• 21.11.2014 08:19

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Ferrari-Motoren sind bei Williams "historisch ausgeschlossen"

Die stellvertretende Teamchefin Claire Williams erklärt, warum das gleichnamige Team zur Saison 2014 zu Mercedes und nicht zu einer anderen Marke wechselte

(Motorsport-Total.com) - Mit Mercedes kam der Aufschwung zurück nach Grove: Das britische Williams-Team ist eine der größten positiven Überraschungen der Formel-1-Saison 2014. Noch im vergangenen Jahr hatte es der Traditionsrennstall gerade einmal auf fünf Punkte und den neunten Platz in der Konstrukteurswertung gebracht. In diesem Jahr hingegen belegt das Team nach etlichen Podestplätzen den starken dritten Platz.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Mit Mercedes-Motoren im Heck gelang Williams die Rückkehr zu alter Stärke Zoom

Wohl auch, weil Williams mit dem Wechsel von Renault auf Mercedes genau die richtige Wahl getroffen hat. Wie die stellvertretende Teamchefin Claire Williams erklärt, war dies aber nur eines von zwei denkbaren Szenarien für die britische Mannschaft: "Wir hatten uns nicht mit anderen Motorenherstellern auseinandergesetzt. Für uns waren nur Renault und Mercedes ein Thema."

Eine Partnerschaft mit Ferrari, die ebenfalls Kundenteams ausrüsten, sei überhaupt nicht in Frage gekommen. "Könnt ihr euch wirklich einen Ferrari-Motor im Heck eines Williams vorstellen?", fragt die Tochter von Frank Williams und lacht. Ernsthaft fügt sie hinzu: "Aufgrund der Geschichte würde das für viele Leute als unpassend erscheinen." Weitere Alternativen aus dem damaligen Starterfeld gab es nicht.


Fotostrecke: Die Williams-Story

Einzig Formel-1-Rückkehrer Honda wäre für Williams - auch aus historischen Gründen - noch interessant gewesen, wie Williams bemerkt. "Es war aber früh klar, dass sie nur mit McLaren sprechen und diese Beziehung unbedingt wollen." Zudem steige Honda erst zur Saison 2015 wieder in die Formel 1 ein und habe "eine Menge Arbeit vor sich". So lange wollte Williams nicht warten.

Die vermeintlich logische Wahl des Motorenpartners erwies sich für Williams somit als Goldgriff: "Mercedes hatte diesen Motor schon seit langer Zeit entwickelt. Daher waren wir der Meinung, dass Mercedes die bessere Wahl wäre, um rasch zum Erfolg zurückzukehren", sagt Williams. Die Ergebnisse der Saison 2014 bestätigen diese Annahme. So gut war Williams schon seit Jahren nicht mehr.