• 10.07.2004 18:09

  • von Marco Helgert

Ferrari geschlagen aber optimistisch

Ferrari nicht auf der Pole Position, Michael Schumacher hinter Rubens Barrichello - doch das Team gibt sich optimistisch

(Motorsport-Total.com) - Ferrari unterlag im Qualifying etwas überraschend Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes. Zudem war der Trainingszweite Rubens Barrichello, der in Silverstone traditionell stark ist, schneller als Michael Schumacher, der als Vierter in das Rennen gehen wird, noch hinter Lokalmatador Jenson Button. Doch Ferrari ist im Rennen sicher stärker einzuschätzen und wird wohl weiter der große Favorit bleiben.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Kritischer Blick von Michael Schumacher, aber der Regen kam nicht

Im ersten Qualifying fuhren beide Piloten zudem langsam, um sich eine bessere Ausgangsposition für den zweiten Lauf zu sichern, versuchte dies aber eleganter als die Konkurrenz. "Aus strategischen Gründen entschieden wir, in der Vor-Qualifikation nicht zu gut auszusehen", erklärte Michael Schumacher, der einen absichtlichen Dreher in seine Runde einbaute.#w1#

"In 'Vale' fuhr ich absichtlich einen weiten Bogen, um in der Vor-Qualifikation langsam zu sein", so Rubens Barrichello. "Dies erschien mir ein besserer Weg zu sein, als einfach nur langsam zu werden. Ich erkenne daran auch nichts Falsches, es haben ja auch einige Fahrer gemacht. Dies ist das Ergebnis des Qualifyingformats. In solchen Situationen muss man egoistisch sein und an seine Strategie denken. Ich denke, dass wir das Format besser machen müssen."

Ferrari versuchte, die Taktik zu verschleiern, doch die Idee, absichtlich langsam zu sein, hatte die Konkurrenz auch. "Unser Wetterbericht sagte Regen für die zweite Qualifyinghälfte voraus, daher wollten wir nicht das Risiko eingehen, zum Schluss auf die Strecke gehen zu müssen", erklärte Technikchef Ross Brawn. "Wir haben es so versucht, dass die anderen Teams unsere Absichten nicht erkennen konnten, aber sie haben es ohnehin genauso gemacht."

Mit den Leistungen im entscheidenden Qualifying war man aber zufrieden. "Ich bin glücklich über meinen zweiten Platz, auch wenn mein Auto im letzten Sektor zu rutschen begann. Damit habe ich die Pole Position verloren", so Barrichello. "Ich denke, dass ich ein gutes Rennen haben kann, denn das Auto ist mit vollen Tanks sehr gut und auch die Bridgestonereifen sind stark."

"Nicht ideal" war der vierte Rang von Michael Schumacher. "Aber wir müssen bis zum Rennen warten, um zu sehen, wie es sich entwickelt. Wir wissen, dass es morgen ein langes Rennen werden wird, und unser Auto und die Reifen sind über die Distanz gesehen sehr gut." Den Fauxpas bezüglich des gefürchteten Regen nahm der Kerpener mit Humor: "Mit dem Regen lagen wir ja richtig, nur der Kurs war an der falschen Stelle."

"Ich denke, wir haben einen leichten Reifenvorteil über eine längere Distanz", erklärte Ross Brawn. "Das werden wir bei der Strategie für morgen bedenken. Ich denke, wir können ein enges und spannendes Rennen erwarten, vor allem, weil das Wetter so unvorhersehbar ist." Ähnlich sah es auch Teamchef Jean Todt. "Das Wetter ist für morgen ein Unsicherheitsfaktor. Unser Hauptziel wird sein, wichtige Punkte für beide Meisterschaften mitzunehmen."