Ferrari & McLaren als Marussia-Partner: "Es gibt kein Problem"
Marussia profitiert ab 2014 von technischen Partnerschaften mit den Langzeit-Rivalen McLaren und Ferrari - Teamchef John Booth sieht keinen Widerspruch
(Motorsport-Total.com) - Durch den Ferrari-Deal bietet sich für Marussia in der kommenden Saison eine kuriose Situation: Man erhält den kompletten Antriebsstrang von der "Scuderia", unterhält aber gleichzeitig eine enge technische Partnerschaft mit McLaren, dem Langzeit-Rivalen des italienischen Traditionsteams. Diese seit 2011 bestehende Zusammenarbeit mit McLaren ist mit der Force Indias zu vergleichen - man erhält Zugriff auf Windkanal, Simulator, Prüfstände sowie Fitnessgeräte.

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Marussia-Teamchef John Booth und sein Pilot Jules Bianchi, ein Ferrari-Youngster Zoom
Marussia-Teamchef John Booth sind in den zwei Partnerschaften keinen Widerspruch: "Es handelt sich um zwei komplett separate Verträge. Der Ferrari-Vertrag umfasst ausschließlich den Antriebsstrang, und der andere Vertrag mit unserem anderen Partner McLaren deckt davon abgegrenzte Bereiche ab. Da wird es keine Probleme geben."
Vor allem auf den neuen Kontrakt mit Ferrari ist der Brite besonders stolz. Bislang musste man mit den schwachen Cosworth-Motoren auskommen, ab 2014 erhält man Motor, Getriebe sowie das Energie-Rückgewinnungs-System aus Maranello. "Das waren lange Verhandlungen, aber ich bin sehr glücklich für das gesamte Team, dass wir das vor ein paar Wochen bekanntgeben konnten", sagt Booth.
Seit dieser Saison fährt der Ferrari-Juniorpilot Jules Bianchi für Marussia. In der Szene heißt es, dass die Verpflichtung des durchaus talentierten Franzosen eine Grundbedingung für einen Motorendeal mit Ferrari war. Dennoch dementiert Booth einen Zusammenhang: "Es stimmt, dass Jules ein Ferrari-Junior ist, aber die beiden Deals sind absolut separat. Der Antriebsstrang-Deal hat überhaupt keine Auswirkungen auf Jules' Zukunft."
Doch wie schätzt Bianchi selbst seine Zukunft ein? "Derzeit denken wir nicht darüber nach", lässt sich der Marussia-Pilot, der dieses Jahr beinahe bei Force India gelandet wäre, gegenüber 'Motorsport-Total.com' nicht in die Karten blicken. "Ich bin jetzt bei Marussia und konzentriere mich auf meine Aufgabein diesem Jahr. Um den Rest kümmert sich mein Management."

