• 13.09.2003 18:08

  • von Fabian Hust

Ferrari ist zum richtigen Zeitpunkt wieder stark

Rechtzeitig zum Heimspiel in Monza hat Ferrari im Qualifying mit Michael Schumacher die Pole Position herausgefahren

(Motorsport-Total.com) - Wie sehr Ferrari und Michael Schumacher im Qualifying zum Großen Preis von Italien in Monza unter Druck standen, war allen Beteiligten anzusehen. Als Schumacher seine 1:20.963 Minuten in den Asphalt brannte, da löste das bei dem Kerpener gleich eine Freudenreaktion aus ? ungewöhnlich, denn Konkurrent Montoya hatte seine Runde ja noch nicht abgespult und es sollte noch einmal knapp werden. Aber die Ferrari-Truppe durfte über die Pole Position jubeln, die der Weltmeister 51 Tausendstelsekunden vor Montoya holte.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Von Luca di Montezemolo löste sich der ganze Druck

"Es ist schon eine Weile her, dass ich auf der Pole Position stand", so Schumacher. "aber ich nehme an, dass es der richtige Zeitpunkt ist, mal wieder vorne zu stehen. Es entspricht der Natur dieses Sports, dass es Aufs und Abs gibt. In den letzten beiden Rennen hatten wir ein wenig Pech und waren nicht sehr konkurrenzfähig. Nun haben wir dank der harten Arbeit von allen im Team und in der Fabrik das Blatt gewendet."

"Unser Präsident hat uns sehr geholfen, uns auf die in den vergangenen zwei Rennen erlebten Probleme zu konzentrieren. Wir wurden aber unter keinerlei Druck gesetzt. Wir haben in allen Bereichen des Autos Fortschritte gemacht und Bridgestone hat uns mit einem sehr guten Reifen versorgt. In diesem Rennen wird entscheidend sein, wer das konstanteste Paket über die Distanz hat. Morgen werden wir sehen, wer dies auf die Reihe bekommen hat."

Todt: "Ein aufregendes Qualifying"

Für Ferrari war es die siebte Pole in der Saison, die fünfte für Schumacher. Zum 16. Mal wird man das Heimrennen von ganz vorne aus angehen. Zum 165. Mal steht ein Ferrari ganz vorne, für Schumacher ist es das 55. Mal insgesamt und das dritte Mal in Monza. "Das war ein großartiges Qualifying mit aufregenden Momenten, denn es wird ja alles nur in einer Runde entschieden", so Ferrari-Rennleiter Jean Todt. "Michael auf Pole und Rubens auf dem dritten Platz zu haben, ist herzerwärmend, sowohl für uns als auch für die Tifosi."

Der Franzose weiter: "Heute funktionierte alles gut, das Auto, der Motor, das Team, die Fahrer und die Unterstützung unserer technischer Partner, vor allem Bridgestone und Shell. Es ist jedoch nur ein Schritt in ein wichtiges Wochenende. Morgen werden wir weitere 53 Schritte vor uns haben, bevor wir die Ziellinie am Ende des Rennens überqueren, was eine Schlüsselrolle für den Ausgang der Saison spielen wird, bedenkt man, dass alles in den verbleibenden drei Grand Prixs entschieden wird."

Barrichello: "Es ist eine Freude"

Rubens Barrichello hatte als Drittschnellster 0,279 Sekunden Rückstand und konnte so immerhin WM-Mitbewerber Kimi Räikkönen hinter sich lassen: "Es ist eine Freude, hier vor den Tifosi mit Ferrari in den ersten beiden Reihen zu stehen. Heute Morgen war ich mit dem Auto nicht so glücklich, im Warm Up war es aber gut. Wir arbeiteten ein wenig an den Bremsen und vielleicht waren sie auf meinem Versuch nicht auf Temperatur. Ich denke, dass dies der Grund war, warum ich die Vorderräder blockierte. Das führt zu einem großen Fehler in Kurve eins und ich verlor Geschwindigkeit in Kurve zwei."

"Es ist schade, denn das Auto war gut und war in den letzten beiden Sektoren in Ordnung", fährt der Brasilianer fort. "Ich hoffe, dass ich morgen gut unterwegs sein werde, denn wir haben in der letzten Woche intensiv daran gearbeitet, sicher zu stellen, dass das Auto über eine Renndistanz hinweg konstant ist und wir dennoch schnell sind. Es wird ein langes Rennen werden."

Brawn: "Wir standen ein wenig unter Druck"

Technikdirektor Ross Brawn: "Wir dürfen nicht abheben, aber dieses Ergebnis ist für das Team große Motivation. Beide Fahrer stehen auf der sauberen Seite der Strecke, dies kann uns beim Start im Kampf um eine gute Position helfen. Dieses Ergebnis ist die Belohung für die harte Arbeit aller. Wir standen in den vergangenen paar Wochen ein wenig unter Druck und diese Pole ist für Ferrari und Bridgestone fantastisch. Wir haben ein starkes Paket. Es gibt kein besonderes Gebiet, auf dem wir uns seit dem letzten Rennen verbessert haben. Wir haben der Arbeit zu verdanken, die wir mit unseren technischen Partnern geleistet haben."