• 25.09.2011 19:23

  • von Fabian Hust

Ferrari enttäuscht: Massa sauer auf Hamilton

Während Alonso als Vierter das Beste aus einer schwachen Vorstellung machte, wurde Massa durch eine Kollision zurückgeworfen und schlussendlich Neunter

(Motorsport-Total.com) - Das Ferrari-Team fuhr der Konkurrenz beim Großen Preis von Singapur hinterher. Fernando Alonso hatte als Vierter über 55 Sekunden Rückstand auf Sebastian Vettel - ohne das Safety-Car hätte es auch eine Runde Rückstand sein können. Teamkollege Felipe Massa wurde durch eine Kollision mit Lewis Hamilton zurückgeworfen und hatte als Neunter schlussendlich einer Runde Rückstand.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa musste mit zerplatztem Hinterreifen an die Box humpeln

"Unglücklicherweise war es heute nicht möglich, auf dem Podium ins Ziel zu kommen", bedauert Alonso. "Wir waren nicht schnell genug, und selbst wenn wir zeitweise im Rennen Dritter waren, wussten wir, dass wir früher oder später überholt werden."

"Mit Sicherheit kann dir ein Podium beschert werden, wenn du den Start richtig hinbekommst und etwas Unübliches passiert, und du alles perfekt machst. Aber im Moment ist die Realität einfach jene, dass unser Auto in Bezug auf die Leistung das drittbeste ist."

"Und wenn wir das Safety-Car wie heute ein paar Sekunden Vorteil ausradiert, den wir auf Webber und die dahinter liegenden aufgebaut hatten, die vielleicht etwas abgelenkt waren und unerwartete Probleme verursachten, dann wird alles schwieriger."

"Am Start hatten wir auf den superweichen Reifen eine sehr hohe Abnutzung, während die Situation auf den weichen Reifen im Vergleich zu Red Bull und McLaren mehr oder weniger normal war."

"Wir haben das gesamte Wochenende über gekämpft, und ich bin froh über die Art und Weise, in der das Team gearbeitet hat. Denn sie geben immer ihr Bestes, und wir haben das Maximale aus diesem Rennen gemacht."

"Wir haben vor uns fünf schwierige Rennen liegen, aber unsere Motivation ändert sich nicht. An einem Punkt werden wir vielleicht in der Lage sein zu attackieren, andere Male müssen wir uns vielleicht verteidigen. Aber egal, wie herum es laufen wird, wir werden immer unser Bestes geben."

"Es gibt keinen Grund, warum ich Enttäuschung und Verärgerung verstecken sollte", so Massa. "Am Ende eines Rennens habe ich das Gefühl, dass es mir ein völlig anderes Ergebnis hätte bescheren können. Die Beschädigung nach der Berührung mit Hamilton hat mich sehr bestraft, denn ich verlor in der Anfangsphase viel Zeit, als der Verkehr immer noch sehr stark war."

"Nach dem Rennen versuchte ich, mit ihm zu sprechen, um die Situation zu klären, aber er lief davon, ohne mir sogar zu antworten. Also sagte ich zu ihm, was ich dachte, als wir uns im Interview-Bereich befanden."

"Hinzu kam, dass das Safety-Car bei mir zu Problemen führte. Ich musste meine Reifen ein paar Runden früher wechseln und musste auf die superweichen wechseln, mit denen ich definitiv nicht bis zum Ende des Rennens hätte fahren können, während alle anderen Fahrer in der Lage waren, das Maximale aus der Neutralisierung des Rennens zu machen, indem sie ihren Stopp durchführten, ohne allzu viel Zeit zu verlieren."

"Schlussendlich verlor ich zunächst einmal etwas Zeit hinter Barrichello, dann musste ich Vettel vorbei lassen, was bedeutete, dass ich auf ihn eine Runde Rückstand hatte und alle Chancen verlor, Siebter zu werden, als Sutil und Rosberg vor mir auf ihren Reifen zu kämpfen hatten."

"Ich hätte zeitweise wirklich gerne ein problemloses Rennen gehabt, etwas, das ich in letzter Zeit nicht erfahren durfte, wenn man sich zum Beispiel Monza anschaut. Heute war eine Zielankunft in den Top 6 definitiv in Reichweite."

"Das Ergebnis an sich ist keine Überraschung, aber die Leistung war es definitiv gewesen, auf schlechte Art", so Teamchef Stefano Domenicali. "Wir waren langsamer als erwartet, und wir müssen die Gründe sorgfältig analysieren, warum es so gelaufen ist."

"In den kommenden Rennen wird es eine nützliche Erfahrung sein, auch wenn wir auf die Zukunft blicken. Fernando gab sein Bestes, blieb bis zum Ende auf der Jagd auf eine Zielankunft auf dem Podium, und er befindet sich definitiv immer noch im Kampf um den zweiten Rang in der Fahrermeisterschaft."

"Auch Felipe hätte bei ihm sein können, aber sein Rennen wurde durch einen Plattfuß ruiniert, der durch Hamilton verursacht wurde. Unser Brasilianer durchlebt im Moment definitiv eine unglückliche Zeit, und einmal mehr musste er wie in Monza nicht durch seinen Fehler seinen Weg von hinten durch das Feld kämpfen."

"Nun müssen wir unsere Arme hochkrempeln, um unsere Motivation für die verbleibenden Rennen der Saison aufrecht zu erhalten. Unser Ziel ist es, weiterhin zu versuchen, einige Rennen zu gewinnen. Gleichzeitig müssen wir über das Verhalten dieses Autos so viel wie möglich lernen, um die Lektionen auf das aktuelle Auto anzuwenden, das sich im Moment im Designstadium befindet."

"Wir müssen ehrlich sein und akzeptieren, dass dieses Ergebnis die relativen Stärken der Teams im Moment widerspiegelt", so Chefingenieur Pat Fry. "Unser Auto ist das Drittbeste, und auf Platz vier ins Ziel zu kommen, ist mehr oder weniger das, was wir erwarten konnten. Dasselbe können wir von unserem Leistungsniveau nicht sagen, welches nicht unseren Erwartungen entspricht."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Singapur, Sonntag


"Die Abnutzung der Reifen war besonders auf dem superweichen Reifen sehr hoch, und wir müssen versuchen zu verstehen, warum dies so war. In Bezug auf die Strategie denke ich, dass wir die richtigen Entscheidungen fällten. Das Safety-Car hat uns sicherlich nicht geholfen, denn sowohl Felipe als auch Fernando führten ihre Stopps ein paar Runden zuvor durch."

"Wir konnten im Vergleich zu unseren direkten Gegner also nicht davon Profit ziehen. Schlussendlich beließen wir Fernando auf dem weichen Reifen, denn dies war im Vergleich zu Hamilton die beste Wahl, welcher der einzige war, der uns Positionen wegnehmen konnte. Unglücklicherweise war das Podium zu diesem Zeitpunkt schon außer Reichweite."

"Jene, die uns fragen, was uns in den verbleibenden Rennen noch motiviert, möchte ich sagen, dass wir eine Menge Arbeit zu erledigen haben. Wir wollen sowohl versuchen, das Leistungsniveau dieses Auto zu verbessern, als auch Hinweise auf das kommende Jahr sammeln. Wir haben in Japan und Korea ein paar neue Teile, welche uns bei beiedm eine Hilfe sein werden. Wir sind Ferrari und wir werden uns durch eine schlechte Vorstellung nicht entmutigen lassen."