• 12.10.2013 11:27

  • von Stefan Ziegler

Ferrari: Das erwartet schwierige Qualifying

Auf die Schwäche im Qualifying folgt die Stärke im Rennen? Ferrari rechnet sich beim Großen Preis von Japan trotz der Startränge fünf und acht einiges aus

(Motorsport-Total.com) - Neues Strecke, altes Lied: Mit der Entscheidung hatte Ferrari nichts zu tun. Auch beim Qualifying zum Großen Preis von Japan in Suzuka machten Andere die Topränge unter sich aus. Felipe Massa gelang in 1:31.378 Minuten allerdings Schadensbegrenzung, denn der brasilianische Rennfahrer holte sich den fünften Startplatz. Fernando Alonso kam hingegen in 1:31.665 Minuten nicht über Platz neun hinaus.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa war im Qualifying erneut schneller unterwegs als Fernando Alonso Zoom

Ein enttäuschendes Ergebnis für das erfolgsverwöhnte Traditionsteam, das sich 2013 aber generell schwer tut über eine schnelle Runde. Deshalb sei das Resultat aus Suzuka auch "mehr oder weniger, was wir erwartet hatten", wie es Alonso ausdrückt. "Wir hatten an diesem Wochenende noch nie ein gutes Tempo. Wir lagen stets irgendwo auf den Rängen sechs bis zehn." So auch in der Qualifikation.

Massa fehlten am Ende mehr als vier Zehntel auf die Pole-Zeit von Mark Webber (Red Bull), Alonsos Rückstand betrug sogar über sieben Zehntel. "Mehr war nicht möglich für mich", meint Alonso. Ihm bleibe jedoch die Hoffnung auf den Sonntag: "Bei den Longruns am Freitag schien zumindest der Reifenverschleiß nicht so schlimm zu sein wie in Südkorea." Das stimme ihn recht zuversichtlich.

Alonso hofft auf Wiedergutmachung im Rennen

"Im Rennen werden wir alles versuchen, wie immer", sagt der Ferrari-Pilot. "Dabei werden wir uns auf unsere Stärken stützen: den Start, die Strategie und den Reifenhaushalt. Das Ziel ist nicht nur, in die Top 8 zu fahren, um die WM offen zu halten. Denn wenn Vettel hier nicht gewinnt, dann gewinnt er halt bei einem der nächsten Rennen. Die Anzahl an Möglichkeiten, ihn am Titelgewinn zu hindern, schwindet ja zusehends."

"Wir müssen daher Punkte sammeln für den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung. Und dazu müssen wir vor den Mercedes ankommen, die nur einen Punkt hinter uns zurückliegen", erklärt Alonso. Besser platziert, um das zu schaffen, ist aber Massa. Und der klingt sehr zufrieden: "Es ist immer unheimlich befriedigend, auf dieser unglaublichen Strecke eine perfekte Runde hinzukriegen."


Fotostrecke: Formcheck: GP Japan

"Es hat mich an meine Pole-Position erinnert, die ich hier 2006 erzielt habe. Auch wenn es nur Platz fünf ist, es ist doch eine gute Ausgangslage für das Rennen. Ich hatte schon am Freitag das Gefühl, dass mein Auto gut ausbalanciert war. Heute haben wir gute Arbeit geleistet und haben alles herausgeholt. Mehr war nicht drin. Ich bin aber zufrieden damit", hält der brasilianische Rennfahrer fest.

Massa schielt in Richtung Podest

"Natürlich liegt nun ein schwieriges Rennen vor uns. Die Autos vor uns sind schnell, doch wir können mitmischen. Um das zu schaffen, müssen wir uns darauf konzentrieren, das Beste aus der Strategie und den Reifen zu machen. Ein gutes Ergebnis wird von einem starken Tempo abhängen. 2012 war ich hier Zweiter. Heute Nacht werde ich versuchen, mich zu erinnern, wie ich das gemacht habe."

Ferraris Technischer Direktor Pat Fry konzentriert sich indes auf das Fahrzeug und darauf, wie eben diesem mehr Leistung zu entlocken ist. Und er kann Fortschritte vermelden: "Die Leistung des Autos hat sich seit Freitag verbessert. Zum Teil, weil wir daran gearbeitet haben, das Handling zu optimieren. Zum Teil lag es aber auch an den Bedingungen und am Wind, der vor allem im ersten Sektor sehr stark war."

Genug war es trotzdem nicht, doch auch Fry hatte einen solchen Ausgang "mehr oder weniger" erwartet - "auch wenn der Abstand zur Spitze geringer ist, als wir gedacht hatten. Das ist ein ermutigendes Zeichen für uns", so der Brite. Er merkt an: "Leider leiden wir weiterhin unter zu wenig aerodynamischem Abtrieb, sodass wir Probleme damit haben, um die Topränge zu kämpfen."

Fry: Jede Gelegenheit muss genutzt werden

"Heute haben wir viel Arbeit verrichtet, um die richtige Autokonfiguration zu finden. Beide Fahrer haben ihr Bestes gegeben. Und es ist nie einfach, ein Rennen aus diesen Startpositionen anzugehen. In Suzuka kann aber alles Mögliche passieren. Das wissen wir. Jetzt konzentrieren wir uns auf die Vorbereitungen auf das Rennen. Wir müssen sicherstellen, dass wir zur Stelle sind, wenn sich uns eine Möglichkeit bietet."

"Fehler dürfen wir uns nicht erlauben", meint der Technische Direktor von Ferrari. Er schaue aber positiv gestimmt nach vorn: "Unser Tempo auf den Longruns zeigt, dass wir zuversichtlich sein dürfen. Wir müssen aber auch die Variablen wie das Wetter und die Streckenbedingungen in Betracht ziehen. Wir haben schließlich gesehen, welch großen Einfluss all dies auf die Leistung der Fahrzeuge hat."