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Ferrari-Launch: Kleiner Rahmen, große Ziele
Ferrari will mit dem neuen F60 die WM-Titel 32 und 33 nach Maranello holen - Präsentation im Internet ohne große Überraschungen
(Motorsport-Total.com) - Genau 76 Tage vor dem ersten Grand Prix der Saison 2009 im australischen Melbourne hat Ferrari heute in Mugello sein neues Formel-1-Auto vorgestellt. Die Italiener verzichteten dabei auf großen Trommelwirbel und veröffentlichten die ersten Studiofotos des F60 wie angekündigt um punkt 9:00 Uhr im Internet.

© Ferrari
Als erstes Team hat Ferrari heute sein neues Formel-1-Auto vorgestellt
Mit der Internetpräsentation folgt Ferrari dem Vorbild von Toyota - die Japaner kamen aus Kostengründen als erstes Team auf die Idee, 2009 keinen klassischen Launch abzuhalten. Ferrari verzichtete jedoch nur auf einen pompösen Rahmen, hielt im Anschluss an die Veröffentlichung der Fotos aber sehr wohl eine kleine Präsentationsveranstaltung ab. Die Fahrer und die wichtigsten Teammitglieder stellten sich dabei für ein Foto vor einer Sponsorenwand auf.#w1#
Weniger bescheiden sind die Ziele des Teams für die am 29. März beginnende Saison, denn nach einem Jahr Pause soll der Fahrer-WM-Titel nach Maranello zurückgeholt werden. Felipe Massa hatte diesen 2008 bekanntlich um einen einzigen Punkt verpasst. Außerdem visiert Ferrari eine erfolgreiche Verteidigung des Konstrukteurs-WM-Titels an, der in den vergangenen zehn Jahren achtmal gewonnen wurde.
Herzstück der neuen Kampagne ist der heute präsentierte F60, der sich aufgrund der vielen Regeländerungen erwartungsgemäß stark vom Vorgängermodell F2008 unterscheidet. Die meisten Unterschiede liegen jedoch dem Reglement zugrunde, sodass es sich dabei nicht zwangsläufig um technologische Innovationen handelt. Vielmehr entspricht die Optik des Boliden mehr oder weniger dem, was Experten ohnehin erwartet haben.
Am ehesten stechen noch die hochstehende Nase, die eigenwillige Montage der Rückspiegel, die Seitenkästen und die extrem ausgeprägte Flaschenform des Hecks hervor. Auch durch die Bridgestone-Slicks, die 2009 erstmals seit 1997 wieder zugelassen sein werden, verändert sich das optische Erscheinungsbild des Formel-1-Ferraris. In Sachen Farbschema und Sponsorenaufkleber blieb wie erwartet alles beim Alten.
Eine weitere technische Neuerung ist die Hybridtechnologie KERS, die gemeinsam mit Magneti Marelli entwickelt wurde, über deren Einsatz beim Saisonauftakt aber erst noch endgültig entschieden werden muss. Außerdem verfügt das Auto über ein längst eingebautes Kohlefasergetriebe sowie über ein neu entwickeltes Bremssystem von Langzeitpartner Brembo. Der Motor wurde gemäß des Reglements nur den neuen Vorgaben angepasst.
Für Ferrari-Verhältnisse fast schon revolutionär mutet die Namensgebung an, denn das Modell wurde nicht der Serie der vergangenen Jahre entsprechend F2009 getauft, sondern F60. Das F steht wie bei allen Ferraris für die Marke, die 60 für die Anzahl aller Weltmeisterschaften, an denen Ferrari als bisher einziges Team teilgenommen hat. In dieser Zeit wurden immerhin 31 WM-Titel gewonnen: 16 bei den Konstrukteuren und 15 bei den Fahrern.
Personell hat sich in Maranello seit dem dramatischen WM-Finale in Brasilien kaum etwas geändert: Todt-Nachfolger Stefano Domenicali bleibt Teamchef, Felipe Massa und Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen wurden als Fahrer bestätigt. Selbst das Testteam bleibt mit Urgestein Luca Badoer und Marc Gené unangetastet. Im Jahr drei nach der Ära Michael Schumacher setzt der Traditionsrennstall also auf Kontinuität.

