Ferrari dank Zwischengas-Streit konkurrenzfähig?

Wenn sich zwei streiten, freut sich der Dritte: Ferrari-Technikchef Pat Fry glaubt, dass auch der Zwischengas-Streit Anteil am Ferrari-Revival hat

(Motorsport-Total.com/Sky) - Michael Schumacher sieht den Zwischengas-Streit ganz nüchtern: "Wenn überhaupt, hat Ferrari davon profitiert." Denn die Italiener sicherten sich im heutigen Qualifying in Silverstone die Startplätze drei und vier, obwohl sie eigentlich befürchtet hatten, in den schnellen Kurven rund um den ehemaligen Militärflughafen keine Chance gegen Red Bull und Co. zu haben.

Titel-Bild zur News: Pat Fry

Seit Pat Fry das Sagen hat, geht es für Ferrari wieder in die richtige Richtung

"Die Streckencharakteristik hier ist ganz anders als die der letzten beiden Strecken. Wir hatten damit gerechnet, dass der Abstand größer wird. Jetzt den geringsten Abstand des ganzen Jahres zu Red Bull zu haben, ist erfreulich", strahlt Technikchef Pat Fry. Woran das liegt? "An den Weiterentwicklungen des Autos und natürlich an den Änderungen des Motorenmappings, schätze ich", gibt der Nachfolger von Aldo Costa zu Protokoll.

Ferrari hatte zwar erst in Montreal eine (hörbar) neue Version des Zwischengas-Mappings zur Nutzung des auspuffangeströmten Diffusors eingeführt, scheint das Konzept des 150° Italia aber weniger auf dieses technische Feature ausgelegt zu haben als so mancher Konkurrent. Plötzlich mischen Fernando Alonso und Felipe Massa sogar mit Red Bull mit, auch wenn man aufpassen muss: Der viele Regen verzerrt an diesem Wochenende das Kräfteverhältnis.

¿pbvin|512|3858||0|1pb¿"Wir arbeiten mit dem, was uns die FIA zugesteht", sieht Fry den Zwischengas-Streit, der vor allem Red Bull und McLaren zu beschäftigen scheint, gelassen. "Jeder ist dadurch im Nachteil. Unser Auto ist langsamer geworden, aber Cosworth auch - das ist in Wirklichkeit relativ, nicht wahr?" Red-Bull-Teamchef Christian Horner kann sich aber ob der ersten Reihe einen Seitenhieb nicht verkneifen: "Ein fantastischer Start ins Wochenende - selbst in der Motorenkonfiguration, mit der wir fahren..."

Bekanntlich hatte die FIA erst heute Morgen die am Freitag herausgegebene Technische Direktive 26 wieder zurückgezogen und damit Renault effektiv die Sondererlaubnis zu einer verstärkten Öffnung der Drosselklappen entzogen. Das bereits davor beschlossene (weniger dramatische) Zugeständnis an Mercedes bleibt aufrecht. Doch während sich die anderen gegenseitig die Köpfe einschlagen, konzentriert sich Ferrari ganz cool auf das morgige Rennen.

"Das Interessante wird, wie lange die Reifen halten. Gestern war es nass, also müssen alle schätzen, wie lange die weichen Reifen halten werden. Wir werden sehen", ist Fry schon gespannt. "Aber der Unterschied zwischen weich und hart ist ziemlich groß, liegt ungefähr bei zwei Sekunden. Man wird versuchen, so lange wie möglich mit den weichen Reifen zu fahren. Es wird auf jeden Fall ein interessantes Rennen."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Großbritannien, Samstag


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