Ferrari erwartet 2014 neues Kräfteverhältnis

Stefano Domenicali ist trotz des laufenden WM-Kampfs in Gedanken schon in der übernächsten Saison - Erste Testfahrten für die Saison 2014 mit Spannung erwartet

(Motorsport-Total.com) - Ferrari befindet sich vier Grands Prix vor Schluss der Saison 2012 mitten im Titelkampf, denkt aber ungeachtet der kräftezehrenden Situation von vier Rennen innerhalb von fünf Wochen bereits an die Zukunft. Da die technischen Regeln für die Saison 2013 stabil bleiben, erwartet Teamchef Stefano Domenicali, dass "die Situation im kommenden Jahr mehr oder weniger dieselbe sein wird wie in diesem Jahr" - sprich das Kräfteverhältnis wird sich nach Ansicht des Italieners kaum verschieben.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali (Ferrari-Teamchef)

Stefano Domenicali rätselt schon jetzt über das künftige Kräfteverhältnis Zoom

Anders sieht die Sache im Hinblick auf die Saison 2014 aus. Durch den Wechsel von V8-Saugmotoren auf V6-Turbos dürften laut Domenicali einige Teams ins Schwimmen geraten, sollten sie sich nicht frühzeitig auf die neuen Gegebenheiten einstellen und damit fast zwangsläufig Performance in der Saison 2013 opfern.

"Meiner Ansicht nach ist 2014 ein Neustart", so der Ferrari-Teamchef. "Wir haben es dann mit einem komplett neuen Regelwerk und einem neuen Antriebsstrang zu tun. Ich erwarte daher, dass wir einige interessante Überraschungen erleben werden. Es besteht aber auch die Gefahr, dass das Feld in verschiedene Gruppen gesplittet wird, denn die technische Herausforderung ist wirklich riesig."

Auch wenn die Saison 2014 derzeit noch weit weg scheint, gibt Domenicali zu bedenken: "Die Zeit drängt, denn alle Teams werden natürlich in der Saison 2013 voll angreifen, müssen sich dann aber ab einem bestimmten Zeitpunkt entscheiden, was für das darauffolgende Jahr zu tun ist."

Dank der Stabilität des technischen Regelwerks im unmittelbar bevorstehenden Winter könne ein Großteil der Entwicklungsarbeit an den 2012er-Boliden auf die Fahrzeuge der Generation 2013 übertragen werden. "Für 2014 kann man das alles vergessen. Da startet jeder mit einem weißen Blatt Papier und es wird darauf ankommen, wer ein gutes Projekt laufen hat und wer nicht", so der Ferrari-Teamchef.

Auch die sonst übliche Referenz zur Konkurrenz fällt für die übernächste Saison angesichts des tiefgreifenden Einschnitts weg. Domenicali ist schon jetzt auf die ersten Testfahrten der Formel-1-Generation 2014 gespannt: "Die ersten Runden werden für alle eine große Herausforderung und hoch interessant."