Ferrari-Logistikchef übt Kritik an Fuji

In diesem Jahr wird der Japan-Grand-Prix nicht in Suzuka, sondern in Fuji ausgetragen - Ferrari-Logistikchef Miodrag Kotur ist darüber unglücklich

(Motorsport-Total.com) - Als der Grand Prix von Japan offiziell von Suzuka nach Fuji verlegt wurde, ging ein Aufschrei durch die Puristen im Fahrerlager, denn während Suzuka als einer der letzten Klassiker viele Sympathien genoss, auch wenn die Anlagen dort nicht mehr auf dem neuesten Stand sind, kann sich mit dem topmodernen, aber viel zu sterilen Fuji-Kurs kaum jemand anfreunden.

Titel-Bild zur News: Eröffnungsveranstaltung in Fuji

Am Fuji Speedway findet in diesem Jahr wieder ein Grand Prix statt

Ganz abgesehen davon beschweren sich nun auch die Logistiker der Teams über die aus ihrer Sicht denkbar schlechten Voraussetzungen, denn während Suzuka infrastrukturell einigermaßen akzeptabel ausgebaut und auch recht gut erreichbar war, ist die Region um den Berg Fuji, der der Strecke ihre einzigartige Atmosphäre verleiht, eher ländlich geprägt - abgesehen von einigen Motorsportunternehmen, die sich dort angesiedelt haben.#w1#

"Es wird ein schwieriges Wochenende in Sachen Erreichbarkeit der Strecke, denn es führt nur eine schmale Straße hin", kritisiert Ferrari-Logistikchef Miodrag Kotur. "Fuji liegt in den Bergen. Zwar sind die Anlagen der Strecke selbst gleich wie bei jedem anderen Grand Prix, aber es gibt keine Hotels oder Geschäfte in der Nähe. Es dauert also lange, zum Zimmer zu kommen, und selbst die weiter entfernten Hotels sind nicht in gutem Zustand. Es war eine Herausforderdung, gute Zimmer zu finden."

"Die Reise von Tokio nach Fuji nach der Landung am Flughafen wird auch schwierig, denn die einzige Option ist eine zweieinhalb bis drei Stunden lange Busreise", seufzte Kotur. "Die Organisatoren sprechen aber zumindest von einer speziellen Linie nur für Formel-1-Personal, die innerhalb eines 25-Kilometer-Radius rund um die Strecke betrieben werden soll, um das tägliche Verkehrsaufkommen zu entlasten."

Der Grand Prix von Japan findet in diesem Jahr als drittletztes Saisonrennen am 30. September statt und wird über 67 Runden auf dem 4,563 Kilometer langen Fuji Speedway ausgetragen. Es ist nach 1976 und 1977 erst das dritte Formel-1-Rennen, das am Fuße des Fuji-Bergs ausgetragen wird. Einen kleinen Erfahrungsvorteil könnte Toyota haben, denn dem japanischen Automobilhersteller gehört die von Hermann Tilke umgebaute Anlage.