• 01.10.2006 14:54

Ferrari-Motorenvertrag "ein Meilenstein" für Spyker

Spyker-Chef Victor Muller ist hocherfreut über seinen Motorenliefervertrag mit Ferrari und hofft auf eine erfolgreiche Zukunft - Cosworth vor dem Aus

(Motorsport-Total.com/sid) - Das neue Spyker-Team wird in der Formel 1 in der neuen Saison mit Motoren von Ferrari fahren. Die Niederländer, die in Monza für 84 Millionen Euro den MF1-Racing-Rennstall vom kanadischen Stahlmilliardär Alexander Shnaider übernommen hatten, gaben den neuen Motorenpartner am Samstag in Schanghai bekannt, nachdem sie einen Tag zuvor bereits ihren Landsmann Christijan Albers als ersten Fahrer für 2007 bestätigt hatten.

Titel-Bild zur News: Jean Todt und Victor Muller

Victor Muller beim Vertragsabschluss mit Ferrari-Teamchef Jean Todt

Damit werden in der kommenden Saison gleich drei Teams mit V8-Motoren aus Maranello fahren; neben Spyker und Ferrari selbst hat auch noch Red Bull einen Vertrag mit der Scuderia. Dort will man aber die Ferrari-Motoren an das Schwesterteam Toro Rosso abtreten, um selbst mit Renault-Triebwerken zu fahren.#w1#

"Eine Vereinbarung mit der Nummer eins in der Formel 1 seit mehr als 50 Jahren zu treffen, ist ein Meilenstein in unserer Firmengeschichte", sagte Spyker-Chef Victor Muller. "Ich bin überzeugt, dass diese Zusammenarbeit 2007 Früchte tragen wird." In dieser Saison fährt das Team noch mit den von MF1 Racing angekauften Toyota-Motoren, die 2007 aber an Williams gehen werden.

Die Entscheidung der Niederländer für Ferrari bedeutet gleichzeitig, dass der britische Motorenbauer Cosworth 2007 wohl erstmals seit 1966 nicht mehr in der Formel 1 vertreten sein wird. Die Briten stehen nach den Wechseln von Williams, Toro Rosso und Spyker ohne Team für die kommende Saison da.

"Ich denke, die Fakten sprechen für sich. Wir werden 2007 wohl nicht dabei sein", sagte Cosworth-Geschäftsführer Bernard Ferguson. Cosworth kam 1966 mit Lotus in die Formel 1 und feierte 1967 den ersten Sieg. Hinter Ferrari ist Cosworth der zweiterfolgreichste Motorenhersteller in der Geschichte der Königsklasse.

In der kommenden Woche will die Cosworth-Spitze überlegen, wie es 2007 weitergehen soll und "was wir mit dem Rest unseres Lebens anfangen", meinte Ferguson, der über die Absage von Spyker sehr enttäuscht war: "Wir dachten, wir hätten ein gutes und zuverlässiges Produkt und ein gutes Team."