• 02.10.2005 14:22

  • von Marco Helgert

Ferrari denkt über Testbeschränkung nach

Da Bridgestone ab der Saison 2006 wieder mehr Teams ausrüsten wird, kommt für Ferrari eine Beschränkung der Testfahrten in Frage

(Motorsport-Total.com) - Bereits fast ein Jahr ist es her, als sich in Interlagos neun Teams darauf verständigten, in der Saison 2005 die Testfahrten zu beschränken. Nach langen Verhandlungen verständigte man sich auf die Modalitäten, die zwischen dem ersten und letzten Saisonrennen 2005 gelten sollten. Das hervorstechendste Merkmal waren die 30 Testtage, die nicht überschritten werden durften.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Todt kann sich eine Testbeschränkung für 2006 sehr wohl vorstellen

Viele Diskussionen gab es am Rande dieser Testbeschränkung über Ferrari. Die Italiener beteiligten sich nicht an diesem Kostensparprogramm, sondern testeten nach eigenen Vorgaben. Ferrari argumentierte, dass man als einziges Top-Team auf Bridgestone-Reifen von einer Beschränkung auf 30 Testtage stärker betroffen wäre als die Konkurrenz.#w1#

Nun aber ist diese Situation für 2006 so nicht mehr gegeben. Mit WilliamsF1 und Toyota werden zwei weitere Teams auf japanischen Pneus rollen, die Test- und Entwicklungsarbeit bleibt damit nicht auf Ferrari beschränkt. Ferrari-Rennleiter Jean Todt ließ nun bereits durchblicken, dass man sich künftig an den Testmodalitäten der anderen Teams beteiligen könnte.

"Wir befinden uns in Diskussionen darüber", erklärte er in der 'Autosport'. "Die Situation wird im nächsten Jahr völlig anders sein, denn wir werden nicht das einzige starke Team auf Bridgestone-Reifen sein. Großen Respekt vor Minardi und Jordan, aber sie konnten uns bei der Reifenentwicklung in diesem Jahr nicht helfen."

Um eine Einigung zu erreichen, müsse jedoch eine Lösung für die eigene Testanlage in Fiorano gefunden werden. Ferrari möchte auf die Teststrecke vor der Haustür nicht verzichten. "Eine Übereinkunft ist möglich, aber es muss eine Lösung sein, die uns bezüglich Fiorano nicht benachteiligt. Das wollen wir gelöst wissen", so Technikchef Ross Brawn.