsächlich auf den Vergleich von zwei Frontflügeln konzentriert und wir müssen die Daten nun analysieren", fährt Fry fort. "Das Gripniveau ist natürlich sehr niedrig. Für uns sind das keine idealen Bedingungen, das sieht man auch den Ergebnislisten. Das Wochenende wird daher etwas anders sein: Wir haben morgen nur eine Stunde, um die beste Balance für trockene Bedingungen zu finden, dann beginnt schon der Kampf um die Startpositionen."

Über die durchgeführten Änderungen an der Strecke gegenüber dem Vorjahr fanden die beiden Fahrer nicht nur wohlwollende Worte. "Die Einfahrt zur Boxengasse ist viel besser als im Vorjahr, aber beim Ausgang kann man noch viel verbessern", so Alonso. "Ja, der Ausgang ist schwierig", bestätigt Massa. "Das hat auch die Kollision zwischen Rosberg und Alguersuari gezeigt. Für die Zukunft sollte das geändert werden."