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  • 10.06.2001 23:13

  • von Marcus Kollmann

Ferrari in Anbetracht der Umstände mit Rennen zufrieden

Bei Ferrari war man nach dem Rennen mit Schumachers zweiten Platz in Anbetracht der Umstände zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Michael Schumacher bis zu seinem Boxenstopp an erster Stelle gelegen hatte und sich der Angriffe seines Bruders Ralf erwehrte, endete das Rennen für den Deutschen schlussendlich als Zweiter. Der Ferrari-Pilot selbst war angesichts der Tatsache, dass er von seinem Bruder bezwungen worden war, nicht sonderlich unglücklich, wohl auch, weil sein Konkurrent im Kampf um die Fahrerweltmeisterschaft, David Coulthard, nach einem Motorschaden ausgeschieden war. Somit konnte Ferraris Nummer 1 seinen Vorsprung erneut ausbauen. Rubens Barrichellos Rennen begann zunächst mit einem guten Start und anschließendem Überholmanöver sehr viel versprechend. Leider warf den Brasilianer aber ein Problem mit der Traktionskontrolle frühzeitig aus den Punkterängen. Bei seiner anschließenden Aufholjagd drehte er sich beim Versuch dem in den Leitplanken eingeschlagenem Juan-Pablo Montoya auszuweichen und landete ebenfalls in den Leitschienen.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumachers Bestes reichte heute nur zu Platz 2

Nach dem Rennen erklärte Michael Schumacher: "Wenn ich schon von einem anderen Rennfahrer geschlagen werde, dann bitteschön von meinem eigenen Bruder. Ich bin sicher, dass unsere Eltern sehr stolz sind, da wir hier das erste Mal in dieser Reihenfolge auf dem Podium gestanden haben. Ich selbst freue mich sechs weitere wichtige WM-Punkte geholt zu haben. Wir waren heute das beste Bridgesteone-Team und ich selbst konnte mich leicht von Coulthard und Häkkinen absetzen. Nachdem das Safety Car die Strecke verlassen hatte war mir klar, dass Ralf schneller war. Ich hoffte deshalb, dass wir länger draußen bleiben würden als er, bevor wir zum Boxenstopp fahren würden müssen. Leider konnten wir das nicht und da wusste ich bereits, dass wir das Rennen verloren hatten. Als Ralf immer wieder so dicht hinter mir lag hatte ich keine Sorge, denn ich wusste, dass er nichts Unnötiges riskieren würde. Er hat ein paar Mal versucht mich zu überholen, jedoch mussten wir ziemlich früh bremsen und ich selbst konnte immer später als er bremsen. Nach dem Boxenstopp habe ich noch einmal versucht die Lücke zu schließen, aber für gewöhnlich funktioniert das nicht, und so war es auch heute. Mit viel Benzin an Bord ist man nun einmal langsamer. Fortan bin ich dann in meinem Tempo gefahren. Das Auto fühlte sich aber nervös an, da ich wirklich nah am Limit war. Ich habe dann nur noch zugesehen, dass ich Platz 2 ins Ziel fahre."

Rubens Barrichello erklärte zu seinem Dreher und späterem Ausfallgrund: "Ich hatte schon mit Beginn des Starts ein Problem mit der Traktionskontrolle. In Runde 3 habe ich sie ausgeschaltet, da sie immer wieder für Fehlzündungen sorgte. Es könnte ein Problem mit einem Sensor gegeben haben, aber das müssen wir noch herausfinden. Leider habe ich mich durch dieses Problem gedreht, als ich dicht hinter Ralf fuhr und Druck machte. In der Haarnadelkurve drehte sich das Auto plötzlich weg. Als ich dann hinter Montoya fuhr konnte ich ihn nicht überholen, was daran lag da ich ohne Traktionskontrolle auskommen musste. Mein Auto übersteuerte sehr viel und als er in die Leitplanke krachte und ich ihm ausweichen wollte landete ich ebenfalls in den Leitschienen. Das war ein enttäuschendes Wochenende für mich."

Jean Todt, Ferrari-Rennsportdirektor: "Wir sind von einem harten Rennen ausgegangen und so ist es auch gekommen. Leider verloren wir Rubens schon recht früh, nachdem er sich bedingt durch ein Problem mit seiner Traktionskontrolle gedreht hatte. Die Ursache müssen wir jetzt untersuchen. Später endete sein Rennen dann nach einem Ausweichversuch in den Leitplanken. Heute war das Paket Ralf Schumacher, Williams-BMW und Michelin einfach stärker als unseres. Mit Hinblick auf die Weltmeisterschaft ist unser Ergebnis aber dennoch sehr gut, denn wir haben die Führung gegenüber unserem ärgsten Rivalen um weitere zwei Punkte ausgebaut. Ich bin darüber hinaus auch glücklich über die von Sauber und Prost erreichten Plätze, die zwei weitere Ferrari-Motoren in die Punkte gebracht haben."