• 14.09.2002 16:17

  • von Reinhart Linke

Ferrari: Montoya war einfach schneller

Ausgerechnet beim Heimrennen in Monza kamen Schumacher und Barrichello nur auf die Startplätze zwei und vier

(Motorsport-Total.com) - Nach vier Ferrari-Pole-Positionen in Folge musste sich die Mannschaft aus Maranello ausgerechnet beim Heimspiel in Monza wieder BMW-Williams-Fahrer Juan-Pablo Montoya geschlagen geben. Michael Schumacher und Rubens Barrichello musste sich beide dem Kolumbianer geschlagen geben.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher musste sich in Monza mit Platz zwei zufrieden geben

Da die Bridgestone-Reifen für den 5,793 Kilometer langen Kurs im königlichen Park zu Monza offenbar etwas zu hart sind, entschied sich Weltmeister Michael Schumacher, bei seinen Versuchen im Qualifikationstraining jeweils zwei schnelle Runden zu fahren. Dennoch musste sich der 33-Jährige am Ende mit 0,257 Sekunden Rückstand und Startplatz zwei beim (morgigen) Italien-Grand-Prix zufrieden geben.

Nun hofft der Familienvater, dass er im Rennen die Konkurrenten schlagen kann: "Das war ein sehr interessantes Qualifikationstraining mit unterschiedlichen Situationen. In Anbetracht der Tatsache, dass der BMW-Williams hier sehr schnell ist, können wir mit dem zweiten und dem vierten Startplatz sehr zufrieden sein, besonders, da Ralf schneller hätte fahren können, wenn es am Ende nicht die rote Flagge gegeben hätte. Um ehrlich zu sein wurde ich von dem Resultat ein wenig überrascht. Wir sind im Qualifikationstraining nicht schnell genug, aber wir können es morgen im Rennen sein, wenn die Rundenzeiten viel enger sein werden."

Rubens Barrichello hatte unterdessen wieder ein Mal Pech. Nach den Bremsproblemen am Freitag sorgte am Samstagvormittag ein Motorschaden dazu, dass der Brasilianer die meiste Zeit des Freien Trainings in der Box verbrachte. Dennoch belegte der Familienvater am Ende Position vier ? mit 0,442 Sekunden Rückstand zur Spitze.

"Am Ende kann ich sagen, dass dies ein gutes Qualifikationstraining war, besonders, wenn man bedenkt, dass ich am ersten Tag und heute Morgen Probleme im Freien Training hatte", so der 30-Jährige. "Es war ein etwas ungewöhnliches Training, weil die schnellste Zeit in der zweiten schnellen Runde gefahren wurde. Was morgen betrifft bin ich ruhig und zuversichtlich. Bereits letzte Woche bei den Tests sahen wir, dass der F2002 in der Rennabstimmung hier sehr gut ist. Da man auf dieser Strecke überholen kann, ist es keine Strafe, dass ich nicht aus der vorderen Reihe ins Rennen gehe."

Rennleiter Jean Todt hätte seine Autos gerne ganz vorne gesehen: "Das war ein enges Qualifikationstraining. Wir erreichten unser Ziel und stellten beide Autos in die ersten beiden Startreihen. Selbstverständlich würden wir für unsere Fans und die Gestione-Sportiva-Mitarbeiter, die hier in Monza sind, lieber auf der Pole Position stehen. Der Kampf zwischen den beiden in der Meisterschaft stärksten Mannschaften heute zeigt, dass es morgen ein enges Rennen wird. Die Bridgestone-Reifen sind sehr konstant und dies kann die Ursache für unseren Optimismus sein."

Technikdirektor Ross Brawn, der am Freitag wegen einem Bandscheibenvorfall noch pausieren musste, fasste nach dem Qualifying zusammen: "Ich denke, wir gaben heute unser bestes, aber Montoya war einfach ein wenig schneller. Wir benutzten einen neuen Bridgestone-Reifen, der nach den Tests letzte Woche hier entwickelt wurde und hier sehr gut zu funktionieren scheint. Er braucht ein paar Runden, um für das Qualifikationstraining gut zu sein, aber ich glaube, dass dies ein gutes Zeichen für unsere Leistung im Rennen ist. Nach dem Test wussten wir, dass BMW-Williams hier stark sein würde und wir haben einen engen Kampf heute erwartet. Ich bin über die Leistung unseres Motors erfreut. Morgen wird die Strategie entscheidend sein und ich denke, dass es ein aufregendes Rennen wird."