• 06.07.2002 12:23

  • von Fabian Hust

Ferrari entscheidet letztes Kräftemessen für sich

Das Ferrari-Team war in den letzten 90 Trainingsminuten vor der Qualifikation am schnellsten ? gefolgt von BMW-Williams

(Motorsport-Total.com) - Scheinbar nach Belieben zauberte das Ferrari-Team im 3. und 4. Freien Training zum Großen Preis von Großbritannien in Silverstone Bestzeiten aus dem Ärmel, bis gegen Ende hin die Michelin-Fraktion um BMW-Williams und McLaren-Mercedes einen deutlichen Sprung nach vorne machen konnte. Im Gegensatz zu gestern war es heute Morgen in Silverstone trocken, auch wenn bedrohlich dunkle Wolken ab und zu ein paar wenige Regentropfen zu Boden fallen ließen.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello drehte am Samstagmorgen die schnellste Runde

Schnellster nach den letzten 90 Trainingsminuten vor dem Qualifying war Rubens Barrichello, der nach 24 Runden eine Bestzeit von 1:20.230 Minuten realisieren konnte. Teamkollege Michael Schumacher verschenkte durch zwei Fahrfehler im letzten Sektor die Bestzeit und musste sich mit 0,198 Sekunden Rückstand und dem zweiten Platz begnügen.

Bei BMW-Williams war Ralf Schumacher nach einer perfekten Runde mit 0,478 Sekunden Rückstand als Dritter schneller als Teamkollege Juan-Pablo Montoya, der mit 0,846 Sekunden Abstand auf Barrichello den vierten Platz belegte. Direkt hinter die Weiß-blauen kam McLaren-Mercedes mit David Coulthard und Kimi Räikkönen. Coulthard hatte 1,096 Sekunden zu verzeichnen, Räikkönen fehlten 1,538 Sekunden.

Damit schoben sich trotz der sehr kühlen Bedingungen doch vier Michelin-Autos nach vorne und verwiesen Nick Heidfeld als besten Ferrari-Verfolger auf Bridgestone-Pneus auf den siebten Platz. Der Mönchengladbacher hatte 1,539 Sekunden Rückstand, Teamkollege Felipe Massa fehlten auf Position 12 liegend 2,242 Sekunden auf die schnellste Runde des Morgens.

Rang acht ging an Jenson Button im Renault, der 1,768 Sekunden Rückstand zu verzeichnen hatte, Teamkollege Jarno Trulli belegte den elften Rang mit 2,236 Sekunden Rückstand. Einen starken Eindruck hinterließ Heinz-Harald Frentzen, der am Samstag endlich im Arrows Platz nehmen konnte, nachdem sein Teamchef die Motorenleasinggebühr bezahlt hat.

Mit 1,944 Sekunden Rückstand belegte "HHF" Platz neun, Enrique Bernoldi wurde als 15. geführt. Die beiden sorgten für eine kuriose Szene, als sie beim Herausfahren aus der Box im selben Moment mit ihren Autos stehen blieben und die Autos eigenhändig an die Box zurückschoben, um keine fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen, so dass man wieder auf die Strecke gehen konnte.

Gerade noch in die Top 10 reichte es für Jacques Villeneuve im BAR-Honda, der 2,054 Sekunden Rückstand zu verzeichnen hatte. Teamkollege Olivier Panis war der Pechvogel der beiden Trainingseinheiten, in denen der Franzose gleich zwei Mal stehen blieb, als er an seinem Auto keinen Vortrieb mehr hatte. Am Ende wurde Panis auf dem 20. Platz geführt.

Mit dem "neuen" Jaguar gelang dem Team ein kleiner Sprung nach vorne. Eddie Irvine belegte mit 2,297 Sekunden Rückstand den 13. Platz, Teamkollege Pedro de la Rosa rangierte mit 2,313 Sekunden Abstand knapp dahinter. Die Plätze 16 und 17 gingen an die beiden Jordan-Honda-Piloten. Fisichella konnte wegen anfänglicher Sensorprobleme nur 17 Runden fahren und hatte 2,450 Sekunden Rückstand, sein Teamkollege spulte 30 Runden ab und hatte 2,582 Sekunden Rückstand.

Bei Toyota war Allan McNish auf Platz 18 liegend mit 2,615 Sekunden schneller als Mika Salo, der sich von seiner Lebensmittelvergiftung einigermaßen erholt hat und nach 21 Runden mit 2,954 Sekunden Rückstand auf den 19. Platz kam. McNish konnte im Gegensatz zu Eddie Irvine einem Hasen nicht ausweichen, der über die Strecke lief. Der Schotte traf das arme Tier mit dem Frontflügel ? die Folgen für den Hasen waren am verschmutzten Auto deutlich zu erkennen. Das Schlusslicht bildeten mit Mark Webber und Alex Yoong die beiden Minardi-Fahrer.