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  • 31.08.2001 16:03

  • von Marcus Kollmann

Ferrari im Regen und Trockenen am schnellsten

Michael Schumacher und Rubens Barrichello zählten unter allen Bedingungen zu den schnellsten Piloten am Freitag in Spa

(Motorsport-Total.com) - Für das Ferrari-Team begann das Rennwochenende in Spa-Francorchamps zunächst mit einer Bestzeit von Michael Schumacher. Der 32-Jährige umrundete die exakt 6,968 Kilometer lange Strecke in 1:48.655 Minuten und war damit schneller als die Pole-Position-Zeit des Vorjahres; und zwar gleich im ersten Freien Training. Rubens Barrichello war ebenfalls schnell unterwegs und fuhr eine Zeit von 1:49.456 Minuten, was dem Brasilianer zu Platz drei reichte. Nachdem im zweiten Freien Training Regen einsetzte, konnten sich die Ferrari-Piloten zwar nicht mehr verbessern, jedoch fuhr Rubens Barrichello auf nasser Strecke die schnellste Rundenzeit. Für Michael Schumacher war das zweite Freie Training nach einem Auffahrunfall - man fühlte sich exakt an die Situation zwischen ihm und David Coulthard 1998 im Rennen erinnert - mit Pedro de la Rosa frühzeitig beendet.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher: "Ich habe de la Rosa nicht gesehen"

Nach Beendigung des Freien Trainings standen Fahrer und Teamverantwortliche zum Verlauf des ersten Tages ausführlich Rede und Antwort.

Michael Schumacher: "Was den Unfall mit Pedro anbelangt, so war es eine ganz normale Situation mit viel Gischt, man kann einfach den Abstand nicht einschätzen und sieht auch nicht das Rücklicht. Man sieht nur die Gischt. Man muss sich einfach darauf verlassen, dass der Fahrer vor einem sich normal verhält und die Gerade hinunter auch Gas gibt. Ich war schon ziemlich vorsichtig unterwegs, weil ich mit Aquaplaning rechnete, ich war also nicht richtig schnell. Aus welchem Grund auch immer, es kam mir so vor, als würde er langsam fahren, aus diesem Grund bin ich im letzten Moment auch noch zur Seite nach links gefahren, obwohl ich nichts sehen konnte. Leider war es da aber schon zu spät. Man sieht das vor einem fahrende Auto erst einen Metor vor einem, in diesem Fall war der Geschwindigkeitsunterschied zwischen uns beiden einfach zu groß. Ich konnte ihm nicht mehr ausweichen."

Rubens Barrichello: "Ich bin heute eine Menge Runden gefahren, um so das Fahrverhalten meines Autos zu verstehen. Wir wussten von der Wettervorhersage, dass es am Nachmittag Regen geben würde, was auch der Grund für meine Aktivitäten im ersten Freien Training war. Ich bin gegenwärtig nicht hundertprozentig zufrieden mit dem Auto, jedoch konnten wir eine Menge arbeiten und haben jede Menge Daten, welche wir nun studieren werden, gesammelt."

Jean Todt, Ferrari-Sportdirektor: "Das war heute ein arbeitsintensiver Freitag. In der ersten Trainingsstunde, als die Strecke trocken war, haben wir am Setup gearbeitet und die Reifen getestet. Im zweiten Training , als es nass war, ist Michael trotz dem Versuch in letzter Sekunde auszuweichen, in ein langsameres Fahrzeug vor ihm gefahren und hat sich dabei den Frontflügel beschädigt. Das war ein verwirrender Moment, zum Glück jedoch ohne ernste Konsequenzen. Rubens hat die verschiedenen Regenreifen probiert. Der Wetterbericht sagt für Samstag stark wechselhafte Bedingungen voraus. In jedem Fall werden wir auch morgen den üblichen Kampf zwischen den drei Top-Teams sehen."

Ross Brawn, Technischer Direktor: "Für das zweite Freie Training hatte der Wetterfrosch Regen vorhergesagt, was auch der Grund dafür war, dass wir gleich zu Beginn sehr viele Runden im Trockenen gefahren sind. Wir wissen jetzt schon ganz gut, welchen Reifen wir benutzen wollen. Für die zweite Stunde hatten wir eigentlich Vergleichstests der Trockenreifenmischungen vorgesehen, jedoch hat uns auch der Zwischenfall den Michael und De la Rosa hatten aufgehalten. Wie dem auch sei, wir konnten die Leistungsfähigkeit der Regenreifen und der Intermediates für das vorhergesagte wechselhafte Wetter schon einmal austesten. Zu Beginn sind wir früher als die anderen Teams mit den neuen Reifen gefahren, sodass die heutigen Zeiten wenig Aussagekraft haben."